Weltkriegsbombe in Köln2500 Menschen betroffen – Entschärfung erfolgreich

In Köln wurde am Mittwoch erneut ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Die Bombe sollte noch am späten Abend entschärft werden. 

von Matthias Trzeciak (mt)

Schon wieder! Sechs Tage, nachdem am Gymnasium Kreuzgasse ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden war, wurde am Mittwoch (11. Oktober 2023) erneut ein Blindgänger entdeckt.

Die Bombe wurde 300 Meter weiter südlich bei anderen Bauarbeiten aufgespürt. Der Blindgänger lag auf dem Sportplatz zwischen Innerer Kanal- und Aachener Straße an der Grenze zu Ehrenfeld. Erst gegen Mitternacht meldeten die Experten und Expertinnen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Entwarnung. Dann war die amerikanische Zehn-Zentner-Bombe entschärft.

Köln: Blindgänger gefunden – Zehn-Zentner-Bombe

Es handelte sich um eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe mit einem Heck- und einem Kopfzünder. Auf die Spezialkräfte des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung Düsseldorf kam durch die beiden Zünder eine Herausforderung zu. Zudem befand sich die Bombe in einem Areal unter der Erdoberfläche, das früher eine ehemalige Mülldeponie war. Um nicht mit eventuellen Schadstoffen in Berührung zu kommen, arbeiteten die Spezialistinnen und Spezialisten in Schutzkleidung.

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Die Freigabe für die Entschärfung der amerikanischen Zehn-Zentner-Bombe im Grüngürtel wurde am späten Abend erteilt (Stand: 21.50 Uhr). Die Entschärfung sollte länger als gewöhnlich dauern. Die rund 2500 Evakuierten wurden deshalb um Geduld gebeten. 

Der Gefahrenbereich wurde vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD) mit einem Radius von 500 Metern festgelegt. 

Die Grafik zeigt den Evakuierungsradius für die Bombenentschärfung in Köln

Die Grafik zeigt den Evakuierungsradius für die Bombenentschärfung am Mittwoch (11. Oktober 2023).

Während der Entschärfung musste auch die Innere Kanalstraße zwischen Vogelsanger und Aachener Straße gesperrt werden. Auch viele andere Straßen wurden rund um die Entschärfung aus Sicherheitsgründen dicht gemacht. Rund 2500 Personen wurden von den Evakuierungen betroffen sein. 

Gegen 20 Uhr waren die Straßensperren eingerichtet und das Ordnungsamt hatte mit dem zweiten Klingelrundgang begonnen.  Während die rund 2500 betroffenen Anwohnenden ihre Wohnungen und Häuser mit großem Verständnis und ohne Probleme verlassen hatten, waren einige Besucherinnen und Besucher des Grüngürtels nicht so einsichtig.

Ob Hundebesitzerinnen oder Hundebesitzer, Freizeitsportlerinnen oder Freizeitsportler, Radfahrende oder Menschen, die zu Fuß unterwegs waren – sie alle wurden gebeten, das Evakuierungsgebiet zu verlassen. Erst, als die Grünflächen geräumt worden waren, konnte es weitergehen.

Anlaufstelle für Betroffene in der Kölner Zentralmoschee eingerichtet

Wie die Stadt mitteilte, wurde für Betroffene der Evakuierung – wie bereits beim Bombenfund in der vergangenen Woche – eine Anlaufstelle in der Kölner Zentralmoschee an der Venloer Straße eingerichtet. Der Zugang in die große Halle erfolgte über die Venloer Straße beziehungsweise über den Parkplatz an der Fuchsstraße.

In der Moschee wurden die Evakuierten mit Getränken und kleinen Snacks versorgt. Auch Krankentransporte wurden durchgeführt.

Bei den KVB sind die Linien 1, 7 und 142 von Umleitungen betroffen. Sie fahren bis kurz vor der Entschärfung die gewohnten Routen. Die Linien 1 und 7 der KVB, die im Moment wegen Bauarbeiten getrennt sind, fuhren aus Weiden bzw. Frechen kommend nur bis Moltke- bzw. Aachener Straße. Der Bus 142 wurde über Weißhausstraße, Venloer Straße, Gürtel und Luxemburger Straße umgeleitet.