Gladbach fehlt die LeichtigkeitRoses Ansage: „Arschbacken zusammenkneifen“

Plea Bremen

Alassane Plea (M), hier bedrängt von Christian Gross (r.) blieb für Borussia Mönchengladbach gegen Werder Bremen ohne Torschuss-Beteiligung.

Bremen – Es ist eine Saison in der Saison nach dem Restart der Bundesliga. Ein Drittel der neun Spiele nach der Corona-Pause ist rum, und Borussia Mönchengladbach muss offenbar gerade lernen, dass Hochs und Tiefs noch schneller kommen und gehen als sonst.

3:1 in Frankfurt, 1:3 gegen Leverkusen, 0:0 gegen Bremen – das ist die jüngste Bilanz der Mannschaft von Trainer Marco Rose (43). Der stellte nach dem Remis beim Tabellen-17. fest: „Uns fehlt gerade ein bisschen Leichtigkeit, gegen Frankfurt war sie noch da.“

Gladbach mit einer der schwächsten Offensivleistungen

Wie sich das äußerte im Weserstadion? „Vor allem mit dem Ball haben wir Probleme gehabt, haben uns gegen den Ball aber trotzdem reingeworfen und unser Tor verteidigt“, sagte Rose zu EXPRESS. Dieses Gemisch sorgte hinten für das erste Zu-Null-Spiel in diesem Jahr und vorne für eine der schwächsten Offensivleistungen der Saison. Nur acht Torschüsse gaben die Fohlen ab, nach der Pause sogar keinen einzigen aufs Tor.

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„Wenn wir oben dran bleiben wollen, werden wir in den nächsten Spielen besser spielen müssen als gegen Leverkusen und Bremen. Nicht grundsätzlich, sondern im Detail. Es sind viele Nuancen“, sagte Rose. Es fehlt wohl wirklich nur ein bisschen von allem. Der Trainer hat bis Sonntag, wenn Union Berlin kommt, keine Mammutaufgaben zu bewältigen.

Borussia Mönchengladbach läuft wieder weniger als der Gegner

Das zeigte sich auch in der Art und Weise, wie Christoph Kramer (29) über die Nullnummer gegen Werder sprach. „Wenn man uns etwas vorwerfen kann, dann dass wir die Bremer nach langen Ballbesitzphasen immer wieder ins Spielen haben kommen lassen und nicht draufgeblieben sind“, sagte der Mittelfeldmann. Was ihn außerdem nicht gefallen habe: die Bewegung in den Halbräumen, das Auflösen auf den Flügeln.

Ein Puzzlestück war erneut die Laufleistung, die im Fußball immer vorsichtig einzuordnen ist. Der Bald-wieder-Meister Bayern war in manch einem der vergangenen Jahre in diesem Ranking auf dem letzten Platz zu finden. Und doch erlebte Gladbach in Bremen ein nennenswertes Novum: Zum zweiten Mal in Folge legten die Fohlen weniger Kilometer (114,1:116,8) zurück als der Gegner. Insgesamt kam das in dieser Saison zum achten Mal vor. Immerhin: Zum erst dritten Mal punktete Borussia dabei. Und das gegen eine Bremer Mannschaft, von der es nach dem Spiel hieß, sie habe in der zweiten ihre beste Halbzeit der Saison gespielt.

Rose fordert: Mutig bleiben, investieren, viel laufen

Für Trainer Rose ist es eine Kette der Kleinigkeiten, die sein Team zurück in die Champions-League-Spur führen soll – nicht nur tabellarisch, sondern auch von den Auftritten her: „Leichtigkeit erarbeitet man sich. Das heißt, dass wir mutig bleiben, investieren und mit wie ohne Ball viel laufen müssen. Dann kommen Erfolgserlebnisse. Mit den Erfolgserlebnissen kommen Tore, Ergebnisse und damit auch die Leichtigkeit zurück.“

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Zum Start in den Endspurt, den Borussia von Platz vier aufnimmt, sendete Rose ein unmissverständliches Signal. Vorwürfe mache er seinen Jungs keine, nur eines sei ihm wichtig: „Ich verlange, dass wir – auf gut Deutsch – die Arschbacken zusammenkneifen und die letzten sechs Spiele für jeden ersichtlich unsere Chancen ergreifen wollen, da oben dran zu bleiben.“