Die Kölner Band Kasalla spielte beim TV-Abschied von Thomas Gottschalk. Wie es zu dieser Konstellation gekommen ist, erzählt Sänger Bastian Campmann im EXPRESS.de-Gespräch.
Kölner Band beim TV-AbschiedIn der Werbepause kam Gottschalk zu Kasalla

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Die Kölner Gruppe Kasalla war am Samstag (6. Dezember 2025) als Studioband zu Gast beim TV-Abschied von Thomas Gottschalk in „Denn sie wissen nicht, was passiert“.
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Nach fünf Jahrzehnten im Show-Business hat sich der Titan der Samstagabendunterhaltung am Nikolausabend (6. Dezember 2025) in den Ruhestand verabschiedet.
Der letzte Auftritt von Thomas Gottschalk (75) in der RTL-Show „Denn sie wissen nicht, was passiert“ war ein ganz besonderer. Dass auch seine Co-Hosts Günther Jauch (69) und Barbara Schöneberger (51) aus dem Format aussteigen, ging im Gottschalk-Trubel glatt unter.
Kasalla eröffnete Gottschalk-Show mit dem Song „Adios Amigos“
Die Showmasterlegende hatte vor wenigen Tagen seine aggressive Krebserkrankung öffentlich gemacht und daraufhin seinen Rückzug von der Bühne verkündet. Zum Status-Quo-Klassiker „Rockin' all over the world“ verließ er noch während der laufenden Show an der Seite seiner Ehefrau Karina das Studio.
Der Abschieds-Auftritt hatte dem Sender einen kräftigen Quotenboost beschert. Im Schnitt 2,42 Millionen Menschen saßen vor den Bildschirmen, um zu sehen, wie sich einer der Größten der TV-Branche von der großen Showbühne verabschiedet.
Mitten drin im emotionalen Adieu im Studi in Hürth waren die Kölschrocker von Kasalla. Die Band feiert im kommenden Jahr gerade mal ihr 15-jähriges Bestehen. Zudem war der gebürtige Bamberger Gottschalk bisher nicht als Fan kölscher Musik in Erscheinung getreten. Wie kam es dazu?
„Am Ende hat es sich eher per Zufall ergeben“, sagt Sänger Bastian Campmann (48) im EXPRESS.de-Gespräch. Bei der Produktion des Videos zum neuen Sessionssong „Adios Amigos“ hatten einige RTL-Moderatorinnen und -Moderatoren mitgespielt. Über die Kontakte, die Band-Managerin Kim Gerstenberg geknüpft hatte, entstand die Idee, dass Kasalla als Studioband bei der TV-Show spielen soll.

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Während sich Günther Jauch (l.) mit seinem Freund Thomas Gottschalk unterhält, wartet Kasalla im Hintergrund auf den nächsten Einsatz.
„Als wir die Zusage erhalten haben, wussten wir noch nicht, dass das der letzte Auftritt von Thomas Gottschalk wird. Dass sein Abschied nun mit kölscher Musik untermalt wurde, hatte keinen tieferen Sinn. Wir waren an dem Abend aber sicher nur ein winziges Steinchen im großen Ganzen. Aber dennoch war uns bewusst, dass wir live ein Stück TV-Geschichte erlebt haben“, sagt der Frontmann.
Bei der Eröffnung spielte Kasalla „Adios Amigos“, ein Song, der eigentlich dem aktuellen Weltgeschehen gewidmet ist. „Es gab vorher aber intensive Gespräche. Die Redaktion fand den Titel durchaus passend für den Einstieg.“ Zu den Spielen und den Werbepausen durfte die Kölner Band weitere Hits präsentieren.
Kontakt zum Mann des Abends hatten die Musiker nur in einer Werbeunterbrechung. „Da ist Thomas zu uns gekommen, hat uns die Hand gegeben und sich für unseren Auftritt bedankt. Das war es aber auch schon. Auf diesem Abend lag so viel Scheinwerferlicht. Da hat man bei allen Beteiligten schon eine gewisse Anspannung gespürt.“
Bei der Probe war Gottschalk nicht anwesend, beim Ende der Sendung schon wieder weg. „Alle anderen waren auch sehr zurückgezogen.“ Daher gab es auch für Kasalla keine Gelegenheit, herauszufinden, wie die TV-Größe aus Franken denn die kölschen Töne fand.

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Thomas Gottschalk ging in TV-Rente. Die Band Kasalla mit Gitarrist Flo Peil (r.) spielte dazu während der RTL-Show ihre Hits.
„Giovanni Zarrella hat im Studio mitgetanzt, dem hat es gefallen. Bei Thomas waren wir zurückhaltend. Das war schon eine ganz sensible Situation“. Daher machte die Band auch nur ein Erinnerungsselfie mit Mike Krüger, nicht mit den anderen Protagonisten.
Campmann musste beim Auftritt an Kindheitserinnerungen denken. „Ich bin mit ihm groß geworden“, sagte er zu EXPRESS.de. „‚Wetten, dass..?‘ gehörte bei unserer Familie zum Pflichtprogramm. Das war das letzte große TV-Lagerfeuer. Ich kann mich noch an einzelne Wetten oder Star-Auftritte erinnern. Beispielsweise, als Michael Jackson auf dem Kran gesungen hat und dabei sein Hemd zerrissen hat.“
Bastian Campmann: „Thomas Gottschalk war ein ganz Großer“
Entsprechend glücklich waren die fünf Musiker über das Erlebnis. „Thomas war ein ganz Großer. Wir sind sehr dankbar, dass wir bei diesem speziellen Moment mitten drin waren und unsere Musik vor einem Millionenpublikum spielen durften.“
Der TV-Auftritt war nur ein besonderer Moment eines turbulenten Dezembers für die Kult-Band. Losgegangen war es mit den Kinder-Weihnachtskonzerten. Dann spielte die Band in Gevelsberg, als ein neuer Weltrekord für eine Weihnachtspolonaise mit fast 2000 Menschen aufgestellt wurde. Schließlich folgen nun noch die fünf Jahresabschlusskonzerte im Gloria.
