Neues Projekt in KölnBeliebtes Angebot der KVB wird ausgebaut, in diesen Veedeln geht es los

Innenansicht eines Kundencenters der KVB in Köln.

Die Kölner Verkehrs-Betriebe, hier eine undatierte Aufnahme des Kundencenters am Chlodwigplatz, baut sein Leih-Angebot in Köln aus.

Der Trend ist klar erkennbar: In Köln steigen immer mehr Menschen vom Auto aufs Fahrrad um. Kein Wunder also, dass sich auch die Leihräder der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) größter Beliebtheit erfreuen. Nun will die KVB ihr Leih-Angebot ausbauen.

von Adnan Akyüz (aa)

Ab Herbst dieses Jahres wird die KVB, zusammen mit einem noch nicht genannten Partner, auch Lastenräder anbieten. Das verkündete das städtische Unternehmen vor wenigen Tagen in seinem eigenen „KVB-Blog“.

In einem zweijährigen Pilotversuch sollen in Deutz, Neubrück und Nippes Erfahrungen mit einem solchen Angebot gemacht werden. Danach könne das Angebot dann gegebenenfalls dauerhaft ausgebaut werden. Zunächst sollen 15 Räder zur Verfügung gestellt werden. Stammkundinnen und -kunden des ÖPNV, die ein Zeitticket auf der VRS-Chipkarte besitzen, können die Lastenräder 90 Minuten in der Woche ohne Mehrkosten ausleihen, heißt es im „KVB-Blog“ weiter.

Köln: KVB will Leih-Lastenräder in Deutz, Neubrück und Nippes anbieten

Warum sich diese Veedel ausgesucht wurden, erklärt die KVB so: Die drei genannten Stadtteile eignen sich besonders gut für den Pilotversuch. Unterstellt wird, dass sich insbesondere die Altersgruppe der 18- bis 39-Jährigen für die Nutzung des Lastenrades interessiert und auf die Verkehrsmittel setzt. Hierin sind auch viele Familien mit Kindern enthalten. Bereits der Blick auf Kölns Straßen zeige, dass die privaten Lastenräder vor allem von dieser Altersgruppe genutzt werden.

Doch die Nutzung des Leih-Lastenrads soll sich von der des Leihfahrrads unterscheiden. Wie das gehen soll, wird so erklärt: Während das KVB-Rad meist von einem Start- zu einem Zielort eingesetzt wird, werden beim Lastenrad Start- und Zielort in den meisten Fällen identisch sein. Dazwischen liegt dann ein Aktivitätsort, wie etwa der Getränkemarkt, der Park für das Picknick oder die neue Wohnung bei einem Umzug. Deshalb wird sich auch das Betriebskonzept von der des Leihradangebotes KVB-Rad unterscheiden.

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Konkret heißt das, dass während das KVB-Rad aufgrund seiner geringeren Größe an zahlreichen Stellen, auch flexibel, abgestellt werden kann, das Lastenrad zwingend feste Stationen benötigt.

Die Idee, ein Lastenradverleihangebot aufzubauen, entstand übrigens in der Projektgruppe Mobilität des Kölner Klimarates – auf Vorschlag von KVB-Mitarbeiter Andreas Wildner.

Zahlen und Fakten zu den KVB-Leihrädern

  • Die KVB bietet sie seit 2015 Leihräder an
  • 2,4 Millionen Kilometer ohne Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) wurden 2021 mit den Leihrädern zurückgelegt
  • Insgesamt 1,5 Millionen Ausleihen wurden 2021 verzeichnet
  • Insgesamt haben sich rund 35.000 neue Nutzerinnen und Nutzer 2021 für das KVB-Rad registriert
  • Die bisherige Flotte wurde von 1.500 Leihrädern auf 3.000 Leihräder verdoppelt
  • Bis zu 7000 Mal am Tag werden die Leihräder 2021 im Durchschnitt ausgeliehen

Auch das KVB-Rad wurde nicht zu Beginn im Jahr 2015 mit der jetzigen Flottengröße im gesamten Stadtgebiet angeboten. Dessen Geschichte begann auch im kleineren Rahmen und war auf die Innenstadt beschränkt. Erfahrungen wurden gesammelt und das Betriebskonzept genauso wie das Fahrrad beständig weiterentwickelt.

Leider gehörten auch negative Erfahrungen dazu. Wie Vandalismus und Diebstahl in großem Umfang, die einen immensen Schaden verursacht haben. So musste die KVB die Leihrad-Flotte und deren Einsatzgebiete stark einschränken. Nach und nach wurden die beschädigten Fahrräder repariert und wieder zurück auf die Straße gelassen. Die Reparaturarbeiten sind allerdings noch nicht abgeschlossen. Bleibt zu hoffen, dass die Lastenräder nicht das gleiche Schicksal ereilt. (aa)