Achtung, FußgängerNatur-Phänomen an Kölner Bäumen kann jetzt zur Gefahr werden
Köln – Der Sommer geht so langsam aber sicher auch in Köln auf die Zielgeraden. Doch es knirscht aktuell im Gebälk. Grund dafür ist ein Phänomen an den Bäumen, das nur im Sommer auftritt.
Köln: Astbruch an Bäumen sorgt für Gefahr
Schauplatz an der Grenze zu Köln: In Bergisch Gladbach bricht auf einmal ein Ast einer alten Eiche ab. Zum Glück wird dabei niemand verletzt. Die „Diagnose“: Ein Astbruch hatte Teile des Baums in die Knie gezwungen.
„In Köln kommt das immer wieder bei belaubten Bäumen vor. Es ist aber aber zum Glück nicht massenweise festzustellen“, klärt ein echter Experte im EXPRESS-Gespräch auf: Dr. Joachim Bauer vom Amt für Grünflächen der Stadt Köln hat einen sehr genauen Überblick über die Beschaffenheit der Kölner Bäume.
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Und er räumt mit einem Vorurteil auf. „Astbrüche oder Grünbrüche haben nichts mit der Dürre zu tun. Es ist bislang unklar, warum das bei belaubten Bäumen auftritt.“ Deshalb nütze fleißiges Gießen auch sehr wenig.
Erst vor kurzem habe es einen Astbruch im Stadtgarten gegeben. Dort ist ein großer Ast mit 50 Zentimetern Durchmesser bei einer Pappel abgebrochen. Diese Gehölze träfe es öfter, so Bauer. „Pappeln sind von Natur aus Weichholzbaumarten. Deshalb kann es dort leichter zum Bruch kommen.“
Köln: Astbruch bei Pappel im Stadtgarten
Auch wenn die städtischen Mitarbeiter die Bäume ständig in Augenschein nehmen – einen Astbruch könne man nicht vorhersehen. Bauer: „Das ist dann das Gefährliche. Im Stadtgarten waren zum Glück keine Passanten unterwegs.“ Trifft so ein Ast Spaziergänger, dann kann es zu erheblichen Verletzungen oder gar Todesfällen kommen.
Ob die Ast- oder Grünbrüche mit der Sonneneinstrahlung zu tun haben – niemand weiß das so genau. Letztlich gilt: Wer etwas beobachtet, kann sich sofort an das Grünflächenamt wenden.
Insgesamt, so der Baum-Experte, stehe es um den Kölner Baumbestand mittelprächtig. „Es ist besorgniserregend, aber noch keine Katastrophe“, ist die Einschätzung Bauers. „Die meisten Stadtbäume überstehen den Sommer gut, auch weil sie von Anwohnern gegossen werden.“ Die älteren Bäume in Grünanlagen dagegen würden erste Spuren des Klimawandels aufweisen, weil sie nicht mehr so widerstandsfähig seien.
Anders sähe es dagegen im Kölner Wald aus. „Weil wir nur drei Prozent Fichten haben, geht es uns ein bisschen besser als beispielsweise im Bergischen. Dort gibt es dann vielfach einfach keinen Wald mehr.“ Deshalb setzte man in Köln weiterhin auf viel Mischwald.