Kölner „Karnevalsmord“Nach 35 Jahren: Anklage gegen Peter M. (56) mit grausigem Detail

Petra Nohl grinst in die Kamera.

Petra Nohl wurde im Alter von 24 Jahren getötet. 35 Jahre nach ihrem Tod ist der mutmaßliche Mörder angeklagt worden. 

Der brutale Tod von Petra Nohl (†24) wird endlich gesühnt. 35 Jahre nach der Tat ist Mordanklage gegen einen 56-Jährigen erhoben worden. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

35 Jahre lang standen die Akten bei den ungelösten Fällen. Immer wieder wurden sie hervorgeholt, die Ermittlerinnen und Ermittler grübelten, wie der Mörder der 24-jährigen Petra Nohl doch noch überführt werden könnte...

Im Februar 2023 dann die spektakuläre Nachricht: Ein Tatverdächtiger, Peter M. (56, Name geändert) aus Köln-Bilderstöckchen, wurde festgenommen. Jetzt ist gegen den Mann Anklage erhoben worden – wegen Mordes aus Habgier und niederen Beweggründen, wie Landgerichtssprecher Jan Orth am Dienstag (1. August 2023) gegenüber EXPRESS.de bestätigte.

Mord in Köln: Petra Nohl wurde vor 35 Jahren erdrosselt

Die Anklage geht davon aus, dass sich der Beschuldigte und das spätere Opfer am 14. Februar 1988 zufällig auf der Straße getroffen hatten. Es war Karnevalssonntag und Petra Nohl soll alleine zu Fuß auf dem Weg von einer Discothek zur anderen gewesen sein. 

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Peter M. soll es auf ihre Wertsachen abgesehen und daher die 24-Jährige zwischen 4.20 und 8.45 Uhr hinter einem Imbisswagen, der auf der Albertusstraße abgestellt war, angegriffen haben.  

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Laut Anklage schlug er der Mutter einer Tochter brutal gegen Kopf, Hals und Oberkörper. Grausig: Anschließend soll er sie mit ihrer eigenen Halskette erdrosselt haben. Mit Petra Nohls Handtasche, ihrem Brustbeutel mit 100 DM sowie ihren Hausschlüsseln soll er dann geflüchtet sein. 

Kölner „Karnevalsmord“: Festnahme nach „Aktenzeichen XY“-Sendung

Der grausame Fall ging als „Karnevalsmord“ in die Kölner Polizeigeschichte ein. Während die Leiche noch am Tatort lag und die Ermittlerinnen und Ermittler Spuren sicherten, zog nur wenige Meter entfernt der Schul- und Veedelszug vorbei. 

Polizeikräfte wuseln um den Imbisswagen herum, hinter dem die Leiche von Petra Nohl gefunden wurde. Auf der angrenzenden Straße zieht ein Karnevalsumzug vorbei.

Der 14. Februar 1988: Polizeikräfte wuseln um den Imbisswagen herum, hinter dem die Leiche von Petra Nohl gefunden wurde. Währenddessen zieht auf der Straße der Karnevalsumzug vorbei.

Jahrzehnte lang blieb der brutale Tod von Petra Nohl ungesühnt – bis der „Cold Case“ im letzten Jahr neu aufgerollt und im Dezember Thema bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“ war. Noch während der Sendung meldete sich ein Anrufer im Studio, dessen Aussage schließlich zur Festnahme von Peter M. führten.

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Der Anrufer war damals mit M. befreundet und mit ihm in der Tatnacht unterwegs gewesen. Er sagte aus, Petra Nohl an einem Taxistand auf dem Opernplatz gesehen zu haben, wo Peter M. und er auf ein Taxi gewartet hätten. Sein Freund sei dann mit der jungen Frau Richtung Friesenplatz gelaufen. 

Am nächsten Tag habe er sich gewundert, weil Peter M. plötzlich eine andere Frisur hatte. Als kurz darauf Zeitungen und Radio über die Bluttat berichteten, soll dieser sich außerdem vehement geweigert haben, sich als Zeuge bei der Polizei zu melden. Wann der Mordprozess vor dem Kölner Landgericht beginnt, steht noch nicht fest.