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Erfolgsband hört aufAbschieds-Konzert mit Handicap und Köln-Überraschung

Sänger Johannes Strate von der Band Revolverheld beim Konzert in Köln.

Sänger Johannes Strate feierte am Sonntagabend (21. Dezember 2025) Abschied mit Revolverheld. Im Palladium stand das letzte Konzert der Band an.

Aktualisiert

Die deutsche Pop-Rock-Band Revolverheld hat ihr vorerst letztes Konzert gespielt. In Köln erinnerte die Gruppe an ihre 20-jährige Karriere. Zum Abschied kam auch ein besonderer Gast vorbei.

Es war 22.15 Uhr, als am Sonntagabend (21. Dezember 2025) in Köln ein Stück deutsche Musikgeschichte zu Ende ging. „Das war unser letztes Konzert. Macht’s gut. Wir sehen uns. Danke für alles“, sagte Johannes Strate (45) ergriffen.

Dann ertönte der Oasis-Hit „Don't look back in Anger“ und das Licht im Palladium ging wieder an. Nach 20 erfolgreichen Jahren nimmt sich die Band Revolverheld eine Pause von unbestimmter Dauer.

Revolverheld: 4000 Fans feiern im Palladium Jubiläum und Abschied

Die letzten 135 Konzertminuten wurden noch einmal zur Zeitreise einer der prägendsten deutschen Pop-Rock-Bands der 2000er- und 2010er-Jahre. „Wir freuen uns sehr, unser letztes Konzert in unserem geliebten Köln zu spielen“, sagte der Frontmann und dachte an wilde Auftritte in der Stadt zurück.

„Wir haben hier überall gespielt, Tanzbrunnen, Lanxess-Arena, Live Music Hall. Im Palladium waren wir als Support-Act von Kelly Clarkson.“ Der erste Köln-Auftritt sei an Rosenmontag 2005 im Underground gewesen. „Vor 80 Leuten – und wir waren erbärmlich verkleidet.“

Überhaupt erinnerte der frühere Club in Ehrenfeld den Sänger an die Anfänge der Band. „Der Backstage-Bereich hat uns zwei Jahre unseres Lebens gekostet. Wir haben da sogar gepennt.“ Da die Erfolgsgeschichte mit der ersten Single „Generation Rock“ begann, stand der Song auch am Anfang der Abschluss-Show.

Strate absolvierte den Auftritt mit kräftigem Handicap. Ausgerechnet auf der Zielgeraden der Tour hatte er sich einen Ermüdungsbruch im rechten Fuß zugezogen. „Ich würde gerne eine spektakuläre Geschichte erzählen, beispielsweise, dass ich in LA angeschossen wurde. Aber mir ist das beim Leistungssport passiert, beim Aufstehen vom Sofa. Die Dominosteinschwere des Dezembers hat sich gerächt.“

Sänger Johannes Strate von der Band Revolverheld beim Konzert in Köln.

Das letzte Konzert geriet für Revolverheld zur emotionalen Angelegenheit.

Und so humpelte er mit Fuß-Orthese über die Bühne. „Ich soll eigentlich auf Krücken gehen. Aber sagt’s nicht meinem Arzt. Wird schon gutgehen“, sagte er lachend. Zum Glück bieten Revolverheld-Abende auch viele ruhige Momente wie bei „Halt dich an mir fest“ oder „Liebe auf Distanz“, wo nicht so rumgesprungen wird wie bei „Bands deiner Jugend“.

Zwischen den Songs erzählte der gebürtige Bremer immer wieder Anekdoten aus den 20 Jahren, beispielsweise vom Videodreh zu „Ich werd’ die Welt verändern“ in Südafrika. Oder von seinem Trip in die USA, wo er sich Football-Spiele angeschaut hat.

Johannes Strate mit Oli Niesen auf der Bühne.

Revolverheld-Frontmann Johannes Strate sang den Song Spinner zusammen mit Oli Niesen (r.) von Cat Ballou.

Dort entdeckte er eine Lichttechnik, die die Band prompt für die Tour umgesetzt hat. Über einen QR-Code konnte sich das Publikum verbinden, die Smartphones blinkten dann im Takt. So entstand ein ähnliches Bild wie bei Coldplay-Konzerten. Nur mussten dazu nicht tausende Armbändchen verteilt werden. „Wir sind die erste Band in Europa, die das nutzt“, sagte Strate stolz.

Bei „Spinner“ hatten sich die Fans eine Überraschung überlegt. Viele der 4000 Besucherinnen und Besucher hielten ein „Danke“-Schild zum Abschied hoch. Aber auch auf der Bühne gab es einen besonderen Moment. Oli Niesen, Frontmann von Cat Ballou, nutzte die Pause beim eigenen Konzert im Theater am Dom, um beim Hit mitzumachen und kurz „Et jitt kei Wood“ anzustimmen. „Der ganze Tag ist schon wahnsinnig emotional“, sagte der Revolverheld-Kopf begeistert.

Zu „Lass uns gehen“ verwandelte sich das Palladium schließlich in ein großes Bällebad. Und nach den drei Zugaben „Mit Dir chilln“, „Ich lass für dich das Licht an“ und „Darf ich bitten“ war es dann endgültig für die mehrfach preisgekrönte Band vorbei.