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1Live-Moderator Olli BrieschEin Weltstar war der angenehmste Gast aller Zeiten

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Olli Briesch auf dem Rhein während des EXPRESS-Interviews.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – EXPRESS durfte mit ihm und dem erfahrenen Knut Kellerhof vom Kölner Ruderverein von 1877 mitfahren. Da ich, der EXPRESS-Reporter, und Olli in Trier gemeinsam Abitur gemacht haben, wurde es ein Köln-Gespräch zweier „Immis“, die nun aber auch schon seit 20 Jahren am Rhein zu Hause sind.

Olli Briesch, für uns Ruder-Laien: Wie lange paddelt man normalerweise auf dem Rhein? Wir rudern eine Stunde rheinaufwärts und dann wieder runter. Das Highlight ist dabei, wenn Toni Schumacher auf seiner Terrasse steht, grillt und mit Sonnenhut winkt wie der König von Sürth. Dann drehen wir am Sürther Bootshaus und fahren wieder zurück.

Was ist für dich die beste Zeit? Es gibt einige, die morgens rudern. Aber wenn ich halt mal frei habe, will ich nicht um sieben Uhr aufstehen. Deshalb rudere ich im Sommer gerne abends, dann ist es nicht mehr so heiß und der Rhein am schönsten. Im Winter bin ich meist Nachmittags gegen drei Uhr auf dem Wasser.

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Wie kamst du aufs Rudern? Ich hatte ein paar Mal beim Radfahren die Boote gesehen, dann hab ich vor zwei Jahren mal reingeschnuppert. Ich habe im Winter angefangen. Es heißt, das sind die, die auch am längsten dabei bleiben. Und inzwischen ist es schon eine Leidenschaft geworden. Zuletzt haben wir eine Tour von Neuwied nach Köln gemacht, da waren wir acht Stunden unterwegs. Das hat großen Spaß gemacht. Rudern hat für mich etwas sehr Entspannendes, fast Meditatives, man macht gemeinsam Sport, muss aber trotzdem nicht die ganze Zeit quatschen. Und reden tue ich ja im Radio schon genug.

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Schweres Gepäck: EXPRESS traf Briesch beim Kölner Ruderverein.

Wie viele Leute hören dir und deinem Kollegen Michael Imhof morgens zu? Es sind über drei Millionen, die täglich 1LIVE einschalten, die meisten davon morgens zwischen fünf und zehn Uhr. Vieles während der Sendung muss spontan passieren, aber wir sind ein eingespieltes Team. Michas Schwächen sind meine Stärken, und umgekehrt.

Die Hörer erwarten morgens vor allem eins, dass Ihr sie, mal sanft, mal schrill auf Touren bringt. Wie schafft man es, um 5 Uhr morgens gute Laune zu haben? Anfangs war das wirklich nicht so einfach. Mittlerweile ist es in meiner DNA drin. Aber wir machen auch nicht krampfhaft einen auf „Hey, was ein schöner Tag heute“ wenn es in Wirklichkeit regnet. Irgendwie ist es auch ein cooles Gefühl, morgens um 4 Uhr ohne Stau alleine am Rheinufer entlang zum Sender zu fahren. Nur die Polizei wundert sich alle paar Wochen mal, wer da um die Uhrzeit unterwegs ist und kontrolliert mich. Und um 10 Uhr ist die Sendung vorbei, dann gibt es noch eine Nachbesprechung und ich kann nach Hause. Wenn dann noch was für den nächsten Tag ansteht, kann ich das inzwischen sogar alles mit Mikrofon und Laptop von zu Hause erledigen.

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Du machst den Job jetzt schon ne ganze Weile, wie bleibt man mit Mitte 40 noch am Puls der Zeit? In dem man weiter neugierig ist. Der Altersschnitt unseres Publikums liegt bei 36 Jahren, aber es ist, glaube ich, heute gar keine Frage mehr des Alters, sondern des Typs, für den man Radio macht. Leute wählen ihren Sender nicht nach ihrem Lebensalter aus, sondern nach ihrem Lebensgefühl. Wir gehen Themen z.B. eher unterhaltsamer und emotionaler an, als andere. Der spießige Passat-Fahrer, der abends Bergdoktor schaut, würde uns wohl auch nicht hören, wenn er Anfang 20 ist. Es macht uns beiden nach wie vor einen Riesenspaß - wenn das nicht so wäre, würde man mir das schnell anmerken. Und so lange die Leute sagen: Ich höre denen sehr gerne zu, machen wir weiter. Man darf sich nur nicht verstellen oder anbiedern – das merken die Hörer direkt.

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Ob im Radio oder auf dem Wasser: In Köln fühlt sich Olli Briesch heimisch.

Du lebst seit 2001 in Köln. Für dich der Ort, wo du bleiben möchtest? Ja, die Stadt hat schon etwas Besonderes. Es ist bemerkenswert, wenn ein Toni Kroos, der überall leben auf der Welt leben könnte, sagt, dass er später nach Köln will. Bei mir kommt dazu: Beruflich sind die Möglichkeiten begrenzt. Ich kann ja schlecht meine Karriere in Sydney ausklingen lassen oder ein Jahr bei LA Galaxy moderieren. Selbst als ich in München moderiert habe, war ich irgendwie der Ausländer, der „Masskrug“ nicht richtig bayerisch aussprechen konnte.

Was geht dir in Köln als Immi immer noch auf die Nerven? Das Übliche, diese chaotische Verwaltung. Das merkt man in den verschiedensten Bereichen. Am Anfang ist es dir noch egal, wenn es in manchen Ecken in Köln aussieht wie bei Rock am Ring nach Tag drei. Oder diese Kreuzung Luxemburger Straße, Militärring. Die ist wie ein schlecht gelaunter Türsteher, der ständig die Leute bevorzugt, die es gar nicht nötig haben. Aber irgendwie macht es den Charme auch aus. Das Geleckte in München geht dir schnell auf den Geist.

Was macht Köln trotzdem so lebenswert? Die Stadt hat die perfekte Größe. Und was mich interessiert: Die ganze Kulturnummer. Wir haben ganz viele internationale Künstler da und viele Bands haben ihre ersten Auftritte in Europa hier gemacht, nach London kommt für fast alle schon gleich Köln. Jeder verbindet was mit der Stadt.

Welcher Gast hat dich am meisten beeindruckt? Ed Sheeran kam an Karneval in unsere Sendung, da hatten alle schon ihr Kostüm an - und der fand das gleich mega. Er war für mich übrigens der angenehmste Gast, total normal. Der hat sich nen Kaffee genommen und entspannt gequatscht. Toller Typ!