Helge Schneider ist im kommenden Jahr wieder in der Philharmonie – und macht schon auf der Pressekonferenz Blödsinn.
Was für ein Auftritt!Kult-Comedian packt in Kölner Kneipe aus

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Blick in die Kneipe „Weißer Holunder“, in der Helge Schneider seine neue Tournee „Ellbogen vom Tich“ vorgestellt hat.
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Bei Helge Schneider (70) ist das mit der Wahrheit so eine Sache – ob der Entertainer gerade eine wirkliche Geschichte oder völligen Blödsinn erzählt, ist oft kaum zu sagen. So auch bei seiner Pressekonferenz im „Weißer Holunder“ zu seiner kommenden Tour „Ellebogen vom Tich“ – und das geht schon los bei seiner Erzählung von der Anreise aus Mülheim an der Ruhr: „Wir sind um 6.15 Uhr losgefahren, um die 46 Kilometer zu überstehen und kamen um 10.30 Uhr an.“
Er sei zwar nicht so oft in Köln gewesen in seinem Leben, aber „ich hab gemerkt, hier hat sich einiges verändert. Zum Beispiel ist auf dieser Straße jetzt eine Baustelle…“
Und Schneider kommt auf seine Kindheit zu sprechen. Lust auf Schule habe er nie gehabt, ähnlich wie sein Sohn jetzt, und um der Pflicht zu entkommen, hatte Schneider eine ausgeklügelte Taktik: „Meistens habe ich mich im Zimmer versteckt, hab mich aufs Fensterbrett hinter die Gardine gestellt. Dann dachte mein Vater, ich wär schon aufgestanden. Da hab ich mich wieder hingelegt“, erzählt. „Aber ich hatte ja eh schon alles gewusst.“
Angeblich hat er einen IQ von 140, fast so gut wie „Herbert Einstein“, sagt Schneider und gibt zu: „Das mit dem IQ hab ich erfunden und selbst verbreitet“. Aber, immerhin, „einen IQ habe ich!“ Ein wahres Wunderkind war er wohl, hat er doch – nach eigenen Angaben – schon mit vier Jahren „Gefunkt“ komponiert, das er auch prompt anstimmt.

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Helge Schneider (Mitte) bei einer Pressekonferenz zu seiner neuen Tournee „Ellbogen vom Tich“.
Auch das Motto der Tour, „Ellebogen vom Tich“, sei in der Kindheit des kleinen Helge begründet: „Ich hab da immer so gesessen am Tisch“, sagt er und macht Ess-Bewegungen mit aufgestellten Ellbogen, „meine Tante Erna hat dann immer den Ellbogen genommen, draufgehauen und gesagt: Ellbogen vom Tisch!“. Er habe sich auch oft mit seiner Schwester geprügelt, „nur mit Ellbogen, war ’ne gefährliche Sache.“ Es sei aber nie jemand ins Krankenhaus gekommen.
Helge Schneider: Bassist ist „Hobby-Gynäkologe“
„Das Besondere an der neuen Tour ist, dass sie erst nächstes Jahr stattfindet“, sagt er. „Und dass wir immer mehr auf elektronische Begleitartikel verzichten. Wir machen akustische Musik.“ Er weist auf seine zwei Begleiter, Sandro Giampedro an der Gitarre und Leo Richarts am Bass – „eigentlich Bäcker und Gynäkologe, als Hobby“, merkt Schneider an.
In der Kölner Philharmonie treten Schneider und Band vom 13. bis 15. Februar 2026 (Tickets ab 12 Euro über die Webseite der Philharmonie) auf, also mitten in der Karnevalszeit, die ihn aber eher mittelmäßig zu begeistern scheint: „Die Karnevalszeit ist für mich die lustigste Zeit in der Zeit des Karnevals“, sagt er und grinst auf die typische Helge-Schneider-Art ohne Zähne und mit schmalen Lippen. Das Philharmonie-Konzert hat bereits Tradition. „Ich musste nur einmal absagen, da hatte ich Durchfall.“ Ob das wieder ein Schneider-Märchen ist oder einfach etwas zu ehrlich? Zuzutrauen ist ihm beides …

