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+++ EILMELDUNG +++ Schock für die Jecken Stadt kürzt Zuschüsse für Rosenmontagszug und Veedelszöch

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Schock für die JeckenStadt kürzt Zuschüsse für Rosenmontagszug und Veedelszöch

Mottowagen beim Rosenmontagszug in Köln.

Der Rosenmontagszug in Köln ist in jedem Jahr ein Mammut-Projekt, in dem 12.500 Teilnehmende durch die Stadt ziehen.

Seit Jahren beklagt das Festkomitee Kölner Karneval, dass sich die Stadt zu wenig an der Finanzierung des Rosenmontagszuges beteilige. Nun reduziert diese sogar einen bereits angekündigten Zuschuss.

Dicker Kater zum Sessionsstart. Die Haushaltssperre der Kölner Verwaltung trifft jetzt auch die Kölner Karnevalisten knallhart. Die Stadt kürzt die ursprünglich zugesicherten Zuschüsse für den zurückliegenden Rosenmontagszug.

Die Beschlussvorlage 3065/2025 für den Ausschuss Kunst und Kultur, der am 9. Dezember 2025 tagt, brachte die bitteren Nachrichten ans Tageslicht. Darin ist die Rede davon, dass die Stadt einen Zuschuss von 195.813 Euro für die Durchführung des Zuges beisteuern will.

Stadt Köln will nur noch 195.813 Euro für den Rosenmontagszug geben

Der Finanzausschuss soll am 15. Dezember die Freigabe dafür erteilen. Auf den ersten Blick wirkt dies wie eine Erhöhung der städtischen Beteiligung. Denn seit dem Jahr 2014 beträgt der Zuschuss der Stadt für die Durchführung des Zuges unverändert 153.425 Euro, ohne dass den teilweise erheblichen Kostensteigerungen Rechnung getragen worden ist.

Eine spitz eingerechnete Kostensteigerung (Inflationsrate) von 2014 bis 2025 ergebe den notwendigen Förderbetrag, heißt es in der Begründung.

Das Festkomitee Kölner Karneval, das den Umzug durch die Stadt durch die „Gemeinnützige Gesellschaft des Kölner Karnevals mbH“ organisiert, hatte seit Jahren auf den bescheidenden Förderbeitrag aufmerksam gemacht und seinen Unmut geäußert. Die rund 3,5 Millionen Euro an Kosten, die der „Zoch“ jedes Jahr verursacht, seien für eine gemeinnützige Organisation kaum noch zu stemmen.

Doch nun kommt das böse Erwachen. Im Haushalt der Stadt Köln waren durch zusätzliche Mittel eigentlich für 2025 242.500 Euro und für 2026 dann 237.011 Euro für den Rosenmontagszug eingeplant. Doch diese Summe wird jetzt nicht mehr fließen.

Marc Michelske und Christoph Kuckelkorn auf einem Wagen.

Marc Michelske (l.) ist der Zugleiter, Christoph Kuckelkorn der Festkomitee-Präsident.

„Die im politischen Veränderungsnachweis vorgeschlagenen, zusätzlichen Mittel in Höhe von 100.000 Euro mussten aufgrund der angespannten Haushaltslage und in Abstimmung mit der Kämmerei gekürzt werden“, teilt die Stadt auf EXPRESS.de-Nachfrage mit.

Aufgrund der haushälterischen Lage sei die Verwaltung angehalten, die Gesamtfördersumme von 242.500 Euro auf 195.813 Euro zu reduzieren und der Politik zur Entscheidung vorzulegen.

Das Festkomitee wurde durch EXPRESS.de von den Planungen informiert. „Wir sind erstaunt, dass wir durch Medienanfragen davon erfahren, dass der vom Haushaltsausschuss im Januar verabschiedete Zuschuss zum Rosenmontagszug 2025 nun wohl nachträglich zurückgenommen wurde“, sagte Kommunikationsvorstand Michael Kramp.

Festkomitee will nun umgehend das Gespräch mit der Stadt suchen

Man habe nach der Zusage die Planungen auf einen Zuschuss der Stadt von insgesamt 242.500 Euro ausgerichtet. „Wie wir nachträglich einen Fehlbetrag von rund 50.000 Euro ausgleichen können, müssen wir nun klären, denn der Zug 2025 ist ja längst gelaufen.“

Weiter teilt er auf unsere Nachfrage mit: „Wir verstehen natürlich, dass derzeit bei angespannter Haushaltslage alle Kulturförderungen von Kürzungen betroffen sind. Wir begrüßen auch ausdrücklich einen Inflationsausgleich, der erstmals nach über zehn Jahren gewährt wurde. Gleichzeitig weisen wir aber erneut auf das krasse Missverhältnis zwischen den 850 Millionen Euro Wirtschaftskraft – für die der ehrenamtlich getragene Kölner Karneval jedes Jahr sorgt – und dem Zuschuss der Stadt hin, der jetzt auch noch drastisch gekürzt wurde. Wir möchten zeitnah mit der Stadt sprechen, um langfristige Planungssicherheit zu bekommen.“

Auch Schull- und Veedelszöch von Reduzierung betroffen

Auch für die „Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums e.V.“ gibt es für die Schull- un Veedelszöch bittere Nachrichten. Dort sollen 15.400 Euro und nicht wie im Haushaltsplan angegeben 57.150 (2025) oder 81.880 Euro (2026) fließen.

Die ursprünglich vorgeschlagenen, zusätzlichen Mittel in Höhe von 50.000 Euro müssten gekürzt werden, teilt die Stadt mit. „Aufgrund der haushälterischen Lage ist die Verwaltung angehalten, die Gesamtfördersumme von 57.150 Euro auf 15.400 Euro zu reduzieren und der Politik zur Entscheidung vorzulegen.“