Beim Herren-Rednerfrühschoppen der KG Kölsche Lotterbove präsentierten die Stars aus der Bütt ihre neuen Programme für die Session. Auch der Nachwuchs durfte sich beweisen.
Bütt-Stars mit neuen GagsÄrger um Orden beim Redner-Feuerwerk

Copyright: Daniela Decker
Besondere Ehre für Volker Weininger. Der Präsident der Kölschen Lotterbove, Hans-Günter Mies (l.), zeichnete den „Sitzungspräsidenten“ mit dem Orden der Veranstaltung aus. Nur das Konterfei war nicht wirklich gelungen.
Aktualisiert
Et rüch noh Karneval. Beim Blick ins Lindner-Hotel fühlte sich am Sonntag (2. November 2025) schon wieder jeder wie mitten in der Session. Die meisten der 330 Gäste trugen stolz ihre Mütze der jeweiligen Gesellschaft, die ersten Orden wurden verliehen und ein dreifaches Alaaf donnerte durch den Saal.
Die Familiengesellschaft Kölsche Lotterbove hatte zum sechsten Mal zum gefragten Herren-Rednerfrühschoppen geladen. Und die Jecken erlebten die Bütt-Stars mit ihren brandneuen Sessionsprogrammen.
Sechster Herren-Rednerfrühschoppen der KG Kölsche Lotterbove
Boris Müller schaffte es mit seiner Type als „Doof Noss“ Hans Hachenberg schon zum Start den Saal für sich zu gewinnen. Auch JP Weber sowie Willi und Ernst wurden frenetisch gefeiert.
Ein Redner wird jedes Jahr besonders geehrt, indem sein Gesicht den speziellen Orden für den Tag ziert. Doch da herrschte bei der KG reichlich Frust, als die Lieferung ankam. Das Gesicht von Sitzungspräsident Volker Weininger (54) ließ sich nur mit viel Fantasie darauf erkennen. Die Gesellschaft will die Orden nun beim Hersteller reklamieren und der Tag hatte ein Tuschelthema.
„Ich bin nicht wirklich getroffen. Aber trotzdem ist die Geste schön. Deshalb bin ich geehrt und freue mich“, sagte Weininger zu EXPRESS.de. Noch glücklicher war er über die Reaktionen im Saal, nachdem er sein neues Programm erst zum dritten Mal aufgeführt hatte. „Ich bin eigentlich frei von Lampenfieber. Die neue Rede auszuprobieren, ist aber immer der schönste Moment der Session“, sagte er.
Der Mann, der zuletzt mit dem Närrischen Oscar als bester Redner geehrt wurde, berichtet von seiner Beförderung, die auf einer Elferratstour gefeiert werden muss. „Wir haben alle die gleichen Interessen. Fremde Sprachen, andere Kulturen – das interessiert keinen von uns. Deswegen waren wir im Sauerlandstern.“

Copyright: Daniela Decker
Volker Weininger hat im Vergleich zur vergangenen Session ein paar Kilos verloren. Sein Bauchgefühl für eine gute Rede hat der „Sitzungspräsident“ aber behalten.
Was dort der doch ziemlich unsportliche Manfred („Der hat sich einen Treppenlift einbauen lassen, dabei wohnt der im Bungalow“) und auch Hermann, der „ein Leben am Intelligenz-Minimum führt“, erlebt haben, begeisterte die Jecken wieder. Genauso groß fiel der Jubel aus, als mitten in der Rede die FC-Führung verkündet wurde. „Ich hab 8:0 getippt – bis zur Halbzeit“, lallte der Sitzungspräsident in typischer Manier.
Anschließend übernahm Martin Schopps (51) das Mikro und präsentierte auch sein neues Programm. „Unseren Schulhof nennen wir Olympisches Dorf. 52 Nationen – alle in Jogginghose. Bei anderen kommt der Schulfotograf, bei uns der Tätowierer.“ Der ausgebildete Lehrer zeigte auch, dass er die Jugendsprache beherrscht, selbst wenn man kein Wort versteht, und berichtete vom Besuch beim Urologen. Zudem feierte der Saal das neue Zukunftskrätzchen, in dem unter anderem ein weibliches Dreigestirn im Jahr 2040 thematisiert wird.

Copyright: Daniela Decker
Auch Martin Schopps präsentierte sein neues Sessionsprogramm aus dem Leben eines Lehrers.
Da Guido Cantz kurzfristig erkältet ausfiel, rutschten zum Finale mit Handwerker Peters und Fabian Rangol zwei frische Gesichter ins Programm. Der Gewinner des Hans Süper Preises 2024 bot Stand-up auf Kölsch aus dem Leben eines Familienvaters, garniert mit Veedels-Beobachtungen aus Rodenkirchen. Zum Schluss stimmte er auf seiner Flitsch das Lied von der „Ahl Frau Immerjrön“ vom Colonia-Duett an.
Mit der EXPRESS-App keine News mehr verpassen! Jetzt runterladen – für iPhone oder Android.
Der doch sehr übersichtliche Redner-Nachwuchs beschäftigte auch die Bütt-Stars in den Gesprächen mit EXPRESS.de. „Wir haben fünf Redner, die sich die Klinke in die Hand geben und dahinter fünf gute Redner, die aber nicht in die Säle kommen“, urteilte Martin Schopps.

Copyright: Daniela Decker
Mit „Handwerker Peters“ (Kai Kramosta, l.) und Fabian Rangol (Gewinner des Hans Süper Nachwuchspreises 2024) standen gleich zwei Nachwuchsredner auf der Bühne.
Weiniger sagte: „Nachwuchs kann man nicht aus dem Hut zaubern. Vielleicht ist Büttenrede nicht mehr so sexy. Bei den Bands herrscht genau das entgegengesetzte Phänomen. Du musst aber auch Bock auf den Karneval mit all seinen Facetten und Ritualen haben. Die Leute, die sich hier auf die Bühne trauen, müssen wirklich Lust haben.“
Da Ingrid Kühne nach der Session aufhört, wird es auch bei den Rednerinnen immer übersichtlicher. JP Weber hatte deshalb einen neuen Tipp parat: „Sophie van Rheinlanden traue ich die große Bühne zu. Sie muss nur sorgsam an die Hand genommen und geschützt werden.“
