Messer-Mann will Küsse erzwingenWeiberfastnacht in Köln – übler Vorfall beschäftigt Polizei

Einsatzkräfte der Polizei bahnen sich den Weg durch feiernde Jecken.

Die Kölner Polizei war an Weiberfastnacht (16. Februar 2023) mit vielen Kräften im Einsatz, hier auf der Zülpicher Straße.

Die Kölner Polizei hat nach Weiberfastnacht ein Resümee gezogen. Ein Vorfall sticht dabei besonders negativ hervor. 

An Karneval gilt es ausgelassen, aber friedlich zu feiern. Auch wild geflirtet wird oft. Doch das, was sich ein Mann (41) an Weiberfastnacht geleistet haben soll, macht einfach fassungslos.

Der 41-Jährige soll auf der Uniwiese versucht haben, unter Vorhalt eines Messers Küsse von mehreren Frauen zu erzwingen! Auch bei anderer Gelegenheit soll er das Messer gezückt haben, wie die Kölner Polizei am Freitag (17. Februar 2022) berichtet. 

Einsätze an Weiberfastnacht: Kölner Polizei zieht Resümee 

Der Beginn des traditionellen Straßenkarnevals hatte die Polizistinnen und Polizisten bis in die frühen Morgenstunden beschäftigt. „Auch wenn viele Jecken fröhlich und ausgelassen in den Sessionshöhepunkt und die tollen Tage starteten, stieg mit zunehmender Alkoholisierung in einigen Fällen auch das Konfliktpotential“, resümierte ein Sprecher. 

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Zwischen Donnerstag, 6 Uhr und Freitagmorgen (Stand: 8 Uhr) erteilten mehrere hundert Einsatzkräfte insgesamt 221 Platzverweise (28 in Leverkusen) und nahmen 40 (eine in Leverkusen) meist randalierende beziehungsweise alkoholisierte Personen in Gewahrsam. Im letzten gab es insgesamt 36 Ingewahrsamnahmen.

Zudem wurden 21 Personen (Vorjahr: sieben) festgenommen und gegen sie Strafverfahren unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Taschendiebstahl sowie verschiedener Sexual- und Raubdelikte eingeleitet. 

Köln: Küsse auf Uniwiese erzwungen – nach Abfuhr schlug er Frau 

Für einen 41-Jährigen endete Weiberfastnacht bereits am Nachmittag, gegen 15 Uhr. Zeuginnen und Zeugen alarmierten die Polizei, als der betrunkene Mann an einem Bierstand an der Meister-Ekkehart-Straße nahe der Uni ein Messer vorzeigte, um dort ein Getränk zu bekommen. 

Bei der Zeugenbefragung erfuhren die Einsatzkräfte dann von den „Messer-Küssen“. Eine Frau, die ihm eine Abfuhr erteilte, soll der Mann daraufhin sogar auch noch auf den Hinterkopf geschlagen haben. 

Als der Tatverdächtige (bereits polizeibekannt) festgenommen wurde, leistete er massiven Widerstand und bespuckte die Einsatzkräfte. Er wird sich jetzt wegen sexueller Nötigung, Widerstandes, Bedrohung und einer versuchten räuberischen Erpressung verantworten müssen. 

Weiberfastnacht in Köln: Streit auf der Friesenstraße eskaliert

Auch ein folgenschwerer Streit zwischen Feiernden auf der Friesenstraße beschäftigte die Polizistinnen und Polizisten. Dabei wurde ein Mann (38)  im Bauchbereich schwer verletzt. Kurz darauf konnte auf der nahen Albertusstraße ein 25-Jähriger unter dringendem Tatverdacht festgenommen werden. Die mutmaßliche Tatwaffe, ein Klappmesser, wurde sichergestellt. Drei weitere an der Auseinandersetzung Beteiligte erhielten Platzverweise. 

Wie nicht anders zu erwarten, waren auch zahlreiche Betrunkene mit E-Scootern unterwegs. Einen erwischte es übel. Der Mann (50) legte sich auf der Mercatorstraße in Longerich auf die Nase, erlitt dabei einen Rippenbruch sowie eine Kopfverletzung. Er hatte einen Alkoholwert von knapp 1,4 Promille und war offenbar ins Straucheln geraten. 

Allein an Weiberfastnacht registrierte die Kölner Polizei 44 E-Scooter-Fahrende, die alkoholisiert im Straßenverkehr unterwegs waren. In 21 Fällen leiteten die Beamtinnen und Beamten Strafverfahren wegen Trunkenheit im Straßenverkehr ein und ließen Blutproben zum Nachweis der genauen Alkoholkonzentration entnehmen. Fünf von ihnen mussten ihren Führerschein noch vor Ort abgeben. 

Eine Kriminalitätsbilanz der gesamten Karnevalstage wird die Polizei mit Blick auf die erfahrungsgemäß verspätet eingehenden Anzeigen erst am 27. Februar veröffentlichen. (iri)