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Deutliche WorteKölner SPD attackiert Altkanzler Schröder: „Mit unseren Werten nichts mehr zu tun“

Das Foto zeigt Ex-Kanzler Gerhard Schröder. Der 77-Jährige bekommt aus der SPD aufgrund seiner russischen Beziehungen heftigen Gegenwind.

Ex-Kanzler Gerhard Schröder, hier am 1. Juli 2020, bekommt aus der SPD aufgrund seiner russischen Beziehungen heftigen Gegenwind.

Mit einem eindringlichen, offenen Brief hat sich die Kölner SPD an Altkanzler Gerhard Schröder gewendet und ihn dazu aufgefordert, sich von Russlands Präsidenten Wladimir Putin zu distanzieren.

Die Kölner SPD hat sich im Namen ihrer Vorsitzenden Christiane Jäger mit einem offenen Brief an Altkanzler Gerhard Schröder (77) gewendet.

In dem flammenden Appell fordert die Partei Schröder auf, sich so schnell wie möglich von Russlands Präsident Wladimir Putin zu distanzieren und seine Geschäftsbeziehungen bei Rosneft, Gazprom und der Nord-Stream-Pipelines zu kappen.

Schröder ist bekannter Putin-Sympathisant und hat sich bislang noch nicht zum Angriffskrieg der Russen in der Ukraine geäußert, der auf der gesamten Welt für große Bestürzung gesorgt hat.

Alles zum Thema Wladimir Putin

SPD Köln wurde an Friedens-Demo auf Schröder angesprochen

Der SPD reißt nun offensichtlich der Geduldsfaden – in Köln waren an Rosenmontag viele Parteimitglieder auf der Friedens-Demonstration mitgelaufen, bei der insgesamt bis zu 250.000 Personen teilnahmen. „Die Menschen haben gegen den grauenhaften, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine demonstriert, für Frieden und gegen den Kriegstreiber Putin“, heißt es in dem Brief an Schröder (hier zum Nachlesen in kompletter Länge).

Die SPD-Politiker seien in Köln immer wieder auf Schröder angesprochen worden – auf seine Verbindung zu Putin, seinen Geschäftsverbindungen nach Russland oder frühere Aussagen des ehemaligen Bundeskanzlers, in denen er Putin unter anderem als „lupenreinen Demokraten“ bezeichnet hatte. Das Fazit der Kölner SPD: „Als größter Unterbezirk der SPD fordern wir dich (Altkanzler Schröder, d. Red.) unmissverständlich und unverzüglich auf, deine Mandate und Positionen niederzulegen und deine privaten geschäftlichen Beziehungen zu russischen Firmen aufzugeben.“

SPD Köln: „Hat mit sozialdemokratischer Werte nichts mehr zu tun“

Mit den massiven Angriffen auf zivile Ziele in den letzten Tagen, unter anderem in Kiew und Charkiw, habe Schröders überfällige Distanzierung von Putins Regime eine ultimative Dringlichkeit erreicht. „Wer unter diesen Umständen noch die Loyalität zum Präsidenten Russlands hält, hat mit unserem Verständnis sozialdemokratischer Werte nichts mehr zu tun“, heißt es in dem offenen Brief weiter.

Auch die beiden Bundesvorsitzenden der SPD, Lars Klingbeil und Saskia Esken, forderten Schröder zuletzt zu einer klaren Reaktion auf. „Mit einem Aggressor, mit einem Kriegstreiber wie Putin macht man keine Geschäfte. Als Bundeskanzler a.D. handelt man nie komplett privat. Schon gar nicht in einer Situation wie der jetzigen“, so Klingbeil – Esken fügte an: „Mit seinen dortigen Mandaten schadet Gerhard Schröder dem Ansehen Deutschlands und der Sozialdemokratie.“ (nb)