Köln – Ring, Ring. Immer, wenn das Telefon von Jörg Stukenbrok klingelt, will jemand einen Corona-Test machen lassen. Es ist das Geschäft des Sanitäters aus Köln, der mit seiner Firma „Rescunit“ auch von vielen Prominenten gebucht wird. Und sein Telefon klingelt ständig dieser Tage. Ring, Ring.

Schon am frühen Morgen, wenn Jörg Stukenbrok zu den ersten Patienten losfährt, kommt der nächste Auftrag. Derzeit ist er viel in TV-Studios wie den MMC-Studios in Köln unterwegs. Dort werden Prominente wie DSDS-Juror Dieter Bohlen oder TV-Stars wie Oliver Pocher sowie die Mitarbeiter der Produktionen auf das Coronavirus getestet.

Kölner Sanitäter Jörg Stukenbrok testet Prominente auf das Coronavirus

Jörg Stukenbrok nutzt dabei oft den Corona-Schnelltest, damit die Patienten auch fix ein Ergebnis vorliegen haben. Das Ergebnis des Corona-Schnelltests sei 98,9 Prozent genau und ist von der Methode her vergleichbar mit einem Schwangerschaftstest. Erscheint an beiden Stellen ein Strich, ist der Test positiv. Natürlich wird bei dem Corona-Test keine Urinprobe genommen, sondern ein Stäbchen in die Nase eingeführt und so ein Abstrich genommen.

Bei vielen Patienten war Jörg Stukenbrok schon häufiger. Wie bei dem Regisseur Sven Unterwaldt. Sie kennen sich schon so gut, dass der Regisseur fragt: „Und, schwanger oder nicht schwanger?“ Nach einer Wartezeit von 15 Minuten, in der nett geplaudert wird, liegt das Ergebnis vor. Jörg antwortet lächelnd: „Nicht schwanger“. Währenddessen hat sein Handy zweimal geklingelt: Ring, Ring. Neue Aufträge warten schon.

Für den Regisseur, der gerade an einem Film mit Mario Barth für Amazon Prime arbeitet, sind die Corona-Schnelltests unerlässlich. Am Set werde jeder getestet. „An manchen Sets werden wir in Gruppen eingeteilt. Wir dürfen uns dann nur mit den Kollegen aus unserer Gruppe aufhalten. Ist einer aus der Gruppe positiv, müssen alle in Quarantäne“, schildert der Filmemacher, der schon neben vielen anderen mit großen Namen wie Otto Waalkes oder Atze Schröder zusammengearbeitet hat.

Dass Jörg Stukenbrok derzeit zu vielen Produktionsfirmen fährt, ist kein Zufall. Er war über mehrere Jahre Sanitäter an Filmsets und hat so sein Netzwerk in der Szene aufgebaut. „Seit der Corona-Krise sind die Schnelltests sehr gefragt. Offenbar sind die Kunden mit uns zufrieden, so dass ich immer mehr Aufträge erhalte“, erzählt er. Und schon wieder klingelt sein Handy. Ring, Ring.

Bevor der Sanitäter zu dem Regisseur gefahren ist, war er noch in Düsseldorf bei Maite Kelly, die vor einem Fotoshooting noch getestet wurde. Dann ist Jörg mit seiner Lebensgefährtin Sarah, die auch Gesellschafterin der gemeinsamen Firma ist und ihn überall hin begleitet, zu einem Großhändler nach Mettmann gefahren.

„Dort haben wir 750 Schnelltests gekauft, die wir in den kommenden Tagen auch schon wieder aufbrauchen werden“, sagt er. Pro Tag sind es im Schnitt 50 Tests, die Jörg durchführt.

Am Freitag war er dann bei den Kandidaten einer RTL-Show, die vor den Aufnahmen im Studio getestet werden müssen. Doch Jörg Stukenbrok testet nicht nur Promis oder im TV-Studio. „Mittlerweile gibt es auch viele Anfragen von privaten Haushalten. Nächste Woche bin in etwa bei einer zehnköpfigen Familie, die gerne Weihnachten zusammen feiern und davor getestet werden will. Mein Terminkalender ist bis Ende Januar voll.“ Als er das sagt, klingt wieder sein Mobiltelefon. Ring, Ring.

Kölner Sanitäter Jörg Stukenbrok arbeitet mit Corona-Testzentrum am Neumarkt zusammen

Doch der ganze Stress lohnt sich. Jörg ist mit seiner Firma „Rescunit“ Kooperationspartner des Corona-Testzentrums am Neumarkt, das Tom Tomas, Chef unter anderem im Club „Bootshaus“, und Tom Fasshauer, der etwa er den schwulen Weihnachtsmarkt am Rudolfplatz veranstaltet, gegründet haben. „Wir sind quasi die mobile Einheit des Testzentrums“, erklärt Jörg.

Gerade mit den Einnahmen von den TV-Studios lohne es sich sehr. „Auch ohne Promis und die Filmsets wirft es aber mehr als ein gutes Gehalt ab.“ Ring, Ring. Der nächste Auftrag wartet schon.