Vermisster RenéVater appelliert an mutmaßlichen Täter: „Sag was du weißt"

fall rene vater hasee

Andreas Hasee, der Vater des verschwunden René sprach mit EXPRESS über seinen Sohn und appelliert an den mutmaßlichen Täter. Das Bild entstand in Köln.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Artikel aktualisiert am 7. Juni 2020 um 22.08 Uhr – Seine Stimme klingt gefasst und fast hoffnungsvoll. Andreas Hasee hat schon oft Fragen zu seinem 1996 verschwundenen Sohn René beantwortet in den letzten Jahren. Beantworten müssen.

Nun helfe ihm die Öffentlichkeit, sagt er.

Denn es ist offenbar nicht auszuschließen, dass der im Fall Maddie (hier lesen Sie mehr) Tatverdächtige auch den damals sechsjährigen René Hasee, seinen Sohn, in einem portugiesischen Badeort entführt hat.

René Hasee: So verschwand der Junge

Rückblick: Hasees Ex-Frau war mit ihrem neuen Lebensgefährten im Urlaub gewesen, als René plötzlich verschwunden war.

Hier mehr lesen:  Schlimmer Verdacht: Was passierte mit René aus Raum Köln in Portugal?

„Ich möchte Klarheit. Ich appelliere hiermit an dich, den mutmaßlichen Täter: Sag was du weißt!“, richtet er via EXPRESS an Christian B. aus.

Hasee wurde berichtet, dass der im Knast sitzende Verdächtige die Medien verfolgen könne. 

Ihm, Hasee, sei durch die Berichterstattung der letzten Tage natürlich nicht entgangen, was der mutmaßliche Täter für ein perverses Strafregister angehäuft habe. „Wie kann das sein, dass der noch rumlaufen konnte, bei all den Vergehen“, fragt er auch uns vom EXPRESS.

Andreas Hasee, Vater von René, ging durch die Hölle

Dieser Mann ging durch die emotionale Hölle. Er kann die Bilder von Christian B. anschauen, seine Partnerin aber nicht, schildert er uns. Wir haben genauso wenig eine Antwort.

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Als sie noch eine Familie waren: Andreas mit Sohn René.

Und doch bleibt Andreas Hasee fair, bis wohl zum letzten Moment: Er wolle niemanden beleidigen. Man sei immer solange unschuldig, bis die Schuld bewiesen ist.

Hasee ist KVB-Mitarbeiter im Schichtdienst. Sucht keine große Anteilnahme oder Rührigkeit.

Die Oma wird gefragt und gefragt

Nicht viele Kilometer weiter wird die Vergangenheit genauso wieder Gegenwart: Es klingelt erneut an der Tür. Und dann das Telefon. Immer wieder sind es Nachbarn, Freunde oder Journalisten, die sich erkundigen wollen.

Doch auf die wichtigste Quelle warten sie auch an diesem Nachmittag vergeblich: Auf eine Nachricht des Bundeskriminalamts. 

Die Vergangenheit holt Irmgard (67) und Franz Burbach (74) aus Elsdorf in diesen Tagen genauso wie den Vater von René wieder ein. Es geht um Enkel.

Als diese Information die Burbachs durch ihren Ex-Schwiegersohn erreichte, kam wieder Hoffnung bei den Großeltern auf, berichtet Irmgard Burbach dem EXPRESS.

„Wir sind froh, dass René durch den Fall Maddie wieder Thema ist. Wir wissen aber noch gar nichts, das BKA hat sich noch nicht bei uns gemeldet, nur unser früherer Schwiegersohn. Aber ich denke, das wird noch kommen.“

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René Hasee 1995, ein Jahr vor seinem Ver­schwin­den

Sie schildert, was dem Paar durch den Kopf ging, als die Meldung kam, dass René mit dem Fall Maddie in Verbindung stehen könnte.

Die tapfere Rentnerin: „Erstmal waren wir schockiert, weil damals ja niemand richtig gesucht hatte nach unserem Enkel. Aber jetzt kann sein Schicksal aufgedeckt werden. Wir sind einfach gespannt und schockiert, ob da was nachkommt.“

Renés Pantoffeln sind noch da

Nachfragen irritieren oder belasten die ältere Dame nicht, sagt sie: „Ich bin das gewohnt, nach René gefragt zu werden. Er war auch nie aus unserem Leben weg. Seine kleinen Pantoffeln stehen noch immer dort, wo sie immer vor seinem Verschwinden standen. Die habe ich bis heute nicht weggetan. Damals waren wir nach dem Verschwinden eine Zeit in Portugal und haben gesucht. Seitdem waren wir nie mehr da. Nun holt uns das Thema hier also ein.“

Fall René Hasee: Seine Oma möchte Klarheit

Das Interesse an dem Fall ist riesig. Und immer mehr Schaulustige suchen Kontakt zu den Burbachs. Auch die englische Presse hat sich schon gemeldet.

„Mein Mann ist tüchtig krank, Aber wir möchten ja auch jetzt endlich nach all den Jahren Klarheit bekommen.“