Der Polarwirbel schwächelt und die Wetterexpertinnen und -experten streiten sich: Droht uns in Deutschland ein frostiger Winter oder ist das alles nur ein Wetter-Mythos?
Polarwirbel schwächeltDroht Köln jetzt ein Rekord-Winter?

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Köln nach einem Wintereinbruch 2019. Blüht uns das wieder?
Die erste Winter-Prognose ist da und sie hat es in sich! Der Winter soll zwar später kommen, dafür aber richtig kalt werden. Der Grund: ein schwächelnder Polarwirbel, der unser Wetter ordentlich durcheinanderwirbeln könnte.
Doch ist an diesem Wetter-Mythos wirklich etwas dran? Der Wetterkanal „Weather Channel“ meldet, dass der schwache Polarwirbel für frostige Phasen in Deutschland sorgen könnte. Das berichtet „BILD“.
Klimatologe Dr. Karsten Brandt von Donnerwetter.de unterstützt diese These. Er sagt zu BILD: „Die beginnende La Nina-Phase und ein zerzauster Polarwirbel erhöhen die Chance auf einen kälteren Winter in Europa. Allerdings ist das keine Prognose, sondern eher eine Abschätzung eines möglichen Szenarios.“
Fakt ist: Der Polarwirbel ist eine starke Strömung aus kalten Winden hoch über der Arktis. Bleibt er stabil, bleibt auch die Kälte im hohen Norden. Schwächelt er, kann die eiskalte Luft bis zu uns nach Süden vordringen.
Brandt fügt hinzu: „Es könnte dieses Jahr auch winterliche Phasen geben, die Wahrscheinlichkeit steigt, besonders für Dezember und Januar. Sicher ist dies aber nicht.“ Viele komplexe Faktoren beeinflussen unser Wetter, der Polarwirbel ist nur ein Teil des Puzzles.
Ganz anders sieht das Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Er hält die ganze Aufregung für übertrieben und findet klare Worte gegenüber BILD: „Der Mythos, dass der Polarwirbel den Winter eisiger macht, ist eine unterhaltsame meteorologische Märchenstunde. Reine Erfindung.“
„Wer jetzt schon von Extremwintern spricht, betreibt mehr Stimmungsmache als Meteorologie.“ (red)