Der Ausbau der wichtigen KVB-Linie 1 hat eine entscheidende Hürde genommen. Doch die Entscheidung des Landes sorgt für neuen Zündstoff im Kölner Tunnel-Streit.
Kölner Ost-West-AchseEntscheidung sorgt für neuen Tunnel-Zoff
Aktualisiert
Aufatmen oder weiterzittern? Im Dauer-Streit um den Ausbau der Ost-West-Achse gibt es eine Entscheidung – und die sorgt für mächtig Zoff! Der Verkehrsausschuss des Landtags hat zwar Geld für den Ausbau bewilligt, aber nur für eine oberirdische Mini-Lösung.
Konkret heißt das: Die Haltestellen für die Linie 1 zwischen Heumarkt und Moltkestraße können provisorisch für die dringend benötigten 90-Meter-Langzüge erweitert werden. CDU und Grüne im Landtag stimmten dafür, SPD, FDP und AfD dagegen. Damit ist die Finanzierung durch das Land gesichert. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Doch genau hier beginnt der Ärger! Denn der Kölner Stadtrat hatte sich mit einem Bündnis aus CDU, SPD und FDP eigentlich für die große Tunnellösung entschieden. Der Vorwurf aus Köln in Richtung Düsseldorf: Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) mische sich unzulässig in die Pläne der Stadt ein.
Der Minister wehrt sich: „Wir sind dabei völlig konform mit dem Beschluss des Kölner Stadtrats“, so Krischer. Die Landesregierung habe das Projekt geteilt und nehme jetzt nur den Teil in den Förderplan auf, der bereits fertig geplant und unumstritten ist. Sobald Köln eine konkrete Tunnelplanung vorlege, könne auch diese finanziert werden. „Selbstverständlich ist die Maßnahme auch inklusive einer Tunnellösung finanziert“, versprach Krischer.
Eine klare Ansage hat der Minister aber für die Kölner Tunnel-Träumer: „Wir können im Fall Köln nicht einfach alle Fünfe gerade sein lassen und sagen, ein Tunnel ist ein Tunnel.“ Das Land könne nur Projekte fördern, deren Planungen abgeschlossen sind. „Je schneller, desto besser“, so sein Appell an die Stadt.
Kölns Oberbürgermeister Torsten Burmester (SPD) traut dem Braten offenbar nicht. Er hatte von Krischer gefordert, den U-Bahn-Beschluss des Stadtrats wortwörtlich zu übernehmen, „um Spekulationen von vornherein auszuschließen.“ Diesen Wunsch lehnte der Minister ab.
Immerhin: Für zwei weitere wichtige KVB-Projekte gab es einstimmig grünes Licht. Der Neubau einer Stadtbahn von der Arnoldshöhe über Rondorf nach Meschenich und mehr Kapazität auf den Linien 4, 13 und 18 können kommen. (red)
