Immer wieder kommt es zu Badeunfällen mit tödlichem Ausgang. Experten warnen vor den Gefahren und geben wichtige Tipps.
„Stilles Ertrinken“411 Badetote in einem Jahr – Kölner Experten geben lebensrettende Tipps

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Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Köln, der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) und von den Rettungstauchern (Wasserrettung) simulieren die Rettung einer Person aus dem Fühlinger See.
Dieser Fall zeigt, wie gefährlich Gewässer sein können und der Badespaß ganz schnell ein dramatisches Ende nehmen kann.
Vor vier Jahren hat Sophie, damals elf Jahre alt, einem kleinen Jungen das Leben gerettet, als sie ihn im Fühlinger See bemerkt hatte, wie er regungslos im Wasser trieb.
Köln: Experten geben Tipps für schnelle Hilfe bei Badeunfällen
Die sofort alarmierte Hilfe kam rechtzeitig und der Junge überstand den Unfall glücklicherweise unversehrt. Am Mittwoch (25. Juni) beobachtete Sophie als heute 15-Jährige, bei einer Übung von DLRG und Feuerwehr, wie lebensrettende Maßnahmen im Ernstfall aussehen.
Mit dem Anstieg der Temperaturen und der Eröffnung der Badesaison erhöht sich auch die Gefahr von Badeunfällen. Erst vor wenigen Tagen ist ein dreijähriges Kind nach einem Badeunfall im Rather See ums Leben gekommen. Im vergangenen Jahr ist laut „Deutscher Presse-Agentur“ eine alarmierende Zahl von 411 Menschen in Deutschland bei Badeunfällen ums Leben gekommen. In Nordrhein-Westfalen waren es mindestens 57 Personen.
Marco Strohm, Leitender Notarzt der Feuerwehr Köln, erklärt das Phänomen des „stillen Ertrinkens“, das bei Badeunfällen besonders häufig vorkommt: „Eltern dürfen ihr Kind im Wasser wirklich keine Sekunde aus den Augen lassen.“
Das stille Ertrinken geschehe leise und unauffällig, was besonders kleine Kinder in Planschbecken gefährlich in der Schwebe zwischen Leben und Tod lässt. Erwachsene hingegen sind meist Opfer von Selbstüberschätzung oder riskantem Verhalten nach übermäßigem Alkoholkonsum.
Kian Shahbodaghi von der DLRG Köln empfehlt dringend, ausschließlich an bewachten Badestellen und niemals allein zu schwimmen. Kritisch seien außerdem Temperaturunterschiede in Seen, die Kreislaufzusammenbrüche verursachen können. „Oben ist es warm, nach unten hin wird es immer kälter“, beschreibt Shahbodaghi eine Gefahr, die ernst genommen werden soll.
Ebenso gefährlich sind die Strömungen im Rhein, die Schwimmer und Schwimmerinnen trotz Badeverbots anlocken und den Rettungskräften oft keine Chance bieten, die Vermissten lebend zu retten.

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Die Ersthelferin Sophie rettete 2021 einen Vierjährigen vor dem Ertrinken.
Ein wesentlicher Aspekt des Problems liege darin, dass immer weniger Menschen in Deutschland schwimmen könnten. Die DLRG deutet darauf hin, dass geschlossene Schwimmbäder und unzureichender Schwimmunterricht an Schulen eine große Rolle spielen.
„Sobald jemand im Wasser untergegangen ist, rennt die Zeit“, mahnt Marco Strohm eindringlich. Sofortige Erste Hilfe kann überlebenswichtig sein, da bereits nach sechs Minuten Unterwasser das Risiko für bleibende Schäden steigt.
Sophie hat den Jungen damals durch ihr beherztes Eingreifen vor dem Ertrinken gerettet und weiß genau, welche Bedeutung schnelles Handeln haben kann. „Ich habe danach noch öfter davon geträumt, das war schon heftig“, erinnert sich die Jugendliche. Sie plant jetzt, demnächst ein Praktikum beim Rettungsdienst zu absolvieren, um weiterhin Menschen helfen zu können.
Dieser Text wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und von der Redaktion (Adnan Akyüz) bearbeitet und geprüft. Mehr zu unseren Regeln im Umgang mit KI gibt es hier.
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