Die Kölner Polizei hat einen Großeinsatz gegen eine Automatensprenger-Bande geführt. Es kam zu Durchsuchungen und Festnahmen.
Razzien, FestnahmenKölner Polizei leitet Großeinsatz gegen Bande – nicht nur Automaten in die Luft gejagt
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Automatensprenger hinterlassen oft eine Spur der Verwüstung, wie hier nach der Sprengung eines Geldautomaten am 29. September 2022 in Neuss.
Schlag gegen die Organisierte Kriminalität! Am Mittwochmorgen (20. September 2023) ist ein erfolgreicher Großeinsatz gegen mutmaßliche Automatensprenger gelaufen.
Die Kölner Polizei berichtet von mehreren Durchsuchungsaktionen unter anderem im Rhein-Sieg-Kreis sowie zwei Festnahmen. Der Einsatz erfolgte unter der Federführung der Polizei Köln, dort sitzen die Expertinnen und Experten in Sachen Geldautomatensprengungen.
Polizei Köln leitet Großeinsatz: Wohnungen durchsucht, Festnahmen
Einsatzkräfte schlugen am Morgen zu, durchsuchten insgesamt vier Wohnhäuser in Bonn, Sankt Augustin, Troisdorf sowie im bayerischen Landkreis Schwandorf. Zwei Beschuldigte (30, 55) wurden festgenommen. Sie sollen Mitglieder einer Bande sein, gegen die bereits seit September letzten Jahres verdeckt ermittelt wird.
Ein entsprechendes Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verdachts des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und des gemeinschaftlichen schweren Bandendiebstahls läuft bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, wo die Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten angesiedelt ist. Das Verfahren ist Hintergrund des Einsatzes.
Die im Fokus stehende Tätergruppierung soll zwischen April 2021 und Februar 2023 in wechselnder Besetzung Geldautomatensprengungen mit Festsprengstoff in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verübt haben. Den beiden in Troisdorf beziehungsweise in Bayern festgenommenen Beschuldigten wird unter anderem die Beteiligung an Taten in Elsdorf und Hamm vorgeworfen.
„Weiterhin ist die Gruppierung verdächtig, eine Vielzahl von Fahrzeugdiebstählen und Einbrüchen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz begangen zu haben“, erklärt der Kölner Polizeisprecher Carsten Rust.
Gegen Automatensprenger: Polizei Köln nimmt Kopf der Bande fest
Bei dem Großeinsatz wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt, darunter Mobiltelefone und Datenträger. Die Festgenommenen werden im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt.
„Einbrüche, Diebstähle, Sprengungen von Geldautomaten: Ich bin froh, dass unsere Ermittler so lange drangeblieben sind und durch akribische Spurenarbeit jetzt die Handschellen geklickt haben. Im vergitterten Zimmerchen können diese Leute jetzt nichts mehr anstellen“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).
Einen ähnlichen Großeinsatz hatte es bereits am 2. März 2023 gegeben. Damals wurden drei Wohnhäuser in Köln, Bonn und Niederkassel-Mondorf (Rhein-Sieg-Kreis) durchsucht und der mutmaßliche Kopf der Sprenger-Bande festgenommen.
Der 47-Jährige wurde europaweit mit mehreren Haftbefehlen unter anderem in Luxemburg, der Schweiz, in Ungarn, Rumänien und Deutschland gesucht. Einen Tag später erfolgte die Festnahme eines weiteren Beschuldigten (33) in Aachen.
Für die Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe von einem bis zu 15 Jahren vor. Der schwere Bandendiebstahl wird mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren bestraft. (mit dpa)