Am 2. Oktober feierte er Geburtstag, eine Woche später war er tot. Der grausame Mord an Sonnenbank-König Phil Giesen (†74) im noblen Hahnwald erschütterte Köln.

Jetzt jährt sich die Tat zum ersten Mal. Eine Tat, an der sich die Ermittlerinnen und Ermittler bislang die Zähne ausbeißen. „Die Ermittlungen richten sich nach wie vor gegen unbekannt“, erklärte Ulrich Bremer am Mittwoch (8. Oktober 2025) auf EXPRESS.de-Nachfrage. Eine heiße Spur gebe es bislang nicht.

Vom 8. auf den 9. Oktober 2024 spielten sich brutale Szenen in der Villa des 74-Jährigen ab. Phil Giesen, der durch die Gründung der Sonnenbankkette California Sun reich geworden war, kam gegen 23 Uhr nach Hause – zu dem Zeitpunkt waren die Täter bereits seit mehr als einer Stunde in der Villa, eingestiegen über das Nachbargrundstück.

Sie griffen den Sonnenbank-König vermutlich sofort an. Und das mit großer Brutalität. Möglicherweise verlangten sie von Phil Giesen, dass er den Tresor öffnet, dieser sich aber weigerte. Bei der Obduktion der Leiche wurde später eine massive Gewalteinwirkung gegen den Oberkörper, wie etwa durch Fußtritte, festgestellt. 

Als sie keine Gefahr mehr von Phil Giesen ausgehen sahen, ließen sich die Täter Zeit, flexten den Tresor auf, aus dem sie mehrere zehntausend Euro erbeuteten. Schließlich flüchteten sie gegen 1.55 Uhr in einem BMW. Sie nahmen vermutlich auch eine auffällige Lederjacke des Opfers mit, ebenso eine Kamera, die jedoch wenige Kilometer vom Tatort entfernt an der A555 weggeworfen wurde. 

Villa in Hahnwald: Angestellter findet Leiche von Phil Giesen

Am Morgen des 9. Oktobers 2024 wurde der Tote von einem Angestellten im Wohnzimmer entdeckt. Nach Bekanntwerden von Phil Giesens Tod erlitt dessen Freundin Claudia Krappel, Kölns Samba-Queen, einen Nervenzusammenbruch und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Auch das California-Sun-Team war geschockt über den gewaltsamen Tod des beliebten Chefs.

Doch die Jagd nach den Mördern des Selfmade-Millionärs gestaltete sich schwierig. Zwar wurden unter anderem zahlreiche Spuren gesichert, Bilder aus Überwachungskameras überprüft (Phil Giesen selbst hatte keine installiert), Zeugen und Zeuginnen befragt – doch die Ermittlerinnen und Ermittler kamen nicht weiter.

Auch eine Ausstrahlung des Falls Ende Juni in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“, nach der überdurchschnittlich viele Hinweise eingegangen waren, hatte nicht den erhofften Durchbruch gebracht. Ebenso löste die ausgesetzte Belohnung von insgesamt 35.000 Euro für Hinweise, die zur Aufklärung des Mordfalls führen, bislang keine Zeuginnen oder Zeugen.