In bester LageKölner Top-Orte schon ewig geschlossen: Kommt bald einer zurück?

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Der Messeturm in Deutz: Seit 1928 ist er ein Wahrzeichen der Stadt Köln. 

von Adnan Akyüz (aa)

Köln  – Sechs Gebäude, allesamt Wahrzeichen Kölns. Und sie alle sind dicht, für die Kölner unerreichbar. Ob der Colonius oder der schon 102 Jahre alte Messeturm. EXPRESS versucht, Licht ins Dunkel zu bringen. Warum geht es mit dem Park-Café im Rheinpark nicht weiter? Wann kann man wieder in der Bastei feiern oder hoch auf den Fernsehturm?

Fernsehturm Colonius an der Inneren Kanalstraße

Der 1979 gebaute Colonius ist ein Wahrzeichen Kölns. Das Drehrestaurant fand 1994 keinen neuen Pächter, die Aussichtsplattform, auch mal Diskothek, wurde 1999 geschlossen. Der Fernsehturm ist heute nur noch Funk- und Sendemast. Für viele Kölner ist der Colonius aber bis heute ein Sehnsuchtsort.

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Der Fernsehturm, von den Kölnern Colonius getauft. Er ist seit 1999 nicht mehr zugänglich. 

Vielleicht tut sich da ja noch etwas: Im Sommer 2019 stimmte der Rat der Stadt Köln dem Antrag, eine Machbarkeitsstudie zur Wiedereröffnung des Colonius in in Köln in Auftrag zu geben, zu. Die Verwaltung wollte mit einem externen Gutachter und der Deutschen Funkturm GmbH (DFMG), Eigentümerin des Kölner Fernsehturmes, eine erste Einschätzung erarbeiten. Hierfür wurden 50.000 Euro Haushaltsmittel eingestellt. Das Ergebnis der Untersuchung soll bis Ende des ersten Quartals 2020 vorliegen.

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Kölner Messeturm in Deutz 

Schon 1928 wurde anlässlich der Messe „Pressa“ der 80 Meter hohe Messeturm erbaut. Bis September 2005 nutzte die Kölnmesse ihn als Konferenz- und Tagungsraum. Dann wurden die Pläne zum Umzug von RTL in die alten Messehallen bekannt. Im November 2005 schlug auch das letzte Stündchen für das „Spitzen“-Restaurant mit seinem traumhaften Blick über Köln.

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Der Messeturm in Deutz: Seit 1928 ist er ein Wahrzeichen der Stadt Köln. 

Damals war von einer Schließung über zwei Jahre die Rede. Wiedereröffnet wurde das Kleinod im Messeturm wegen Brandschutz-Problemen und technischer Bedenken nie. 2010 wurde der RTL-Umzug vollzogen, die letzte bekannte News zum Messeturm waren die Planungen ihn als „Service-Apartment-Haus“ zu nutzen. Auch von „hochwertigem Wohnraum“ war mal die Rede...

Parkcafé im Kölner Rheinpark

Zur der Bundesgartenschau 1957 wurde das Parkcafé mit seinem wundervollen Domblick eröffnet – und Ende 1990 geschlossen. Es lag dann Jahrzehnte brach. Wegen nicht durchgeführter städtischer Sanierungen fand sich lange kein Pächter.

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Das noch unsanierte Parkcafé im Kölner Rheinpark. Erst 2021 soll es wieder in altem Glanz erstrahlen. 

Roberto Campione, ehemaliger OB-Kandidat, Diplom-Architekt sowie Hotelbetreiber und Frank Tinzmann haben sich dann zusammen getan, planten die Eröffnung eines Restaurants mit weitläufiger Panoramaterrasse und wollten Ende 2019 wiedereröffnen. Daraus ist nichts geworden: Die Sanierung verzögert sich. Als neuer Termin ist der April 2021 anvisiert.

Die Stadtverwaltung nennt als Grund eine „erforderliche Umplanung und Änderung der Lüftungsführung vom geplanten Technikkeller zum Bestandskeller“.

Bastei am Kölner Konrad-Adenauer-Ufer 

Im Jahr 2000 verkaufte die Stadt die 1934 nach Plänen des Kölner Architekten Wilhelm Riphahn erbaute Bastei an die Messe, die verpachtete sie weiter an Kölnkongress. Die Tochtergesellschaft ließ sie von Gastronom Jochen Blatzheim bewirtschaften. Als sich Blatzheim 2017 zurückzog, kaufte die Stadt das denkmalgeschützte Bauwerk zurück. Im Sommer 2019 begangen die Vorbereitungen für die Sanierung, die unter der Aufsicht der städtischen Gebäudewirtschaft durchgeführt wird.

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Wird seit Sommer 2019 saniert: Die Bastei am Kölner Rheinufer.

Seit Jahrzehnten war das Restaurant nicht öffentlich zugänglich, konnte nur für Veranstaltungen angemietet werden. Das soll sich in Zukunft ändern. Die Art des gastronomischen Angebotes steht allerdings noch nicht fest, genauso wenig ein Fertigstellungstermin. 

Rautenstrauch-Joest-Museum in der Südstadt

Das frühere Rautenstrauch-Joest-Museum: 1906 eröffnete das Völkerkundemuseum am Ubierring, 2008 machte das Haus zu und eröffnete 2010 im Neubau am Neumarkt. Nach der Schließung diente es bis 2017 als Depot, stand dann leer.

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Soll zur Schule werden: Das ehemalige Rautenstrauch-Joest-Museum in der Kölner Südstadt. 

Danach entwickelte sich das Gebäude ein bisschen zum Wanderpokal der möglichen Nutzungen: Casino, Kino, Kunsthochschule für Medien, auch eine Interims-Zentralbibliothek war angedacht, falls sie während der Sanierung komplett hätte dicht machen müssen. Jetzt läuft der Umbau, ab Sommer 2020 sollten übergangsweise Schüler dort lernen.

Kölner Oper am Offenbachplatz

Es ist mit Abstand das teuerste Kulturvorhaben, das es je in Köln gegeben hat. 841 Millionen Euro wird es die Steuerzahler kosten, die 1957 eröffnete, von Wilhelm Riphahn entworfene Oper sowie das fünf Jahre später errichtete Schauspielhaus zu sanieren und für die Zukunft herzurichten. Im Jahr 2012 wurde mit der Sanierung begonnen, die Wiedereröffnung war für November 2015 mit einer Neuinszenierung von Hector Berlioz Benvenuto Cellini geplant.

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Außen hui, innen pfui: Die Sanierung der Kölner Oper dauert nun schon acht Jahre – ihr  Ende? Niemand weiß es genau. 

Aber am 23. Juli 2015 gab die Stadt Köln bekannt, dass die geplante Wiedereröffnung von Oper und Schauspielhaus verschoben werden müsse. Wieder gab es einen neuen Fertigstellungstermin, diesmal sollte es Ende 2022 soweit sein. Inzwischen wird das erste Quartal 2023 angepeilt.