Ein erzwungener Kuss, ein Griff an den Po – oder viel Schlimmeres ... Die Kölner Polizei hat einen neuen Podcast veröffentlicht, der sich an Frauen und Mädchen wendet.
Straßenkarneval startetPolizei Köln wendet sich an Frauen und Mädchen – das sollten sie hören
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Vergewaltigt zu werden ist ein Albtraum. Die Kölner Polizei wendet sich in einem neuen Podcast an Frauen und Mädchen und was sie für mehr Sicherheit tun können. Das Symbolfoto zeigt eine Polizeiabsperrung im Kölner Stadtwald im Februar 2021.
Bützen, trinken, Party machen: Wenn am Donnerstag (24. Februar 2022) mit Weiberfastnacht der Straßenkarneval beginnt, stürzen sich auch wieder viele Mädchen und junge Frauen ins Getümmel. Doch wo hört der Spaß auf und wann fängt sexuelle Belästigung an? Was mache ich, wenn mir das Schlimmste passiert ist, ich Opfer eines Sexualdeliktes wurde?
Die Kölner Polizei wendet sich mit ihrem neuen Podcast „Zappenduster und doch sicher unterwegs“ explizit an Mädchen und junge Frauen. Es geht dabei auch um die Angst, nachts allein auf dem Heimweg zu sein – und was Frauen und Mädchen gegen Angst und zugleich für mehr Sicherheit tun können.
Polizei Köln: Neuer Podcast über Prävention bei Sexualdelikten
Nicola Osmers ist bei der Polizei Köln für Öffentlichkeitsarbeit zuständig und das Thema liegt ihr sehr am Herzen. In dem Podcast spricht sie mit Kriminalhauptkommissarin Claudia Sobotta, Präventionsexpertin für sexualisierte Gewalt.
„Sexualdelikte sind zu einem ganz großen Anteil Beziehungsdelikte“, erklärt Claudia Sobotta. Täter sei der Freund, ein näherer Bekannter oder auch eine flüchtige Kneipenbekanntschaft. Bei der sexuellen Belästigung sei es umgekehrt. „Zwei Drittel sind Fremdtäter.“
100-prozentigen Schutz für Mädchen und Frauen gebe es nicht. Sobotta: „Aber es gibt ein paar Grundsätze, um sicherer unterwegs zu sein.“ Dazu gehöre zum Beispiel die Körperhaltung. In dem Podcast der Kölner Polizei erklärt sie aber auch, wie man lernt, Öffentlichkeit herzustellen. Und warum Alltagsgegenstände zur Abwehr besser geeignet sind als Pfefferspray.
Im Podcast der Kölner Polizei geht es auch um das Recht auf Beratung
Doch was ist, wenn das Schlimmste eingetreten ist? „Viele Frauen sind geschockt, traumatisiert. Leider habe ich oft erlebt, dass sich viele eine Mitschuld geben. Warum habe ich nur den kurzen Rock angezogen ...“, erzählt die Präventionsexpertin. „Eins ist mir wichtig zu sagen: Schuld hat da nur einer und das ist der Täter, sonst niemand.“
Nicola Osmers thematisiert in dem Podcast ebenfalls die Hilfsangebote und das Recht auf Beratung – auch anonym. Was viele Betroffene vielleicht nicht wissen: Es gibt die Möglichkeit der anonymen Spurensicherung nach einem Sexualdelikt. Wenn ein Opfer nicht sofort zur Polizei gehen will oder kann, ist dies extrem wichtig.
„Denn die Spuren wären sonst weg“, so Claudia Sobotta. Sie appelliert allerdings daran, direkt Anzeige zu erstatten: „Schweigen hilft nur einem: dem Täter.“ Der komplette Podcast ist auf der Internetseite der Polizei Köln zu hören. (iri)