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„Wir fressen und sitzen uns zu Tode“Doc Esser mit drei wichtigen Gesundheits-Tipps

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Der Kölner Arzt Dr. Heinz-Wilhelm Esser hat drei goldene Gesundheits-Regeln. 

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Der Kölner Arzt und TV-Gesundheitsexperte Heinz-Wilhelm Esser sagt über die aktuelle Entwicklung: „Wir fressen und sitzen uns zu Tode.“

Die Corona-Zeit hat viele Kölner ins Homeoffice und damit ins ständige Sitzen gebracht. In der Pandemie haben sich viele noch dazu ungesunde Corona-Sünden angewöhnt, wie Knabberzeug und mehr Alkohol.

Im EXPRESS-Gespräch verrät Doc Esser die drei wichtigsten Gesundheits-Regeln, die auch kleine Sünden erlauben.

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Kölner zwischen Homeoffice, mehr Alkohol und Sport – was dürfen wir uns gönnen?

Denn von den kleinen Corona-Sünden ist auch Doc Esser nicht gefeit. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich auch ein Sünder bin und mich über mein Feierabend-Bierchen freue“, erklärt Doc Esser.

Trotzdem sagt er klar: „Der Alkohol-Konsum sollte ganz moderat sein."

Und: „Nicht rauchen. Das müssen wir tunlichst vermeiden. Denn beides sorgt für eine dauerhafte Entzündung im Körper und das schwächt unser Immunsystem“, so der Mediziner.

Ein bis zwei Kölsch am Tag sind in Ordnung – aber mit Bewegung ausgleichen

„Ein bis zwei Kölsch am Tag sind in Ordnung – aber die sollte man auch keinesfalls übersteigen“, erklärt Esser. Den Kölsch-Konsum immer mit Bewegung ausgleichen, das sei am Tag danach wichtig. Und es sollte auch Tage ohne Kölsch-Konsum geben.

Außerdem müssen wir uns gesünder ernähren. Weniger Zucker und Kohlenhydrate, dafür mehr gesunde Fette.

Doc Esser: Richtig leben und trotzdem auf Ernährung achten

Aber: „Wir sollten schon genießen, es bringt nichts, 110 Jahre alt zu werden und irgendwann zu glauben, dass man nicht richtig gelebt hat“, so Doc Esser

Trotzdem: „Wir müssen uns klar machen, dass wir alle immer sehr viel zwischen den Hauptmahlzeiten unbewusst in uns hinein hineinstopfen und das ist schlecht“, appelliert der Kölner Arzt und erklärt auch sein eigenes tägliches Dilemma.

Doc Esser: „Zwischenmahlzeiten sind Todesfallen“

„Einer hat ja immer Geburtstag. So ist es auch bei uns im Krankenhaus. Fast täglich steht etwas Herzhaftes oder Süßes auf dem Tisch und man greift unbedarft rein – und stopft das Essen in sich. Und genau diese kleinen Zwischenmahlzeiten – das sind die Todesfallen. Die sorgen dafür, dass unsere Bauchspeicheldrüse nie zur Ruhe kommt. Die schüttet je nach Mahlzeit immer wieder Insulin aus und das ist total schlecht für uns. Gerade der Zucker aus süßen Sachen, aber auch stärkehaltige Lebensmittel wie Pasta, Reis, Kartoffeln führen zu einer starken Ausschüttung von Insulin bei schnellem Zucker und damit zum Stopp der eigenen Fettverbrennung“, so Dr. Heinz-Wilhelm Esser.

Kölner Arzt mit drei wichtigen Gesundheitsregeln für den Alltag

„Wir müssen nicht ständig Energie nachschieben. Der Zeitraum am Tag, wo wir dem Körper Energie zuführen, der sollte beschränkt sein. Am besten auf 8 Stunden!“, so Doc Esser und beschreibt drei konkrete Gesundheits-Regeln.

Bewusst genießen – nicht zu viele Zwischenmahlzeiten!

Fasten! Körper und Geist lieben Fastenphasen Lange Pausen zwischen den Mahlzeiten einführen, zum Beispiel das 16:8-Fasten (Acht-Stunden-„Diät“) empfiehlt Doc Esser.

Bei der 16:8-Methode beschränkt man das Essen auf 8 Stunden täglich, danach folgt eine 16-stündige Fastenphase.

Warum das gut ist: Ruhepause für die Bauchspeicheldrüse. Und: „Wir werden durch Fasten-Perioden schlauer! In der Energie-Pause entstehen sogenannte Ketonkörper und die bringen unser Gehirn auf Vordermann.“

Schöner Nebeneffekt: „Das ist quasi abnehmen im Schlaf! Je länger die Fastenpause anhält, desto höher wird die Anzahl an Ketonkörpern. Ich nehme ab und denke besser.“

Nicht rauchen und mehr Bewegung Und zwar keine Spaziergänge, sondern mindestens moderater Ausdauer-Sport!  Zum Beispiel: Dreimal die Woche Joggen. „Jeder der sich bewegt, ist schon ein Gewinner.“

Doc Essers alternative Sporttipps: Aqua-Zumba („super Trend-Sportart“), Radfahren, Drei bis viermal die Woche Schwimmen oder Krafttraining.

„Man nimmt mit Sport alleine nicht ab, aber moderate  Ausdauer-Sport Tätigkeiten schützen uns vor dem Metabolischen Syndrom. Also: Zucker-Erkrankung (Diabetes Mellitus), Übergewicht, Bluthochdruck, Arteriosklerose und dem erhöhten Risiko für alle anderen Herz-/Kreislauf-Erkrankungen.

„Viele junge Menschen ernähren sich zu schlecht“

Hintergrund: Unheimlich viele Deutsche leiden an Wohlstandserkrankungen aufgrund von Übergewicht und mangelnder Bewegung. Und auch junge Menschen leiden immer mehr an Übergewicht.

Die Gründe: „Sie ernähren sich zu schlecht und bewegen sich zu wenig. Es gibt kaum mehr Normalgewichtige“, erklärt Doc Esser.

„Ein Jogging-Lauf ersetzt ein blutdrucksenkendes Medikament“

Dabei sei schon ein Mindestmaß an Bewegung das optimale Rezept gegen Volkskrankheit Nummer 1: Bluthochdruck. „Ein Jogging-Lauf ersetzt ein blutdrucksenkendes Medikament“, so der Hinweis von Doc Esser.

Weitere Tipps für ein langes und gesundes Leben hat Doc Esser in seinem aktuellen Gesundheitsbuch zusammengetragen.