Anschlag in Köln geplant?Gefahr durch Terrorgruppe ISPK: „Der stärkste IS-Ableger weltweit“

Ein Einsatzfahrzeug der Polizei steht in der Dunkelheit vor dem Kölner Dom.

Seit Samstagabend (23. Dezember) sind die Sicherheitsmaßnahmen rund um den Kölner Dom massiv erhöht worden. Auch in den nächsten Tagen und Wochen wird die Polizei verstärkt vor Ort sein.

Steckt ein IS-Ableger hinter den Anschlagsplänen in Köln? Die Terrorgruppe gilt in Sicherheitskreisen als sehr gefährlich.

von Thomas Werner (tw)

Vieles ist noch unklar an diesem Sonntag (24. Dezember 2023) rund um die Anschlagspläne am Kölner Dom. Die Polizei hat die Sicherheitsmaßnahmen rund um das Kölner Wahrzeichen massiv erhöht, suchte am Samstag (23. Dezember) bis spät in die Nacht nach möglichem Sprengstoff im Gebäude – ohne Ergebnis.

Aber: Die Hinweise verdichten sich, dass der Fall im Zusammenhang mit einer Terrorgruppe steht: Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK), ein Ableger des Islamischen Staates in Afghanistan. Spezialeinheiten sollen in Wien und im Saarland Personen festgenommen haben, die für die Terrorgruppe arbeiten sollen.

Terror-Angst in Köln: Steckt ISPK hinter den Anschlagsplänen?

Was macht ISPK so gefährlich? Die Terrorgruppe gilt laut Expertinnen und Experten als „stärkster IS-Ableger weltweit“ und ist besonders 2023 wieder vermehrt auf die Landkarte von Sicherheitsbehörden gelangt.

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„Das Erstarken dieser Gruppe in Afghanistan verstärkt die Gefährdungslage in Deutschland“, hatte Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, im April 2023 gesagt. Auch hochrangige US-Generäle prognostizierten, dass ISPK bald ausgerüstet und organisiert für Anschläge im Westen sei.

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Vorher war ISPK vor allem für hunderte Anschläge innerhalb Afghanistans verantwortlich, unter anderem für den Bombenanschlag am Kabuler Flughafen, bei dem im August 2021 mehr als 150 Menschen, darunter 13 US-Soldaten, ermordet worden waren. 

Der IS-Ableger „Provinz Khorasan“ besteht seit der zweiten Jahreshälfte 2014. Kurz zuvor hatte die IS-Zentrale im Irak das Kalifat ausgerufen, viele Untergruppen (sog. Provinzen) bildeten sich. Über einige Jahre galt die „Provinz“ in Libyen als stärkste Untergruppe, mittlerweile ist das anders.

Nach Erkenntnissen westlicher Nachrichtendienste soll ISPK vor allem seit 2022 auch die Flüchtlingswelle genutzt haben, um mögliche Unterstützer in Europa einzuschleusen. Wie konkret die Anschlagspläne bisher waren, ist aber unbekannt.

Fest steht: Der Fall wird Köln, vor allem die Polizei weiter beschäftigen. Ja, die Möglichkeit besteht, dass ein hohes christliches Fest vor allem durch Angst und Abschreckung gestört werden sollte. Verlass darauf ist allerdings nicht. Zu den genauen Details und Hintergründen der Terrorwarnung hat sich die Polizei in Köln bisher nicht geäußert.