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Neue Pläne nur der Anfang?Kölner Veedel läuft Sturm gegen Raser-Szene

Polizeibeamtinnen und -beamte kontrollieren Autofahrer auf der Alfred-Schütte-Allee.

Die Alfred-Schütte-Allee in Köln-Poll ist ein beliebter Treffpunkt der Raser-/Tunerszene – sehr zum Leidwesen der Anwohnerinnen und Anwohner. Das Foto zeigt eine Polizeikontrolle dort am 2. April 2021. 

Die Alfred-Schütte-Allee ist beliebter Treffpunkt der Raser- und Poserszene. In Kürze will die Stadt Pläne zur Verkehrsberuhigung umsetzen.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Sie rasen über die Alfred-Schütte-Allee, lassen die Motoren ihrer PS-starken und aufgemotzten Autos aufheulen: Die Straße in Köln-Poll ist ein beliebter Treffpunkt der Raser-/Poserszene, nicht selten treffen sich dort abends meist junge Männer zu Hunderten.

Anwohnerinnen und Anwohner leiden seit Jahren unter der Situation. Auch Einsätze der Polizei sorgen nur vorübergehend für Entspannung. Jetzt ist die Stadt Köln aber kurz davor, mehrere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung umzusetzen. 

Raserszene in Köln: Stadt mit Maßnahmen auf Alfred-Schütte-Allee

„Die Planung ist grundsätzlich fertiggestellt“, erklärt Robert Baumanns vom Presseamt der Stadt am Dienstag (20. September 2022) auf Nachfrage von EXPRESS.de. Die Verwaltung warte aber noch auf die Rückmeldung einiger Anlieger. Baumanns: „Die Alfred-Schütte-Allee ist die einzige Erschließung für ein Industriegebiet und die Verwaltung muss daher die Erreichbarkeit feststellen.“

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Die Stadt plant mehrere Maßnahmen. Die Umsetzung ist laut Baumanns in Abhängigkeit der Verfügbarkeit der Materialien für Ende 2022/Anfang 2023 vorgesehen. Darum geht es:

  • Verkehrsberuhigung der Alfred-Schütte-Allee zwischen Drehbrücke und Müllergasse durch versetztes Parken auf beiden Seiten sowie Mittelinseln
  • der Abschnitt zwischen „Am Schnellert“ und Drehbrücke wird zudem zur Fahrradstraße
  • Aufbau von zwei stationären Messanlagen auf der Alfred-Schütte-Straße in Abstimmung mit der Kölner Polizei; bis zum Aufbau wird der Bereich in regelmäßigen Abständen durch den Verkehrsdienst mittels mobiler Blitzer überwacht

Betroffene starten Petition gegen Raser- und Poserszene in Köln-Poll 

Unabhängig von den bereits seit längerem existierenden Plänen der Stadt hat eine Aktionsgruppe Ende August eine Petition gestartet. Darin machen Betroffene ihrem Ärger über rasende Autos, laute Musik, quietschende Bremsen, Vermüllung, Verbreitung von Shishaqualm Luft.

Sie fordern die Stadt auf, endlich etwas gegen die Verwahrlosung der rechtsrheinischen Gebiete Deutz und Poll zu unternehmen. Durch die sogenannte „Raserszene“ und deren Publikum nehme diese seit mindestens drei Jahren ein Ausmaß an, das nicht mehr hinnehmbar sei. Dabei habe sich die Alfred-Schütte-Allee, die über lange Strecke schnurgerade parallel zum Rheinufer verläuft, zum „Epizentrum“ der Szene entwickelt. 

Anwohnerinnen und Anwohner würden die Stadt, das Ordnungsamt und die Polizei seit Jahren anschreiben und auf die Zustände hinweisen. Viele Einzelinitiativen würden aber belegen, dass „bisherigen Beschwerden von Privatpersonen kein beziehungsweise nur unzureichendes Gehör geschenkt wird“, so der Vorwurf.

Köln-Poll: Petition fordert weitere Maßnahmen gegen Raser-/Poserszene

Die Forderungen in der Petition gehen über die geplanten Maßnahmen der Stadt hinaus. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner verlangen unter anderem „regelmäßige und ständige Kontrollen von Ordnungsamt und Polizei gegen die ausufernde Raser- und Poserszene“, feste und dauerhafte Einrichtungen von Fußgängerüberwegen und Sanktionen gegen die zunehmende Umweltverschmutzung. „Generell die aktive Mitwirkung der Stadt Köln, um die Bildung eines neuen Angstraumes zu vermeiden“, heißt es. 

Die Petition, die am 21. August gestartet wurde, läuft noch. Das gesetzte Sammelziel von 2000 Unterschriften ist bereits mehr als erreicht. Initiator Gerald Diepolder: „Wir sind mit Resonanz zufrieden, wünschen uns aber noch mehr Unterschriften. Auch wenn das gesteckte Ziel bereits erreicht ist, werden wir die Petition dem Rat der Stadt Köln erst Ende Oktober zukommen lassen.“  (iri)