Corona in KölnKult-Club überrascht mit Angebot für Ungeimpfte – Gäste streiten hitzig

Wartende Gäste stehen vor der Klapsmühle in Köln.

Die Klapsmühle auf den Kölner Ringen, hier im September 2020, bietet ungeimpften Gästen ein besonderes Angebot.

Laut der aktuellen NRW-Coronaschutzverordnung dürfen Kölner Diskotheken ab sofort wieder mit der 3G-Regel öffnen. Ein Kult-Club auf den Ringen überraschte nun mit einem besonderen Angebot für Ungeimpfte.

Köln. 3G oder 2G? Die Frage, wer aktuell bestimmte Events und Veranstaltungen besuchen darf, wird nicht nur beim Fußball oder bei Konzerten heiß diskutiert, sondern auch in der Club- oder Partyszene.

Um derzeit in NRW feiern zu gehen, müssen Gäste beim Einlass vorweisen, dass sie entweder geimpft oder genesen sind oder alternativ einen negativen PCR-Test vorweisen. Und genau diesen Gästen, die noch nicht geimpft sind und auf einen Test angewiesen sind, kommt die Klapsmühle jetzt entgegen und bietet ihnen sogar Freigetränke an.

Köln: Klapsmühle mit besonderem Angebot für ungeimpfte Gäste

„Wir finden die gegebene Regelung nicht in Ordnung, da diese ungeimpfte Personen ausgrenzt“, heißt es in einem Instagram- und Facebook-Post der Klapsmühle. Der Kultclub habe versucht, die PCR-Tests so preiswert wie möglich anzubieten und hat dazu Kooperationen mit Laboren in Ehrenfeld und Bergisch Gladbach gestartet, die ungeimpften Klapsmühlen-Gästen den Test vergünstigt anbieten. Diese lägen aber weiterhin bei einem Preis von 70 Euro.

Alles zum Thema Social Media

Daher hat sich das Feierlokal entschieden, ungeimpften Gästen solange entgegenzukommen, bis PCR-Tests „wesentlich erschwinglicher werden“. Als Ausgleich sollen die ungeimpften Gäste nicht nur freien Eintritt erhalten, zusätzlich gibt es zwei Freigetränke, und der Mindestverzehr entfällt.

Damit geht die Klapsmühle einen anderen Weg als beispielsweise das Kölner Bootshaus. Hier müssen selbst geimpfte und genesene Gäste einen negativen Schnelltest vorweisen.

Köln: Hitzige Diskussion über Angebot von Klapsmühle für Ungeimpfte

Die Klapsmühle versichert in dem Post, dass sie keine Impfgegner und 90 Prozent der Mitarbeiter selbst geimpft seien. Man finde jedoch die Trennung von Geimpften und Ungeimpften nicht gut und wolle einer möglichen Ausgrenzung entgegenwirken, für diese Entscheidung hofft der Kultclub auf Verständnis. EXPRESS.de konnte die Klapsmühle am Donnerstagnachmittag (2. September) bislang nicht für weitere Statements erreichen.

Unter dem Post entbrannte eine hitzige Diskussion über das Angebot für Ungeimpfte. Mehrere User haben kein Verständnis für diesen Schritt:

  • „Warum ermutigt ihr nicht die Leute, sich impfen zu lassen, statt eine Kompensation für Ungeimpfte aufgrund der Testkosten anzubieten? Es wird ja bald nicht mehr theoretisch 3G möglich sein, sondern ausschließlich 2G. Das sollte klar kommuniziert werden.“
  • „Na, dann entscheide ich mich dafür, woanders zu feiern. Wer saufen kann, kann auch 'ne Impfung ab. Und wer nicht zur Impfung aber zum Saufen will... naja.“
  • „Also wird man bei euch belohnt, weil man nicht geimpft ist?! Der Ansatz ist ja so nicht ganz verkehrt. Allerdings wurde das in meinen Augen nicht zuende gedacht...“

Einige Fans freuten sich jedoch auch über das besondere Angebot und lobten die Klapsmühle für diesen Schritt:

  • „Ich find' das richtig gut von euch! Coole Einstellung! Bin auch kein Impfgegner, aber jeder sollte am Ende des Tages selbst entscheiden können, was er macht oder nicht.“
  • „Mega, klasse! Hoffentlich nehmen sich viele Clubs/Diskotheken ein Beispiel an euch! So wirkt man der Spaltung der Gesellschaft entgegen!“

Unter den aktuellen Umständen könne der Club maximal 700 Feiernde empfangen und davon maximal 150 ungeimpfte Gäste. Dies sei die durchschnittliche Zahl an Ungeimpften, die in den letzten Wochen im Lokal gewesen sei. „Dieses Angebot möchten wir vor allem unseren geliebten Stammgästen anbieten und uns für eure Unterstützung bedanken. Wir freuen uns auf euch und auf tolle neue Partys mit euch allen gemeinsam“, heißt am Ende des Posts. (cho)