Demo in Köln eskaliertUrteil gegen Lina E.: Mehrere Verletzte nach Eingriff der Polizei

Demonstration auf der Severinstraße wegen des Urteils gegen Lina E.

Auf der Severinstraße kam es zu tumultartigen Szenen. Zwei Einsatzkräfte der Polizei wurden verletzt.

Die Kölner Polizei griff am Mittwochabend bei einer Demo an der Severinstraße ein. Hintergrund soll ein Urteil aus Dresden sein.

Diese Demo ist aus dem Ruder gelaufen. Bei einer Kundgebung am Mittwochabend (31. Mai 2023) in Köln sind die Polizei und mehrere Demonstrierende auf der Severinstraße aneinandergeraten. 

Laut Polizei sollen mehrere, teils vermummte Personen auf die Einsatzkräfte losgegangen sein und Pyrotechnik gezündet haben. Dabei sollen sich zwei Einsatzkräfte der Polizei leichte Verletzungen zugezogen haben, ein Mann und eine Frau.

Demo in Köln: Auseinandersetzung zwischen Polizei und Demonstrierenden

Gegen 18.50 Uhr hatte die Polizei einige Demonstrierende auf dem Karl-Berbuer-Platz festgesetzt und überprüft, später beruhigte sich die Lage. Allerdings seien Menschen durch die Polizeiketten gebrochen und dann geflüchtet.

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Bei dem Einsatz, der sich bis in den späten Abend erstreckte, sollen mindestens 16 Personen kontrolliert worden sein. Es wurden mehrere Personen wegen Landfriedensbruch angezeigt, gegen eine Person wurde zudem eine Anzeige wegen Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte gefertigt.

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Nach EXPRESS.de-Informationen soll es sich bei der spontanen Demo um eine Solidaritätsaktion für die in Dresden verurteilte Linksextremistin Lina E. gehandelt haben. Die 28-Jährige, heute in der linken Szene als Ikone gefeiert, war am Mittwoch zu mehr als fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Oberlandesgericht hatte Lina E. wegen mehrerer Angriffe auf Rechtsextreme verurteilt. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.

Am Abend wurde allerdings bekannt, dass Lina E. nach zweieinhalb Jahren in U-Haft vorerst frei kommt. Der Haftbefehl gegen sie wird gegen Auflagen ausgesetzt.

Lina E.: Proteste gegen das Urteil auch in anderen deutschen Städten

Auch in anderen Städten hatte es Proteste gegen das verkündete Urteil gegeben, unter anderem in Berlin, Hamburg, Dresden, Bremen oder Leipzig. In Köln nahmen etwa 250 Menschen an der Demo teil.

Wer die Demo in Köln organisiert hat, ist bisher nicht klar. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Gruppe „Antifaschistischer Aufbau Koeln/Bruehl“ dafür verantwortlich ist, die am Abend schriftlich verkündete: „Wir stellen uns mit unserer Demonstration, die von weiten Teilen der antifaschistischen Bewegung in Köln unterstützt wurde, solidarisch hinter die Verurteilten und die Aktionen, für die sie verurteilt wurden.“

In ihrem Statement berichtet die Gruppe unter anderem von mindestens einem schwer verletzten Demonstranten nach der Auseinandersetzung mit der Polizei. (tw)