+++ EILMELDUNG +++ A4 Richtung Köln dicht Kleintransporter fährt in Stauende – Toter noch nicht identifiziert

+++ EILMELDUNG +++ A4 Richtung Köln dicht Kleintransporter fährt in Stauende – Toter noch nicht identifiziert

Pop-Poetin auf TourJulia Engelmann: „Hätte nie gedacht, dass das jemand hören will”

Julia Engelmann

EXPRESS hat die Vollzeit-Poetin auf einen Plausch im Café Wohnraum in Nippes getroffen.

von Julia Bauer (jba)

Köln – Vor wenigen Jahren hat sie noch als Unbekannte vor kleinem Publikum Gedichte vorgetragen, jetzt füllt sie Hallen. Ihre Show im Musical Dome am 30.10. – ausverkauft.

Julia Engelmann (25) hat geschafft, wovon viele Poetry Slammer träumen: als Vollzeit-Poetin Geld verdienen. Mit Sonntag-EXPRESS sprach sie über ihren Durchbruch, und warum Köln ihr dabei half...

Nachdenklich, melancholisch, tiefsinnig

Echte Menschen seien für sie der „größte Motor“ zum Schreiben. Auch in ihrem aktuellen Song „Grapefruit“ denkt die Poetin an eine bestimmte Person.

Alles zum Thema Musik

„Wie andere Edelparfüm trägst du 'nen düsteren Blick. So düster – Lana Del Rey wär' sicher neidisch auf dich“, heißt es da an einer Stelle.

Hier den ganzen Song hören:

Nachdenklich, melancholisch, tiefsinnig – so klingen viele Texte der gebürtigen Bremerin. Wer nun denkt, Julia Engelmann sei negativ, liegt falsch. „Ich bin ein positiver Mensch und Happy-End-affin“, sagt die Pop-Poetin und grinst.

„Nutze nur Infos, die ich brauche”

Auch wenn ihre Gedichte intim sind, betont die 25-Jährige: „Ich versuche mit echten Geschichten so diskret wie möglich umzugehen. Bei dem Grapefruit-Gedicht lässt zum Beispiel nichts auf die Person rückschließen. Ich nutze nur die Infos, die ich wirklich brauche und die auf viele Menschen zutreffen könnten.“

Denn darum geht’s der 25-Jährigen. „Ich empfinde es auf den ersten Blick auch angenehmer, ich würde einfach immer nur schreiben: „Wooow, ich hab’ keine Angst, alles ist super cool, aber so fühl’ ich mich nicht. Und je ehrlicher ich bin, desto größer kann auch der Mehrwert für andere sein.“

Auftritte als Poetry Slammerin in Köln

Mit 17 hat Julia zum ersten Mal an Poetry Slams teilgenommen – Wettbewerbe, bei denen selbst geschriebene Texte vorgetragen werden.

„Parallel zur Zeit, in der ich bei »Alles was zählt« war, bin ich bei Reim in Flammen im Club Bahnhof Ehrenfeld aufgetreten.“

Auf der Straße erkannt wurde sie damals aber nicht wegen ihrer Poetry-Slam-Auftritte, sondern eben als Schauspielerin der beliebten RTL-Serie.

Der Durchbruch als Poetin kam später. Anfang 2014 machte ein Video von ihr die Runde, das sie beim Bielefelder Hörsaal-Slam zeigte (EXPRESS berichtete).

„Das war eine Art Urknall für all das, was mich jetzt Poetin sein lässt“, sagt Julia stolz.

„Nie gedacht, dass sogar ein Album entsteht”

Mittlerweile trägt sie nicht „nur“ Reime vor, die 25-Jährige singt auch. „Das hat in meiner Köln-Zeit angefangen, wenn jemand auf einer WG-Party ein Lied auf der Gitarre spielen konnte, hab’ ich angefangen zu singen. Ich hätte aber nie gedacht, dass das jemand hören will und sogar ein Album entsteht“, erklärt die Künstlerin lachend.

Doch Hunderttausende klicken ihre Lied-Gedichte auf YouTube, strömen zu ihren Shows. Auf ihrer aktuellen Tour „JETZT, BABY – Poesie und Musik“ tritt sie in über 35 Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf.