Aufruhr am ICEKöln Messe/Deutz: Mann (23) klopft an Zugscheibe – sein Opfer sollte Zettel sehen

Polizei an einem Zug am Bahnhof Köln Messe/Deutz.

Am Bahnhof Köln Messe/Deutz, hier ein Symbolfoto aus dem Jahr 2020, mussten NRW- und Bundespolizei eingreifen.

Ein scheinbar unschuldiges Klopfen an die Zugscheibe. Ein Zettel, den ein Reisender sehen sollte. Da wusste die Polizei am Bahnhof Köln Messe/Deutz sofort Bescheid – Zugriff!

Der Fall spielte sich am Montag (17. Januar) gegen 17 Uhr ab: Mehrere zivile Fahnder der Bundes- und NRW-Polizei hielten sich am Bahnhof auf und hatten drei Männer im Blick, die sie von Fahndungsfotos wiedererkannten. Die Bande positionierte sich am Gleis für die Einfahrt eines ICE in Richtung Stuttgart. Dann zog das „Team“ seinen fiesen Plan durch.

Während ein Mann mit den Reisenden in den Zug stieg, blieben seine beiden Komplizen auf dem Bahnsteig und bewegten sich in Richtung Zugmitte. Ein passendes Opfer wurde identifiziert und die Masche gestartet. Einer der Männer klopfte von außen an die Scheibe und lenkte das Opfer, einen 54-jährigen Mann aus Rheinberg, mit einem Zettel ab. 

Köln Messe/Deutz: Nach Klopfen an die Scheibe schlägt die Polizei zu

Der 17-jährige Täter im Zug nutzte die Chance und entwendete dem Mann seinen Rucksack. Mit dem Diebesgut im Gepäck wollte er sich vom Tatort entfernen, wurde aber von den zivilen Fahndern gestellt und vorläufig festgenommen. Auch bei einem seiner Komplizen (23) gelang der Zugriff. Die Ermittlungen gegen den dritten Täter dauern nach Angaben der Polizei noch an.

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Auf der Dienststelle der Bundespolizei wurden die Identitäten der Männer festgestellt. Wie sich herausstellte, waren sie in der Vergangenheit bereits für zahlreiche Delikte verantwortlich gewesen. Durch Videoauswertungen konnten die beiden Täter mit vier weiteren Taten allein im Januar 2022 in Verbindung gebracht werden. Bereits am Dienstag (18. Januar) werden sie dem Haftrichter vorgeführt.

Die Polizei nutzt den aktuellen Fall, um erneut vor den Methoden von Dieben zu warnen. Vorgehensweisen wie der „Scheibenklopfertrick“ sind der Polizei bekannt, in der Bevölkerung aber meistens nicht. Über diese und andere Methoden wie der „Stau-Erzeuger“, den „Anrempler“, den „Blumenschenker“ oder den „Beschmutzer“ können sich Bürger zum Beispiel auf der Seite www.stop-pickpockets.eu informieren. (tw)