Bekanntes Kunstwerk wird verlegtNach 34 Jahren: Kölner Betonauto bekommt einen neuen „Parkplatz“

Die Skulptur „Ruhender Verkehr“ ist eine Aktionsplastik auf dem Kölner Hohenzollernring, die im Jahre 1969 von Wolf Vostell geschaffen wurde von.

Die Skulptur „Ruhender Verkehr“, hier am 7. August 2023 zu sehen, ist eine Aktionsplastik auf dem Kölner Hohenzollernring. Noch in diesem Jahr soll ihr Standort gewechselt werden.

Es gehört wohl zu den bekanntesten Kunstwerken in der Kölner Innenstadt: das Betonauto auf dem Mittelstreifen des Hohenzollernrings. Noch in diesem Jahr soll die Plastik ihren Standort wechseln.

von Niklas Brühl (nb)

Jede Kölnerinnen und jeder Kölner kennt es wohl – das Betonauto auf dem Mittelstreifen des Hohenzollernrings. Seit 1989 steht das Kunstwerk von Wolf Vostell auf seinem Platz in der Kölner Innenstadt.

Dieser Standort hatte der 1998 verstorbene Künstler für seine Aktionsplastik „Ruhender Verkehr“ allerdings gar nicht vorgesehen. Nun, 25 Jahre nach seinem Tod, wird sein eigentlicher Wunsch erfüllt – das Kölner Betonauto bekommt einen neuen „Parkplatz“. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Kölner Innenstadt: Betonauto soll umziehen – an diesen Standort

Der Künstler Wolf Vostell hatte das Kunstwerk im Oktober 1969 mit großem Aufsehen auf offener Straße erschaffen. Er betonierte einen Opel Kapitän bei laufendem Motor und eingeschaltetem Radio ein und das Werk gilt damit als früher Beitrag, der sich kritisch mit einer autogerechten Stadt und den Konsumwünschen der deutschen Bevölkerung auseinandersetzte.

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Vostell war besonders wichtig, dass sein Kunstwerk die größtmögliche Wirkung erzielt – daher sollte das Betonauto ursprünglich auch in einer Parklücke zwischen anderen geparkten Fahrzeugen aufgestellt werden. Dazu kam es allerdings nie – bis jetzt.

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Der Kunstsammler Jost Herbig kaufte die Plastik, übergab sie der Stadt Köln später als Leihgabe. Die Stadt hatte das Angebot, das Betonauto selber zu erwerben, zuvor abgelehnt. Dann ging einbetonierte Opel zunächst auf Reisen, war unter anderem in Berlin und Paris zu sehen, bis er irgendwann nach Köln zurückkehrte und dort fortan an verschiedenen Standorten aufgestellt wurde, bis er 1989 schließlich auf dem Hohenzollernring „geparkt“ wurde.

Der auserkorene neue Standort soll eine Parklücke vor dem Kölnischen Kunstverein auf der Hahnenstraße sein. Noch im Herbst könnte das Kunstwerk, das zuvor saniert werden soll, seinen Platz in der Kölner Innenstadt wechseln. Und Wolf Vostell wird viele Jahre nach seinem Tod sein Wunsch doch noch erfüllt.