Abo

Deutscher FernsehpreisOtto lüftet sein Haar-Geheimnis

Komiker Otto Waalkes, der für sein Lebenswerk ausgezeichnet wird, steht bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises auf der Bühne.

Komiker Otto Waalkes lüftete bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises am Mittwoch (10. September 2025) seine legendäre Ottifanten-Kappe.

In den Kölner MMC-Studios wurden beim Deutschen Fernsehpreis zahlreiche Trophäen vergeben. Ehrengast des Abends war Komiker Otto. Einige Stars erhielten die Auszeichnung in Abwesenheit.

Blitzlichtgewitter, Starrummel, Schaulaufen. Zum 26. Mal feierte sich die TV-Branche am Mittwochabend (10. September 2025) bei der großen Gala des Deutschen Fernsehpreises in den Kölner MMC-Studios wieder selbst. Rund 1000 Gäste waren dabei.

Nachdem bereits am Dienstagabend im Rahmen der von Gisa Flake (39) moderierten „Nacht der Kreativen“ in der Kölner Flora die ersten Trophäen vergeben wurden, gab es beim großen Promi-Event in Ossendorf noch zahlreiche weitere Obelisken. In insgesamt 29 Kategorien wurde der Preis verliehen.

26. Deutscher Fernsehpreis in Köln: Joko und Klaas ausgezeichnet

Ein Preisträger stand schon im Vorfeld fest. Komiker Otto (77) wurde als Persönlichkeit, die Humor und Komik in Deutschland neu erfunden und nachhaltig geprägt hat, mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Moderatorin Barbara Schöneberger (51) sang direkt zum Start ein Ständchen für den Ehrengast und fuhr Seite an Seite mit ihm ins Studio. Überreicht wurde ihm die Trophäe am Ende der Sendung von Sänger Jan Delay (49). Der textete seinen Hit „Oh Johnny“ in „Oh Otto“ um.

Die Legende war gesundheitlich ein wenig angeschlagen. „Ich bin gerührt, es freut mich wahnsinnig. Lebenswerk klingt allerdings so final. Dabei habe ich noch vor vier Tagen einen Nachwuchs-Award für mein Lied mit Ski Aggu bekommen“, sagte er und stimmte prompt seinen Hit „Friesenjung“ an.

Am besten kam vor allem sein letzter Song nach einer doch über weite Strecken zähen und gequält lustigen Show an: „Wir haben Grund zum Feiern. Keiner kann mehr laufen. Doch wir könn' noch saufen. Wir haben Grund zum Feiern. Unser letzter Wille – immer mehr Promille.“ Dürftige 2,16 Millionen schalteten die ZDF-Übertragung der Sendung ein.

Komiker Otto Waalkes mit der Auszeichnung in der Kategorie „Lebenswerk“.

Komiker Otto Waalkes zeigt die Trophäe in der Kategorie „Lebenswerk“.

Ein guter Gag gelang dem Ehrenpreisträger auch noch. „Ich bin etwas älter geworden, aber ich habe immer noch alle Haare“, sagte er und lüftete seine Ottifanten-Kappe mit angeklebter Frisur, um seine Glatze zu präsentieren. Ottos Freund Marius Müller-Westernhagen (76) fuhr seinen alten WG-Kumpel schließlich mit dem Golf-Caddy direkt zur Aftershow-Party.

Das prominente Publikum feierte mit stehenden Ovationen und applaudierte begeistert. „Sein Humor ist immer noch zeitgemäß. Da muss man nichts rausschneiden wie bei anderen. Er ist einfach zeitlos“, freute sich Dragqueen Olivia Jones (55).

„Er ist ein großes Vorbild für mich“, sagte Komiker Matze Knop (50) im EXPRESS.de-Gespräch und zitierte gleich ein Dutzend Sketche. „Ich hatte alle Kassetten von Otto. Irgendwann klingelte ein Nachbar und fragte meine Eltern, ob ich denn wirklich immer die gleiche Kassette und dann noch in dieser Lautstärke hören muss“.

Auch TV-Moderatorin Laura Wontorra (36) freute sich mit dem Nordlicht. „Dadurch, dass ich in Bremen geboren wurde, bin ich mit dem friesischen Humor aufgewachsen und hab die Sketche rauf und runter geschaut. Er hat seinen eigenen Stil geprägt, deshalb kannst du ihn durchaus mit den ganz Großen wie Charlie Chaplin vergleichen“.

Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt auf der Leinwand.

In Abwesenheit wurden Klaas Heufer-Umlauf (l.) und Joko Winterscheidt mit ihrem Team für die beste Unterhaltungsshow ausgezeichnet.

Viele andere Stars, die sich an diesem Abend als Gewinner fühlen durften, fehlten bei der großen Gala. EXPRESS.de präsentiert einen Überblick.

Als beste Unterhaltungsshow setzte sich „Ein sehr gutes Quiz (mit hoher Gewinnsumme)“ durch. Klaas Heufer-Umlauf (41) und Joko Winterscheidt (46) wurden zugeschaltet. Sie setzten sich unter anderem gegen Günther Jauch (69) mit seiner 25-Jahre-Spezialausgabe seines Quiz-Klassikers „Wer wird Millionär?“ durch.

„Ich bin emotional komplett überwältigt“, sagte Klaas. Zudem ergänzte er: „Toll, dass wir mit einer Show, die wir in zwei Tagen entwickelt haben, die Freiheiten genießen dürfen und dadurch Spaß haben“.

Mit der EXPRESS-App keine News mehr verpassen! Jetzt runterladen – für iPhone oder Android.

Während Joko und Klaas lieber für ihre Sendung probten und die Preise stellvertretend entgegennehmen ließen, war Jauch vor Ort. Dabei plauderte er auch über seine Verletzung, die dafür gesorgt hat, dass er in seiner Quizshow nach der Sommerpause an Krücken humpelnd im TV zu sehen sein wird. „Ich habe mir 48 Stunden vor Jamal Musialas Verletzung einen Wadenbeinbruch am Sprunggelenk zugezogen“, sagte er. „Ich bin blöd umgeknickt, aber schon wieder im Genesungsprozess.“

In Abwesenheit freuen sich Tom und Bill Kaulitz.

Tom (r.) und Bill Kaulitz feierten in Los Angeles über den Triumph in der Kategorie beste Reality-Unterhaltung.

Zum Familien-Duell wurde der Wettkampf in der Kategorie beste Unterhaltung Reality. Heidi Klum (52) war für „Germany’s Next Topmodel“ nominiert. Aber das Rennen machte ihr Mann Tom Kaulitz (36), der mit seinem Bruder Bill für „Kaulitz & Kaulitz“ im Rennen war.

Die Zwillinge feierten mit Magnum-Flasche Champagner im Studio in Los Angeles den Triumph. „Vielen, vielen Dank! Wir wären so gerne da!“, erklärte Bill. „Vor allem würde ich gerne mit Günther Jauch in Köln noch durch die Clubs ziehen“. Tom grinste schelmisch, als er auf sein T-Shirt mit Klum-Konterfei zeigte.

Lutz van der Horst und Fabian Köster beim Deutschen Fernsehpreis.

Lutz van der Horst (r.) und Fabian Köster waren ebenfalls nominiert.

Unter den Nominierten waren auch Lutz van der Horst (50) und Fabian Köster (30) für ihr Heute-Show-Spezial „Zwei Besserwessis im Osten“. „Fernsehpreis, mehr geht doch nicht“, sagte van der Horst. „Höchstens noch Fernsehgarten“, entgegnete Köster. „Es besteht nur die Gefahr, dass wir es uns mit unserem Chef verscherzen“.

Denn auch Oliver Welke (59) war mit Bastian Pastewka (53) für „Wiedersehen macht Freude“ im Rennen. „Ich gewinne auf jeden Fall, denn die beiden sind meine Kinder“, sagte der. Doch er täuschte sich. Komiker Teddy Teclerbrhan (42) durfte in Mexiko über den Sieg mit „Wer stiehlt mir die Show?“ jubeln.

Schauspielerin Maria Furtwängler mit Preis in der Hand.

Schauspielerin Maria Furtwängler freut sich über ihre Auszeichnung für den Film „Bis zur Wahrheit“.

Als bester Schauspieler wurde Leonard Kunz (33) für „Ein Mann seiner Klasse“ ausgezeichnet. Auch er wurde vom Dreh in der Slowakei zugeschaltet. Maria Furtwängler (58) ist für „Bis zur Wahrheit“ als beste Schauspielerin geehrt worden. Darin spielt sie eine Chirurgin, die während eines Nordsee-Urlaubs von dem Sohn ihrer besten Freundin vergewaltigt wird.

