„Wie ein Idiot“Rad-Star jubelt über „Etappensieg“ – ARD-Experte perplex

Julian Alaphilippe kugelt sich bei der Tour de France die Schulter aus, renkt sie wieder ein und jubelt später im Ziel über den vermeintlichen Etappensieg. Dumm nur, dass noch zwei Fahrer vor ihm waren.

Was war denn da los? Der französische Rad-Star Julian Alaphilippe (33) hat bei der 15. Etappe der Tour de France ordentlich was durchgemacht. Am Ende war der trotzdem der strahlende Sieger – dachte er zumindest.

Im Ziel in Carcassonne riss der frühere Straßenrad-Weltmeister, der zuvor im Rennen gestürzt war, die Arme hoch – doch er hatte sich zu früh gefreut.

Alaphilippe: Verlorenes Funkgerät war schuld

Alaphilippe hatte sich zwar gegen seine Konkurrenten im Massensprint durchgesetzt. Doch leider hatte er zwei Ausreißer nicht auf dem Schirm. Entsprechend irritiert schaute sein Konkurrent Wout van Aert (30) ihn nach dem ausgelassenen Jubel an.

Alles zum Thema Radsport News

„Oh“, kommentierte ARD-Experte Fabian Wegmann (45) zunächst perplex, dann amüsiert die Szene. „Der hat nicht mitgekriegt, dass da ein paar Leute vor ihm waren.“

Doch wie konnt es dazu kommen? „Leider funktionierte mein Funkgerät nach dem Sturz nicht mehr, also habe ich versucht, den bestmöglichen Sprint hinzulegen und an den Etappensieg zu denken. Wie ein Idiot habe ich die Hände gehoben, aber es waren einige Jungs vor mir“, wurde der 33-Jährige von der Nachrichtenagentur Belga mit Verweis auf das französische Fernsehen zitiert.

Das Missgeschick war dem Weltmeister von 2020 und 2021 schon einmal passiert. Beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich im Jahr 2020 hatte er schon die Hände in die Höhe gerissen, doch der Slowene Primoz Roglic siegte. Auch andere Stars waren vor dem vorzeitigen Siegestaumel nicht gefeit. Darunter der belgische Sprint-Star Jasper Philipsen bei der Tour 2022.

In der ersten Rennhälfte kugelte sich Alaphilippe bei dem Sturz nach eigenen Angaben die Schulter aus. „Ich erinnerte mich daran, was man im Krankenhaus mit mir gemacht hatte, und schaffte es, sie wieder einzurenken“, sagte er. „Es hätte besser ausgehen können, aber ich hätte auch nach Hause fahren können, also ist es okay“, bilanzierte Alaphilippe seinen Tag.

Auch der deutsche Hoffnungsträger Florian Lipowitz war in den Sturz verwickelt, blieb aber unversehrt und schloss später wieder zum Hauptfeld auf.

Den Tagessieg holte sich der Belgier Tim Wellens als Ausreißer. Auch Wellens Landsmann Victor Campenaerts schaffte es vor Alaphilippe über die Ziellinie. (are/dpa)