Sorge vor Corona-HerbstZahlen steigen – Lauterbach mit schlimmer Befürchtung: „Viermal so hoch“

Der Herbst steht bevor und die Sorge vor einer erneuten Corona-Welle wächst. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und RKI-Chef Lothar Wieler äußerten sich daher zu der aktuellen Corona-Lage in Deutschland.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, äußerten sich am Freitag (30. September 2022, 10 Uhr) in Berlin zur Corona-Lage im Herbst.  Die Pressekonferenz können Sie oben im Video auch nachträglich ansehen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht eine neue Corona-Welle im Anmarsch. „Wir befinden uns ganz klar am Beginn einer Herbst- und Winterwelle“, sagte er am Freitag in Berlin. 

Corona: Infektionszahlen steigen in Deutschland rasant an  

Das sei nicht nur in Deutschland zu erkennen - auch in vielen Nachbarländern wie Frankreich, Dänemark und den Niederlanden gingen die Fallzahlen nach oben. Zuletzt meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland 96 367 Neuinfektionen binnen eines Tages.

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Vor einer Woche waren es 50.800. Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, ergänzte: „Die Pandemie ist noch nicht vorbei, auch wenn wir uns in einer relativ günstigen und stabilen Situation befinden.“

Die offiziell gemeldeten Neuinfektionen in Deutschland sind zuletzt deutlich gestiegen. Für die beginnende kältere Jahreszeit wird mit einer weiteren Zunahme gerechnet, wenn viele Aktivitäten wieder in Innenräumen stattfinden. Lauterbach betonte: „Diese Welle wird sich so schnell nicht von alleine begrenzen.“ Deshalb appellierte der Minister an die Länder, die Entwicklung genau im Auge zu behalten, um den richtigen Zeitpunkt für Gegenmaßnahmen zu finden. 

Corona: Neue Bestimmung treten ab dem 1. Oktober in Kraft 

Am Samstag (1. Oktober) treten neue Bestimmungen zum Infektionsschutz in Kraft, wonach die einzelnen Bundesländer über strengere Regeln wie eine Maskenpflicht in Innenräumen selber entscheiden. Lauterbach warnte, ohne ausreichende Gegenmaßnahmen drohten in wenigen Wochen durch hohe Krankheitszahlen auch Personalprobleme bei der kritischen Infrastruktur, etwa in Kliniken oder bei der Polizei.

Zur Vorbereitung auf den Herbst und Winter treten an diesem Samstag Bestimmungen im Infektionsschutzgesetz in Kraft, die bis 7. April 2023 wieder weitergehende Regeln zu Masken und Tests ermöglichen. Die Länder können sie nutzen und ausweiten. (dpa)