Angst, Brech-Attacke wegen „Ignatz“Kölner Sängerin schildert Sturm-Chaos im Flieger

Sängerin Jeanne Altfeld macht nach der Landung in Köln das Victory-Zeichen.

Die Kölner Sängerin Jeanne Altfeld macht das Victory-Zeichen nach der Landung im dritten Versuch am Köln Bonner-Flughafen.

Turbulenzen im Flieger. Damit muss man als Passagier immer rechnen, wenn man in ein Flugzeug steigt. Dass das besonders am Donnerstag galt, musste die Kölner Sängerin Jeanne Altfeld (39) am eigenen Leib erfahren. Denn die Landung hatte es in sich ...

von Markus Krücken (krue)

Köln. Von wegen goldener Oktober: Am Donnerstag (21. Oktober) wurde Deutschland von Sturmtief „Ignatz“ so richtig durchgeschüttelt. Allerorten sorgte das Herbst-Unwetter für Warnungen des Deutschen Wetterdienstes. Umgestürzte Bäume, hunderte Einsätze der Feuerwehr, der Nahverkehr in Teilen komplett lahm gelegt. Und auch in der Luft konnte es einem bei Orkan artigen Böen von bis zu 104 km/h mehr als mulmig werden...

Kölnerin erlebt Sturm-Landung am Flughafen Köln/Bonn

Die Kölner Sängerin Jeanne Altfeld kann davon buchstäblich ein Liedchen singen. Nach einem sonnigen Gig in Italien war die 39-Jährige  am frühen Nachmittag in Pisa bei über 20 Grad gut gelaunt in den Flieger gen Heimat gestiegen. Doch je näher der Vogel in Richtung Domstadt kam, desto unentspannter und düsterer wurde es.

Altfeld ist eine erfahrene Vielfliegerin, war fast 200-mal als Passagierin quer über den Globus mit an Bord. Doch der Landeanflug auf Köln erinnerte sie an eine Beinah-Katastrophe, die sie einmal in einer kleinen Maschine in der Südsee vor vielen Jahren überstanden hatte.

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„Es war so düster, wie als wenn man in eine schwarze Suppe fliegt, dass man wirklich nichts sehen konnte. Ich habe wirklich null Angst vorm Fliegen, und man weiß ja, dass es immer Turbulenzen geben und richtig ruckeln kann. Gerade am Donnerstag, wegen des Sturmtiefs. Aber dieses Erlebnis war durch den Sturm echt krass und eine absolute Ausnahme“, schildert sie, wie die Maschine vergeblich Anläufe unternahm, um in Köln auf die Erde zu kommen.

Zweimal habe der Pilot unmittelbar vor dem Aufsetzen das Flugzeug hochreißen und wieder durchstarten müssen. Dementsprechend sei die Stimmung an Bord zunehmend ängstlich gewesen.

„Neben mir die Dame wurde immer stiller und auf dem Sitz vor mir musste eine Frau sich dauernd übergeben. Ein älterer Herr hinter uns erzählte anfangs noch ein paar Witze, doch dann war es schnell sehr still geworden“, so Altfeld.

„Ignatz“ und seine Auswirkungen über den Wolken. Passagiere berichteten am Donnerstagabend ebenfalls von einer turbulenten Landung in Erfurt-Weimar. EXPRESS.de hatte schon vor Tagen darüber berichtet, dass man über potenzielle Kapriolen am Himmel am Flughafen Köln/Bonn frühzeitig gewarnt und darauf vorbereitet war.

Im dritten Versuch schließlich konnte der Flieger aus Pisa dann aufsetzen und die Passagiere kamen erleichtert mit dem Schrecken davon. „Nach einer weiteren Runde um das Gewitter sind wir dann mit rund 30 Minuten Verspätung gelandet“, so Jeanne Altfeld, die ihren Freunden und Angehörigen nach der Ankunft schließlich Entwarnung geben konnte.

Stress wegen „Ignatz“: Pilot bekommt Applaus wie im Malle-Flieger

Doch eines ist nach dem mehr als mulmigen Erlebnis klar: „‚Ignatz‘ werde ich so schnell nicht vergessen“, sagt sie und lobt den geduldigen Eurowings-Piloten. „Ich bin wirklich die Letzte, die nach einer Landung Applaus spendet, wie man das normalerweise ja aus den Malle-Fliegern kennt. Aber in diesem Fall haben wir Passagiere wirklich alle gerne komplett geklatscht...“