Entgleisung bei Zverev-SiegFan brüllt ekelhaften Satz von Tribüne – und wird sofort rausgeworfen

Alexander Zverev hat in seinem Achtelfinale bei den US Open von einer schweren verbalen Entgleisung eines Zuschauers berichtet.

Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev (26) konnte seinen Ohren kaum trauen: Während seines Achtelfinal-Siegs bei den US Open hat sich ein Fan auf der Tribüne eine unüberhörbare verbale Entgleisung geleistet.

„Er hat gerade den bekanntesten Hitler-Satz der Welt gesagt. Das ist nicht zu akzeptieren, das ist unglaublich“, sagte Zverev am Montagabend (4. September 2023) gegen den Italiener Jannik Sinner und zeigte dabei auf die Tribüne.

US Open: Zuschauer bei Zverev-Spiel aus dem Stadion verbannt

Schiedsrichter James Keothavong fragte wiederholt „wer hat das gesagt?“ und forderte den Übeltäter auf: „Nimm deine Hand hoch!“. Der Unparteiische ließ den Mann im Unterrang des Arthur Ashe Stadiums während der anschließenden Pause identifizieren. Andere Zuschauerinnen und Zuschauer zeigten in dessen Richtung.

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Der Mann mit einer blauen Baseballkappe wurde während des nächsten Seitenwechsels des Stadions verwiesen. Das Spiel gewann Zverev mit 6:4, 3:6, 6:2, 4:6, 6:3, er trifft nun auf Titelverteidiger Carlos Alcaraz (20) aus Spanien. Hier gibt es die Szene auf X im Video:

Nach dem Match erklärte Zverev, der Zuschauer habe „Deutschland über alles“ gesungen. „Er hat angefangen, die Hitler-Hymne zu singen. Das war zu viel. Als Deutscher bin ich nicht stolz auf diese Geschichte und es ist nicht gut, das zu tun“, sagte Zverev. „Er saß in der ersten Reihe, also haben es viele Leute gehört. Wenn ich nicht reagiert hätte, wäre es schlecht von mir gewesen.“

Das Publikum bei den Abendsessions im 23.000 Fans fassenden Arthur Ashe Stadium war zuletzt in die Kritik geraten. Die ehemalige australische Profispielerin Rennae Stubbs schrieb kurz nach dem Zverev-Vorfall, dass es bei den abendlichen Trainingseinheiten Fans gebe, die „nicht gut“ seien.

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„Ich liebe die Fans, aber im Moment gibt es einige schlechte Charaktere“, schrieb Stubbs auf X (ehemals Twitter): „Gestern Abend wurde mir von einem betrunkenen Fan, der sich mit einem Freund stritt, ein Drink über den Kopf geschüttet. Jetzt haben wir jemanden, der Hitler-Beleidigungen brüllt! Kommt schon, Leute.“

In der ersten Woche hatte auch Laura Siegemund  enttäuscht auf das Publikum reagiert. „Ich bin sehr, sehr enttäuscht von der Art und Weise, wie die Leute mich behandelt haben. Ich bin eine Kämpferin. Ich habe nie etwas gegen das Publikum getan. Sie hatten keinen Respekt vor mir“, sagte Siegemund unter Tränen nach der Niederlage gegen Publikumsliebling Coco Gauff (USA).

Die Zuschauer hatten Siegemund phasenweise ausgebuht und nach missglückten ersten Aufschlägen geklatscht. „Ich werde nur zurückkommen, weil es ein Grand Slam ist. Sicherlich nicht wegen der Leute und um ihnen eine Show zu bieten“, so Siegemund. (sid/dpa)