Harte Abrechnung bei der Kölner CDU nach der Wahl-Pleite.
CDU-Chefin rechnet abHarte Worte nach Wahl-Debakel

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Klartext auf dem Kreisparteitag der Kölner CDU: Vorsitzende Serap Güler sparte nicht mit Kritik – auch an der eigenen Partei.
„Scheinheilig“ und „schäbig“! Mit diesen scharfen Worten hat die Kölner CDU-Vorsitzende Serap Güler ihre Wut über die Grünen zum Ausdruck gebracht. Auf dem Kreisparteitag der Partei am Samstag (30. November 2025) im Gymnasium Pesch machte sie ihrem Ärger Luft, nachdem die Grünen eine Fortsetzung des Bündnisses im Stadtrat ausgeschlossen hatten.
Die Begründung der Grünen: Die CDU sei kein „verlässlicher Partner“ mehr, da sie sich aus „zentralen demokratischen Absprachen zurückzieht“. Gemeint war die Weigerung der CDU, das „Kölner Fairnessabkommen“ und eine Vereinbarung mit dem Bündnis „Köln stellt sich quer“ zu unterschreiben.
Für Güler ist das alles nur ein Vorwand. Sie warf den Grünen vor, in Wahrheit sauer zu sein, weil die CDU bei der OB-Stichwahl den SPD-Kandidaten Torsten Burmester unterstützt hatte. Sie warf ihnen vor, die CDU gezielt in die Nähe des Rechtsextremismus rücken zu wollen.
Gleichzeitig kündigte Güler an, die Gespräche mit der SPD fortzusetzen und schickte eine klare Ansage hinterher: Die SPD solle sich daran erinnern, „wem sie es eigentlich zu verdanken hat, dass sie den Oberbürgermeister stellt“.

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Eindrücke vom Kreisparteitag der Kölner CDU.
Doch es ging nicht nur um die Grünen. Im Mittelpunkt stand vor allem das eigene, schwache Wahlergebnis von nur 19,89 Prozent. In einem Thesenpapier namens „CDU 2025+“ rechnete der Vorstand schonungslos mit der eigenen Leistung ab.
Auch Güler sprach die „Fehler“ der Vergangenheit klar an: von „desolaten Zuständen in der Kreisgeschäftsstelle“ über die chaotische Suche nach einem OB-Kandidaten bis hin zu interner Zerstrittenheit. Man habe „alles andere als ein gutes, verlässliches Bild abgegeben“.
Konkret kritisierte sie, dass die CDU im Streit um den Kaufhof-Umbau zu spät reagiert und sich bei der Frage nach neuen Trainingsplätzen für den 1. FC Köln auf der Gleueler Wiese uneinig gezeigt habe.
Für die Zukunft gelobte Güler Besserung: „Wir werden auch in Zukunft keinen Wahlkampf auf dem Rücken von anderen Menschen machen. Das gehört zur DNA der CDU.“ Auf die Unterzeichnung externer Abkommen will man aber verzichten und es bei einem „Selbstbekenntnis“ belassen.
Güler weist Kritik an schneller Wiederwahl der Fraktionsspitze zurück
Die Kritik an der schnellen Wiederwahl der Fraktionsspitze wies Güler zurück. Alles sei transparent gelaufen, um die Handlungsfähigkeit zu sichern. Die Wahl sei zudem nur für maximal zwölf Monate erfolgt.
Und wie soll es nun besser werden? Die CDU will frühzeitiger Strukturen für Wahlkampagnen aufbauen, gezielt Frauen ansprechen und in den sozialen Medien präsenter sein. Die rund 150 Teilnehmer und Teilnehmerinnen forderten zudem, die CDU müsse an ihrem „Imageproblem“ arbeiten und „gesellschaftspolitisch in Metropolen ein bisschen lockerer werden“.

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Nathanael Liminski, NRW-Minister und Bezirksvorsitzender der CDU Mittelrhein, war als Gastredner vor Ort.
Gastredner Nathanael Liminski, NRW-Minister und CDU-Bezirksvorsitzender, lobte den „Stil und die inhaltliche Schärfe“ des unterlegenen OB-Kandidaten Markus Greitemann. Er bestärkte die Kölner CDU, aus dem „ernüchternden“ Ergebnis Lehren zu ziehen.
Liminski blickte aber auch kämpferisch nach vorn: „Ich sehe keine andere Partei, die das Potenzial hat, gemeinsame Interessen aus verschiedenen Richtungen zusammenzuführen und daraus ein großes Ganzes für das Gemeinwohl, für unser Land zu machen. Die anderen können das nicht mehr. Die vertreten nur einen Teil der Gesellschaft, dafür umso ideologischer und umso radikaler.“ (red)
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