„Ganz Köln auf den Beinen“Teilnehmer-Zahl nach oben korrigiert – so verlief die Friedens-Demo

Köln zeigt Flagge für den Frieden: Über 250.000 Menschen nahmen am Rosenmontag an der Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine teil.

Friedens-Fest statt Karnevalszug: Mit der großen Demo am Rosenmontag (28. Februar) hat ganz Köln ein deutliches Zeichen der Solidarität und des Friedens in die Ukraine geschickt. Mehr als 250.000 Menschen nahmen am Demonstrationszug teil, erwartet wurden gerade einmal 30.000. Nach einer Start-Kundgebung am Chlodwigplatz zogen die Menschen dann quer durch die Innenstadt.

EXPRESS.de war für Sie den ganzen Tag dabei – im Ticker können Sie die wichtigsten Informationen der bewegenden Friedens-Demo noch einmal nachlesen.

  • 16.38 Uhr: Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, zog eine überaus positive Bilanz zur Kölner Friedens-Demo: „Die Kölner und der Karneval haben heute gezeigt, dass alle zusammenstehen, wenn es darauf ankommt. Heute ging es nicht ums ausgelassene Feiern, sondern um lauten und bunten Protest gegen den Krieg in der Ukraine. Es war genau das richtige Signal, den Rosenmontag zu einem Friedensfest zu machen. Ob Gardist oder Lappenclown, ob mit Pappnase oder Pappschild und klarer Botschaft: Heute war ganz Köln ebenso friedlich wie unmissverständlich auf den Beinen.“
  • 16.28 Uhr: Die Teilnehmerzahl der Friedensdemonstration in Köln wurde am Nachmittag von der Kölner Polizei noch einmal nach oben korrigiert: Insgesamt zogen bis zu 250.000 Menschen durch die Kölner Innenstadt. Dabei verlief laut Polizeiangaben alles friedlich, es gab keine größeren Zwischenfälle. Der Demonstrationszug wurde gegen 16 Uhr beendet, als die letzten Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Endpunkt in der Mohrenstraße eintrafen.
  • 16.19 Uhr: In Deutz haben sich einige hundert Menschen versammelt, um gegen die Corona-Regeln zu demonstrieren. Kaum jemand trägt eine Maske, es ist jedoch alles friedlich.
  • 15.57 Uhr: Mittlerweile ist klar: Ein Zusammentreffen der Friedensdemo mit der Aufzug der Querdenker wird es nicht geben. Die Demo von der Deutzer Werft aus startet erst um 16 Uhr, die Friedensdemo läuft langsam aus.
  • 15.10 Uhr: Auch viele bekannte Gesichter sind bei der Demo unterwegs. Wie Komikerin Carolin Kebekus auf Facebook zeigt, hat auch sie sich für den Frieden unters Volk gemischt.
  • 14.37 Uhr: Die Blauen Funken, die den Demozug seit dem Chlodwigplatz anführen, sind an der Mohrenstraße/Gereonstraße angekommen, wo sich die Demo auflöst. Bis alle Teilnehmenden allerdings „durch“ sind , dürfte es noch Stunden dauern.
  • 14.32 Uhr: Köln sendet heute übrigens auch ein kleines Zeichen in Richtung Düsseldorf – mit einem der Persiflagewagen. In der Landeshauptstadt war der Rosenmontagszug wegen der Corona-Pandemie auf Ende Mai verlegt worden. Zwei große Kothaufen mit einer Karikatur von Düsseldorfs Karnevalspräsident Michael Laumen und dem Wagenbauer Jacques Tilly in der Mitte zeigen, was die Kölner von dem Rosenmontagszug im Frühling halten.
  • So geben die Düsseldorfer aus Sicht der Kölner sprichwörtlich einen Scheiß auf „Kultur“ und „Brauchtum“, wie es auf den beiden Pappmaché-Haufen steht. „Der rheinische Karneval ist immaterielles Kulturerbe und er ist an die Jahreszeit gebunden – das ist kein Event, das man einfach verschieben kann“, sagte ein Sprecher des Festkomitees Kölner Karneval.
  • 13.40 Uhr: Wird der Friedensmarsch auf die Querdenker-Demo treffen? Mit dieser Frage und der Frage der Sicherheit aller Teilnehmenden auf beiden Seiten beschäftigt sich aktuell die Polizei. Wie ein Polizeisprecher gegenüber EXPRESS.de erklärte, könnte es zu einem Zusammentreffen auf Höhe der Pipinstraße kommen. Die Querdenker-Demo gegen die Impfpflicht startet mit einer Kundgebung an der Deutzer Werft um 15 Uhr, die Demo setzt sich dann ab 16 Uhr in Bewegung.
