+++ EILMELDUNG +++ Randale bei Spiel am 11.11. Zwei Fans des 1. FC Köln von Polizei gejagt – Vorwürfe sind heftig

+++ EILMELDUNG +++ Randale bei Spiel am 11.11. Zwei Fans des 1. FC Köln von Polizei gejagt – Vorwürfe sind heftig

Er wuchs in Köln aufDer rätselhafte Mord am Obdachlosen Gerd Michael Straten

Gerd_Michael_Straten

Kein typischer Obdachloser: Gerd Michael Straten legte Wert auf ein gepflegtes Äußeres.

Koblenz – Er trank nur selten Alkohol, nahm keine Drogen. Er legte Wert auf ein gepflegtes Äußeres, interessierte sich für Politik, Zeitgeschehen und Kunst.

Ein Foto zeigt Gerd Michael Straten mit einer Baseballkappe hintergründig lächelnd. Nein, wie ein Obdachloser sah der 59-Jährige wirklich nicht aus.

Verbrechen ist „außergewöhnlich brutal und menschenverachtend“

Und doch lebte der Mann, der in Köln aufwuchs, in Koblenz seit Jahren auf der Straße, übernachtete auf dem dortigen Hauptfriedhof.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Dort wurde er jetzt umgebracht. Getötet auf eine besonders grauenhafte Art: Gerd Michael Straten wurde enthauptet (hier mehr dazu lesen).

Oberstaatsanwalt Rolf Wissen sprach von einem Verbrechen, das „außergewöhnlich brutal und menschenverachtend“ sei.

Polizei bildet „Sonderkommission Hauptfriedhof“

Die Polizei bildete eine „Sonderkommission Hauptfriedhof“ mit 35 Beamten – und steht vor einem Rätsel: Warum wurde ein Mann, der trotz seiner Obdachlosigkeit sichtlich bemüht war, ein halbwegs normales Leben zu führen, bestialisch umgebracht?

Koblenzer_Hauptfriedhof

Der Tatort auf den Koblenzer Hauptfriedhof wurde von der Polizei abgesperrt.

Obdachlosenhelfer beschreiben das Opfer als „freundlichen, aber verschlossenen Einzelgänger“. Straten sei im Begriff gewesen, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. „Er legte sehr viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres.“

Gerd Michael Straten wuchs in Köln auf

Straten, so die Ermittler, wuchs in Köln auf, kam aber bereits 1972 nach Koblenz. Dort habe er ein Geschäft eröffnet und mit Kunst gehandelt.

Ende der 1980er Jahre habe er das Geschäft schließen müssen und sei seither die meiste Zeit ohne festen Wohnsitz in Koblenz gewesen. Auf Festivals sah man ihn als Pfandsammler.

In Koblenz besuchte er regelmäßig Cafés und Bibliotheken. Er galt als gebildet, plante einen Neuanfang.

Flugblatt_Straten

Mit diesem Flugblatt bittet die Polizei um Hinweise.

10.000 Euro Belohnung für Hinweise

Seine Leiche wurde am Freitag vergangener Woche gefunden, einen Tag zuvor wurde er noch lebend gesehen. „Wir haben derzeit keine heiße Spur“, sagte Kriminaldirektor Jürgen Süs vom Polizeipräsidium Koblenz. „Wir führen die Ermittlungen derzeit in alle Richtungen.“

Über 100 Zeugen habe man bereits vernommen – ohne greifbaren Erfolg. Für Hinweise wurden 10.000 Euro Belohnung ausgesetzt.

Ergebnisse der Obduktion werden nicht verraten

Rechtsmediziner haben seinen Leichnam mittlerweile untersucht. Zu den Ergebnissen der Obduktion und wie genau der Obdachlose umgebracht wurde, wollen die Ermittler nichts sagen, um nicht Täterwissen zu verraten.

Zunächst soll geklärt werden, ob Straten vor seinem Tod mit irgendjemandem Streit hatte.

„Jeder Bekannte, jeder Freund, jeder ehemalige Geschäftspartner, jeder, der etwas zu ihm sagen kann, ist für uns von Bedeutung“, sagte die Leiterin Zentrale Kriminalinspektion in Koblenz, Kathrin Süßenbach.