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Karneval und HerbstKölner Mediziner mit düsterer Prognose: „Rechne mit erheblichen Ausfällen“

Christian Karagiannidis, ARDS und ECMO Zentrum Köln-Merheim, nimmt an der Pressekonferenz „Vorbereitung auf Herbst/Winter 2022/23“ des Corona-ExpertInnenrats der Bundesregierung teil.

Corona-Experte Prof. Dr. Christian Karagiannidis gibt für den Herbst 2022 eine dunkle Prognose in Sachen NRW-Kliniken ab. Unser Foto wurde im Juni 2022 aufgenommen.

Der Corona-Experte Christian Karagiannidis erklärt, wie die Stimmung in den NRW-Krankenhäusern vor dem Herbst ist und mit welchen Maßnahmen die Politik das Klinikpersonal entlasten kann.

von Alina Schurillis (asl)

Der Herbst steht vor der Tür – zudem der Start der Karnevalssession. In dieser Zeit sind nicht nur die Kölner Arztpraxen gut gefüllt, auch in den Kliniken herrscht Hochbetrieb. Sind die Krankenhäuser gut gerüstet oder droht der Personal-Kollaps?

Im Deutschen Ärzteblatt äußert sich der Kölner Medizin-Experte Christian Karagiannidis, Mitglied des bundesweiten Corona-Expertenrates.

Köln: Arzt spricht von schlechter Corona-Lage der NRW-Kliniken

Wie schwierig sich die Corona-Sommerwelle auf die Notaufnahmen in Köln und ganz NRW ausgewirkt habe, lasse auch den Herbst düster aussehen. In den Sommermonaten sei es wegen der vielen Infektionen unter den Beschäftigten zu einem regelrechten Personal-Kollaps gekommen.

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Der Leiter des Lungenzentrums an der Klinik in Köln-Merheim sieht durch solche Personalausfälle ein großes Problem in Sachen Einsturz des Kliniksystems.

„Das System ist nicht mehr resilient. Das Grundproblem heißt Arbeitsver­dichtung und Überlastung. Beides wird durch die enorme Überbürokratisierung verstärkt, die wir in Deutschland haben“, so der 48-Jährige.

„In den kommenden Monaten rechne ich infolge der unterschiedlichen Infektionskrankheiten mit erheblichen Personalausfällen in den Kliniken. Ich hoffe, dass die Impfung gegen Influenza dabei hilft, die Welle in einem erträglichen Maß zu halten – auch, wenn der Infektionsschutz nur mäßig ist.“

Eine Möglichkeit, der Belastung in den NRW-Krankenhäusern entgegenzukommen ist, gemeinsam mit Patientinnen und Patienten zu entscheiden, welche Notfälle wirklich vor Ort behandelt werden müssen und welche auch ohne Übernachtung auskommen können.

Karagiannidis: „Zentrale Notrufnummer könnte Kliniken und Rettungsdienste entlasten“

„Ich rechne damit, dass 20 bis 30 Prozent der stationären Leistungen auch ohne Übernachtung im Kranken­haus erbracht werden könnten. Das entlastet das Personal auf den Normalstationen“, so Karagiannidis.

„Auch durch eine zentrale Notrufnummer könnten nicht-le­bens­bedrohliche Notfälle tele­fonisch dem richtigen Behandlungsort zugeführt werden und der Patient erhält im Gegenzug zeitnah und gut ko­ordiniert einen Termin, damit Patienten in die Notaufnahme gelangen können, die auch wirklich dort behandelt werden müssen.“