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KommentarS-Bahn rund um Köln gestrichen: Was die Deutsche Bahn nicht bedacht hat

Eine S-Bahn fährt auf einem Gleis in Köln.

Eine S-Bahn in Köln, aufgenommen im März 2022.

Die Deutsche Bahn streicht von jetzt auf gleich bis Sonntag mehrere S-Bahn-Linien rund um Köln. „Ein Bärendienst für die Verkehrswende“, meint unser Autor. Ein EXPRESS.de-Kommentar.

von Bastian Ebel (bas)

Und? Hat die Bahn Sie abgeholt? Mit dem 9-Euro-Ticket? Wenn ja, dann ist es an diesem Wochenende bis Sonntagabend (24. Juli) damit erst einmal vorbei. Zumindest auf den S-Bahn-Linien 11, 12 und 19, die aufgrund von Personalmangel einfach nicht mehr fahren.

Was die Deutsche Bahn mit dieser radikalen Ankündigung angerichtet hat, ist jetzt Pendler-Chaos pur. Denn alle Linien fahren über Köln, was auch bedeutet: In den kommenden Tagen wird es wieder mehr Autos in der Stadt geben. Denn nicht alle haben zur selben Zeit Urlaub, im Gegenteil.

S-Bahn in Köln: Chance durch 9-Euro-Ticket wurde vertan

Dass man ausgerechnet die wichtigen Pendlerstrecken streicht, kann deshalb wohl wirklich nur ein schlechter Scherz sein. Personalmangel hin oder her – bei der Bahn sollte man die Dienstplangestaltung schleunigst überdenken.

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Von jetzt auf gleich werden damit Hunderttausende Pendlerinnen und Pendler ausgeschlossen. Schauen wir nur mal auf die Linie S12: Dort sind Städte wie Eitorf (20.000 Einwohnerinnen und Einwohner), Hennef (46.000), Siegburg (40.000) oder Troisdorf (77.000) einfach mal vom Netz genommen. Oder die S 11, die übrigens nur eingleisig in Richtung Bergisch Gladbach fährt und bis auf den Bus die einzige Verbindung ins Kölner Zentrum: 110.000 Menschen wohnen dort.

Was sich wie ein Schildbürgerstreich anhört, ist zudem wirklich Realität: Als Schienenersatzverkehr stehen dort exakt fünf Großraumtaxis zur Verfügung. Dort hinein passen dann genau 40 Reisende. Die Rechenkünste bei der Deutschen Bahn muss man erst einmal verstehen.

Bei aller Ironie ist das Thema viel zu ernst: Denn mit dem 9-Euro-Ticket ergibt sich die einmalige Chance, eingefleischte Autofahrerinnen und Autofahrer auf die Schiene zu holen. So war es ja auch gedacht. Die jetzige Streichung kommt also doppelt zur Unzeit. Hier hat die Bahn auf der gesamten (gestrichenen) Linie versagt.