Furtwängler sagte, dass Hoffnung, aber auch Zorn das Projekt begleitet hätten. „Zorn darüber, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der es immer noch nicht selbstverständlich ist, dass eine Frau zu jedem Zeitpunkt ‚Nein‘ sagen kann und darf und dass es ganz egal ist, ob sie einen kurzen Rock trägt“, sagte sie.

Barbara Schöneberger moderiert die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises.

Moderatorin Barbara Schöneberger war bei der Fernsehpreis-Verleihung einmal komplett verwirrt.

Ina Müller (60) darf sich ebenfalls als Gewinnerin fühlen. Sie siegte in der Kategorie „Beste Comedy/Late Night“ mit ihrer Kult-Show „Inas Nacht“. Wegen einer Viruserkrankung fehlte sie in Köln. Bei der Verleihung leistete sich Schöneberger einen peinlichen Aussetzer. Anstelle von Klaas Heufer-Umlauf, der für „Experte für alles“ nominiert war, nahm dessen Kollege Thomas Schmitt (45) von Florida Entertainment Platz.

Klaas bat die Moderatorin: „Könntest du mir einen Gefallen tun und Thomas noch ein paar Fragen im Fernsehen stellen?“ Schöneberger reagierte verwirrt: „Wer ist denn Thomas?“, bis sie auf ihren Sitznachbarn schaute: „Ach du bist Thomas! Natürlich! Thomas, wie läuft's beruflich?“

Sasha als Dick Brave auf der Bühne.

Sasha trat als Dick Brave bei der Verleihung des Fernsehpreises auf.

Das Publikum lachte, Schmitt warnte die 51-Jährige: „Du darfst ihm kein Futter geben, der nutzt das aus!“ Schöneberger erklärte verteidigend: „Du bist ja nur ganz selten zu sehen, muss man sagen. Meistens hört man dich ja nur.“

Um der Veranstaltung einen noch feierlicheren Rahmen zu verleihen, wurde der Dresscode Smoking und Abendkleid ausgegeben. Trotz der guten Gala-Laune gab es auch ein paar ernste Töne. „Die Branche leidet sehr im Moment, sowohl bei den darstellenden Kollegen als auch bei den Teams hinter der Kamera. Da hilft so ein schönes Event, um mal wieder positiv in die Zukunft zu schauen und sich freuen zu können“, sagte Schauspielerin Sabine Postel (71).

Moderator Frank Elstner mit Frau Britta und Tochter Lena.

Moderator Frank Elstner kam mit seiner Frau Britta (l.) und Tochter Lena zur Preisverleihung.

Ähnlich äußerte sich ihr Kollege Armin Rohde (70) zu EXPRESS.de: „Durch diese Preisverleihung wird der Fokus auf das gelenkt, was die Leute so leisten. Es geht um Berufe, in denen besondere Leistungen auch besondere Aufmerksamkeit verdienen“. Immer wieder gab es Anspielungen auf den Kostendruck und den Sparzwang in der Branche.

Das Team um Moderator Sascha Bandermann von MagentaTV.

Das Team um Moderator Sascha Bandermann (3.v.r.) freut sich über die Auszeichnung in der Kategorie „Beste Sportsendung“ für die DEL-Übertragung auf MagentaTV.

Weitere Preisträger: „37 Grad Leben: Against All Gods – Die Glaubens-WG“ (bestes Infotainment), „Die parlamentarische Berichterstattung bei phoenix“ (beste Information), „Achtsam Morden“ (beste Comedy-Serie), Burkhard Kress im EXTRA-Spezial „Krebs – Warum meine Diagnose ihr Leben ändern kann“ (beste Einzelleistung Information) und „Ein Mann seiner Klasse“ (bester Fernsehfilm/Mehrteiler).

Als beste Sportsendung durfte sich das DEL-Team von MagentaTV feiern lassen. „Eishockey ist ein geiler Sport. Wir sehen uns an der Bar“, freute sich Sascha Bandermann (53). Als beste Dokumentation gewann „Systemfehler: der Cum-Ex-Skandal“. Beste Doku-Serie ist „German Cocaine Cowboy“, beste Drama-Serie „Krank Berlin“. „Herbstresidenz“ mit Tim Mälzer und André Dietz wurde ebenfalls gekürt. Schauspieler Samuel Benito erhielt den Förderpreis.