  • 12.59 Uhr: Wie viele Menschen sind heute in Köln unterwegs? Die geplanten 30.000 sind meilenweit überschritten. Bei der Demo gehen viele Anwesende sogar von bis zu einer Million Menschen aus (als Teilnehmende oder Beobachtende). „Es ist nicht weniger los als bei einem normalen Rosenmontagszug“, heißt es. Das Festkomitee spricht gegenüber EXPRESS.de aktuell von mindestens 150.000 Teilnehmenden.
  • Ähnlich hatte sich auch FK-Sprecher Michael Kramp im WDR geäußert. „Es strömen immer noch von den Seitenstraßen Menschen hinzu.“ Es könne daher sein, dass die Zahl am Montagabend noch höher liege. „Aber Zwischenstand ist 150.000. Das ist Wahnsinn“, so der Sprecher.
  • 12.23 Uhr: Mittlerweile hat die Demo den Neumarkt erreicht. Alle paar Minuten geht es ein paar Schritte voran. Und es ist sehr still in der Menge. Unterdessen treten einige Menschen vom Chlodwigplatz wieder den Heimweg an, weil es einfach nicht weitergeht.
  • 12.12 Uhr: Auch der EXPRESS solidarisiert sich mit den Menschen in der Ukraine und positioniert sich klar gegen den Krieg. Das große Plakat, das am Montag (28. Februar) in der Print-Ausgabe veröffentlicht wurde, zeigt den Dom in den Farben der Ukraine und mit einem großen Herzen. Die Botschaft ist klar: Wir sind bei euch!
  • 12.02 Uhr: Unglaubliches Bild vom Chlodwigplatz: Noch immer warten tausende Menschen darauf, dass sie sich in Bewegung setzen können. Der Demozug kommt durch die vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer nur sehr schleppend voran.
  • 11.54 Uhr: „Was hier passiert, ist auch eine wichtige Form des Karnevals. Die ganzen Lieder, die wir in Köln über Zusammenhalt singen, werden heute Realität. Toll, dass die Leute nicht Kamelle rufen, sondern mit Plakaten am Straßenrand stehen”, sagt der kölsche Liedermacher Björn Heuser, der bei der Friedensdemo mitläuft.
  • 11.15 Uhr: Aus vielen Richtungen strömen die Menschen zur Demo. Die Bilder gleichen einem normalen Rosenmontag, nur ohne Wagen, Musik und Kamelle. Alles läuft aber sehr gesittet ab. Allerdings ist der Demozug deshalb bisher nur wenige hundert Meter vorwärts gekommen.
  • 11.04 Uhr: Aufgrund der großen Menschenmenge kommt der Zug nur sehr langsam voran.
  • 10.57 Uhr: Auch der 1. FC Köln ist heute mit von der Partie, wie der Bundesligist auf Twitter zeigt.
  • 10.45 Uhr: Die Demonstration hat sich vom Chlodwigplatz aus in Bewegung gesetzt.
  • 10.44 Uhr: Zugleiter Holger Kirsch: „Wir alle sind wütend, dass unsere Kinder erahnen müssen, was Krieg ist. Alaaf ist eigentlich unser Ausruf der Freude, heute ist es der Ausruf für Frieden.“
  • 10.43 Uhr: Währenddessen kommen immer mehr Menschen zum Chlodwigplatz. Viele junge Leute und Familien haben sich außerdem schon entlang des Zugwegs versammelt.
  • 10.40 Uhr: BAP-Sänger Wolfgang Niedecken spricht zur Menge: „Wir sollten nicht vergessen, dass es nicht die Russen sind, die die Ukraine angreifen, sondern Putin. Lasst uns diesen besonderen Tag in Würde begehen.”
  • 10.30 Uhr: Bei der Schweigeminute für die Opfer in der Ukraine herrscht fast gespenstische Stille. Ein Gänsehaut-Moment, den Köln in die Welt schickt. Alle Menschen gehen auf die Knie, vielerorts fließen Tränen.
  • 10.27 Uhr: Auch Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn spricht zu den Demonstrierenden: „Wir akzeptieren nicht, dass Menschen für politische Ziele sterben müssen. Herr Putin, stoppen Sie den Wahnsinn, stoppen Sie den Krieg. Wir sind Brüder und Schwestern, egal wo auf der Welt.“
  • 10.24 Uhr: Mittlerweile hat OB Henriette Reker das Wort ergriffen: „Meine Gedanken sind bei allen Menschen in der Ukraine. Mir ist nicht zum Feiern zumute, dennoch ist der Karneval für uns kein Event, sondern ein Lebensgefühl. Wir in Köln werden alles tun, was in unserer Macht steht, um den Menschen zu helfen und den Hass bekämpfen. Hass darf keinen Platz in unserer Mitte finden.“
  • 10.05 Uhr: Die Demo ist offiziell eröffnet!
