Tour de FranceDoping-Wirbel noch vor Start – Bahrain-Team: „Ruf absichtlich schädigen“

Dylan Teuns vom Team Bahrain Victorious jubelt über seinen Sieg bei der ersten Etappe der Tour de Romandie

Dylan Teuns, hier am 27. April 2022 bei der Tour de Romandie, geht ab dem 1. Juli mit dem Team Bahrain-Victorious bei der 109. Tour de France an den Start. Nun gab es Wohnungsdurchsuchungen bei der Mannschaft.

Kurz vor dem Start der Tour de France sorgt eine Wohnungsdurchsuchung beim Team Bahrain-Victorious für Wirbel. Die Mannschaft ist bereits seit einem Jahr im Visier der Doping-Ermittler.

Am 1. Juli fällt in Kopenhagen der Startschuss für die 109. Auflage der Tour de France. Im Vorfeld des wichtigsten Radrennens der Welt sorgt nun aber eine Wohnungsdurchsuchung bei einem Top-Team für Wirbel.

So wurden am Montag (27. Juni 2022) die Wohnungen mehrerer Profis und Betreuer des Teams Bahrain-Victorious durchsucht. Bereits seit einem Jahr ist die Mannschaft aus dem Golf-Staat im Visier der Doping-Ermittler.

Doping? Wohnungsdurchsuchungen beim Team Bahrain-Victorious

Wie das Team in einem ausführlichen Statement erklärte, überraschten die Ermittler am Montag diverse Profis und Betreuer zu Hause kurz vor deren Abreise zum Start der Tour de France in Dänemark. Welche Fahrer und Mitarbeiter von den Wohnungsdurchsuchungen betroffen waren, gab Bahrain-Victorious nicht bekannt.

Alles zum Thema Radsport News

Vielmehr gingen die Team-Offiziellen in ihrem Statement zum Gegenangriff über. „Unser Team ist der Ansicht, dass der Zeitpunkt dieser Untersuchung darauf abzielt, den Ruf der Mannschaft absichtlich zu schädigen“, hieß es auf der Website des Rennstalls, der bei der vergangenen Tour drei Etappensiege sowie den Titel in der Team-Wertung errungen hatte. Gleichzeitig waren während der 2021er-Rundfahrt Hotelzimmer von Bahrain-Victorious durchsucht worden. Dabei sollen auch Handys von Fahrern beschlagnahmt worden sein. Hintergrund waren Doping-Verdächtigungen. Über den Fortschritt der Ermittlungen ist nichts bekannt. Bislang wurden gegen Teammitglieder keine Sperren oder Strafen verhängt.

So schreibt Bahrain Victorious in seinem Statement: „Wir waren das einzige Team bei der Tour de France, das während des Rennens im vergangenen Jahr untersucht wurde. Zu keinem Zeitpunkt und bis heute wurde das Team von der Staatsanwaltschaft Marseille über den Fortschritt, die Ergebnisse oder Rückmeldungen zu den Ermittlungen informiert. Bahrain Victorious hat wiederholt Akteneinsicht oder Kenntnisnahme über den Ermittlungsstand beantragt, jedoch bislang erfolglos.“

Die Mannschafts-Offiziellen versichern: „Unser Team hat immer völlig transparent mit allen zuständigen Institutionen zusammengearbeitet und wird dies auch in Zukunft tun, in der Hoffnung auf mehr Transparenz und Gefühl für Unabhängigkeit der Ermittler sowie der Gleichbehandlung aller Teams.“ (kos)