Schüsse am KölnbergFast sieben Jahre Haft für Ex-Hells-Angels-Anführer Serkan A. (33)

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Serkan A. (33) zwischen seinen Anwälten. Er gestand, Boss des Kölner Hells Angels-Charters „C-Town“ gewesen zu sein.

Köln – Urteil im Rockerprozess mit sechs Angeklagten vor dem Kölner Landgericht: Nach den Schüssen am Kölnberg muss Serkan A. (33), ehemaliger Boss des Kölner Hells Angel-Charters „C-Town“, für knapp sieben Jahre ins Gefängnis.

Der 33-Jährige ist wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, schwerer räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung zu sechs Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden.

Seine fünf Komplizen erhielten unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung Bewährungsstrafen zwischen anderthalb und zwei Jahren.

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Urteil war Ergebnis eines Deals

Ursprünglich sollten sich die Männer im Alter zwischen 23 und 33 Jahren unter anderem wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht verantworten.

Sie sollen im Streit um Drogengeschäfte auf ein Brüderpaar geschossen und die beiden Männer lebensgefährlich verletzt haben, hatte es in der Anklageschrift geheißen.

Aber dann regte das Gericht im Prozessverlauf eine Verständigung an: Weil versuchter Mord nicht nachgewiesen werden konnte, wurde dieser Vorwurf demnach fallengelassen – gegen Geständnisse in den anderen Anklagepunkten.

Serkan A. räumte ein, den Charter der Hells Angels mitbegründet, zunächst als Vizepräsident und später als Anführer der Gruppierung fungiert zu haben. Finanziert werden sollte der Verein mit Drogengeschäften. 

Brüder verweigerten die Aussage

Im Juni 2015 hatten die Rocker bei einem Streit um Drogengeschäfte in der Hochhaussiedlung Kölnberg auf zwei Söhne und die Frau des Kiosk-Besitzers geschossen.

Die Brüder waren dabei lebensgefährlich verletzt worden, die Frau schwer. Alle drei hatten im Prozess die Aussage verweigert, um sich möglicherweise nicht selbst zu belasten.

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(exfo)