Große Trauer im Erzbistum Köln: Der bekannte Künstlerseelsorger Prälat Josef Sauerborn ist gestorben. Er galt als wichtiger Brückenbauer zwischen Kunst und Kirche.
Kölner Erzbistum trauertJosef Sauerborn ist tot

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Künstlerseelsorger Prälat Josef Sauerborn ist im Alter von 77 Jahren gestorben.
Er war ein Priester, wie man ihn sich wünscht: ein echter Brückenbauer. Als Künstlerseelsorger des Erzbistums Köln brachte Josef Sauerborn jahrelang Maler und Malerinnen, Bildhauer und Bildhauerinnen oder auch Musiker und Musikerinnen mit den Menschen aus der Kirche zusammen – und umgekehrt.
Am vergangenen Freitag (19. September) ist Prälat Josef Sauerborn im Alter von 77 Jahren gestorben. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“-
In unzähligen Gesprächen und Predigten schaffte er es, den Menschen die Kunst näherzubringen, ihnen Augen und Herzen zu öffnen. Für ihn waren Kunst und Kirche eng verbunden. „Weil sie die inneren Bedürfnisse der Menschen als Anliegen haben“, erklärte er nur wenige Monate vor seinem Tod.
Seine tiefe Menschenfreundlichkeit und sein großes Herz machten ihn zu einem besonderen Seelsorger. Er verstand die Hoffnungen, aber auch die Ängste der Menschen. Deshalb war er auch als geistlicher Begleiter für angehende Priester und Diakone im Erzbistum sehr geschätzt.
Sauerborn wurde 1948 in Weilerswist geboren und 1974 von Kardinal Joseph Höffner zum Priester geweiht. Anders als manch anderer Kirchenmann war ihm lautes Auftreten oder das Pochen auf die alleinige Wahrheit völlig fremd. Er war ein Mann der leisen Töne.
Von 1992 bis 2004 leitete er die Erwachsenenseelsorge. Im Jahr 2004 wurde er dann zum Künstlerseelsorger und Domkapitular ernannt – eine hohe Position im Erzbistum. So war er 2014 auch an der Wahl von Kardinal Rainer Woelki zum Erzbischof beteiligt.
Auch in Krisenzeiten fand Sauerborn die richtigen Worte. Als Kardinal Woelki 2022 nach seiner Auszeit im Zuge des Missbrauchsskandals zurückkehrte, beschrieb Sauerborn das Erzbistum als „geschüttelt und gerüttelt“.
Als Woelki daraufhin dem traditionellen „Aschermittwoch der Künstler“ fernblieb, erklärte Sauerborn, der Kardinal wolle an diesem „für die Künstlerschaft so wichtigen Tag nicht im Blickpunkt zu stehen“. (red)