  • 09.57 Uhr: Alt-OB Fritz Schramma begrüßte Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit den Worten „gut gemacht“. Die Friedensdemo sei die einzig richtige Entscheidung für den heutigen Rosenmontag.
  • Reker: „Dass so viele Menschen heute gekommen sind, freut mich sehr. Das ist ein eindeutiges Bekenntnis für Frieden.“ Sie habe Kontakt mit Kiews Bürgermeister Klitschko, Träger des Konrad-Adenauer-Preises, und habe ihm Hilfe angeboten. „Die Vorbereitungen für die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine laufen in Köln“, erklärte Reker.
  • 09.54 Uhr: Der Kölner Moderator und Entertainer Linus zu EXPRESS.de: „Mir ist es extrem wichtig, heute hier mit dabei zu sein. Das ist das Mindeste, was wir tun können.”
  • 09.48 Uhr: Auch musikalisch stehen die Zeichen auf Frieden. Aus den Lautsprechern ertönen Songs wie „En unserem Veedel“ oder „Wind of change“.
  • 09.46 Uhr: Viele sind mit aufwändig gestalteten Plakaten zur Friedensdemo gekommen, wie Madlen Wagner und ihre Familie aus Limburg an der Lahn. „Das ist unsere dritte Demo, bei der wir als Familie teilnehmen. Wir sind hier, um für unsere freiheitlichen Werte einzustehen und ganz besonders für die Kinder, die darunter leiden, dass die Machthaber keine friedliche Lösung finden können“, sagt sie.
  • 09.40 Uhr: Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gilt heute übrigens im Bereich der Demo 3G und Maskenpflicht. Ein erster Blick in die Menge zeigt: Die Maskenpflicht wird ernst genommen!
  • 09.39 Uhr: Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees, vor dem Start der Demo: „Heute ist Rosenmontag, normalerweise der größte Feiertag in Köln. Wenn wir heute merken, dass nach eineinhalb Jahren Spaltung jetzt die Stadtgesellschaft zusammenrückt, dann zeigt sich, zu was Köln in der Lage ist. Ich bin auf die Jecken und auf alle Kölnerinnen und Kölner verdammt stolz.“
  • 09.33 Uhr: Der Blick von oben zeigt: Der Chlodwigplatz füllt sich langsam aber sicher. Wie viele Menschen wohl insgesamt teilnehmen werden?
  • 09.29 Uhr: In einer halben Stunde geht es am Chlodwigplatz los. Viele Teilnehmende, die schon da sind, haben sich tatsächlich kostümiert auf den Weg zur Demo gemacht.
  • 09.23 Uhr: Die Friedenstauben, die bei der Demo fliegen werden (insgesamt 30), kommen übrigens aus Dormagen. Sie finden ihr Zuhause aus 300 Kilometern wieder.
  • 09.10 Uhr: Die KVB hat für die Demo ihre Fahrweise geändert, fährt den Chlodwigplatz nicht an. Hunderte pilgern deshalb von der Eifelstraße zur Friedensdemo. Alternativ können Fahrgäste über die Haltestelle Severinstraße zum Chlodwigplatz
  • 08.55 Uhr: Vor dem Start der Demo hat EXPRESS.de mit Björn Griesemann, Präsident der Blauen Funken gesprochen. Es ist heute sehr, wichtig, dass wir alle zusammen, der Karneval mit den Kölnerinnen und Kölnern, ein Zeichen setzen für den Frieden, für die Solidarität, für die Freundschaft.”
  • Dass die Blauen Funken den Zug als vorderste Gruppe anführen, ist für Griesemann keine große Sache. „Das ist nur eine Tradition. Der Wunsch war, dass wir vorne ein geordnetes Bild abgeben. Aber das ist kein Karnevalszug hier. Wir hätten auch bunt gemischt mitten im Pulk gehen können.”
  • 08.40 Uhr: Schon jetzt sind rund um den Chlodwigplatz viele Straßen gesperrt. Neben den Sperrungen hat die Stadt Köln in Abstimmung mit der Polizei ein Fahrverbot für Lkw verhängt, die mehr als 7,5 Tonnen wiegen.
  • 08.32 Uhr: Herzlich willkommen beim Liveticker von EXPRESS.de! Der Weg der Friedensdemo führt die Teilnehmenden quer durch die Innenstadt. Der Startpunkt liegt am Chlodwigplatz, das Ende an der Mohrenstraße.

Übrigens: Die Persiflagewagen, die für den Zug im Rhein-Energie-Stadion gebaut wurden, sind nicht nur heute in Köln zu sehen. Interessierte können Sie bis Dienstag (1. März) um 12 Uhr in Augenschein nehmen. Sie werden rund um die Uhr bewacht und nachts beleuchtet.