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Interview

Rückschlag nach Baby-PauseLisicki: RTL-Soap statt Comeback

Sabine Lisicki steht mit einer Filmklappe im Filmset der RTL-Vorabendserie „Alles was zählt“.

Tennisspielerin Sabine Lisicki bei den Dreharbeiten zur RTL-Vorabendserie „Alles was zählt“ im Filmstudio in Köln.

Ein Jahr nach der Geburt ihrer Tochter arbeitet Sabine Lisicki am Comeback. Der Tennisstar muss die bisherigen Pläne überarbeiten. Bei RTL-Dreharbeiten in Köln sprach sie darüber mit EXPRESS.de.

Als Tennisstar war es Sabine Lisicki (35) gewohnt, vor vielen Kameras zu agieren. 2013 stand sie in Wimbledon als erste Deutsche seit Steffi Graf (56) im Einzelfinale eines Grand-Slam-Turniers.

In diesen Tagen ist die gebürtige Troisdorferin wieder einmal in der alten Heimat. In einer Tennishalle in Köln-Chorweiler steht die frühere Weltranglisten-Zwölfte umgeben von zahlreichen Kameras auf dem Platz.

Sabine Lisicki mit Gastauftritt in RTL-Serie „Alles was zählt“

„Bum-Bum-Bine“ hat einen Gastauftritt in der RTL-Daily-Drama-Serie „Alles was zählt“. Lisicki gibt bei ihrem Film-Gastauftritt einen Tennis-Workshop und tritt mit Gabriella (Bianca Hein) und Joana (Josephine Martz) auf. Zu sehen sein wird sie in den Folgen 4846 bis 4848, die zwischen dem 15. und 17. Dezember 2025 um 19.05 Uhr bei RTL laufen.

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Im Gespräch mit EXPRESS.de ging es nicht nur um den Fernseh-Auftritt. Seit gut einem Jahr ist ihre Tochter Bella auf der Welt. Die sorgt auch dafür, dass Lisickis Comeback-Pläne noch einmal überarbeitet werden mussten.

Wie aufgeregt sind Sie vor dem Debüt als Schauspielerin?

Sabine Lisicki: Die größte Herausforderung sind die Texte. Ich habe fleißig gelernt, habe aber trotzdem Bammel, dass ich vielleicht etwas vergesse, wenn ich von Schauspiel-Profis umgeben bin. Zudem drehen wir die Szenen nicht chronologisch, sondern durcheinander.

Sabine Lisicki steht mit Darstellerinnen am Tennisnetz.

Josephine Martz, Bianca Hein, Sabine Lisicki und Maria Müller (v.l.) bei den Dreharbeiten in der Tennishalle in Chorweiler.

Ist das Drehbuch denn realistisch?

Sabine Lisicki: Auf jeden Fall. Es gibt eine Person, die aus einer Familie kommt, wo Geld keine Rolle spielt. Und dann gibt es die Talente, die aus nicht so guten Verhältnissen stammen und nicht die finanzielle Unterstützung genießen. Gerade im Tennis ist es wichtig, dass man einen Rückhalt hat. Ohne die Unterstützung meiner Eltern hätte ich es nie geschafft. Mein Vater stand zwölf bis 14 Stunden als Trainer auf dem Tennisplatz, um mir meine Karriere zu ermöglichen.

Wie kam Ihre Gastrolle zustande?

Sabine Lisicki: Ich wurde ganz klassisch angefragt, worüber ich mich sehr gefreut habe. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, eines Tages als Tennis-Expertin vor der Kamera zu stehen, jetzt gibt es eine unerwartete Herausforderung.

Marcel Schwamborn im Gespräch mit Sabine Lisicki.

EXPRESS.de-Reporter Marcel Schwamborn traf Sabine Lisicki zum Interview in Köln.

Haben Sie die Serie zuletzt verfolgt?

Sabine Lisicki: Zuletzt habe ich das nicht geschafft. Ich bin aber Fan der ersten Stunde und habe ab 2006 die Folgen gesehen. Damals habe ich mich immer beeilt, damit ich nach dem Training rechtzeitig zu Hause bin, um „Alles was zählt“ zu schauen. Mir hat immer gefallen, dass es darin um Sport-Themen und um den dafür nötigen Ehrgeiz geht.

Sie hatten auch den Ehrgeiz, im Oktober auf Mallorca Ihr Turnier-Comeback zu geben. Warum wird daraus doch nichts?

Sabine Lisicki: Mein Körper braucht mehr Zeit. Ich war überzeugt davon, dass ich neun bis zwölf Monate nach der Geburt von Bella wieder bei Turnieren auf dem Platz stehen kann. Man liest und sieht sehr viel von Müttern, die schnell nach den Geburten wieder auf die Beine kommen und fit sind. Dass es auch anders aussehen kann, wird weniger beleuchtet. Mir fehlt die Fitness, die ich für eine Rückkehr benötige, weil ich nicht so trainieren konnte, wie ich mir das vorgestellt habe.

Woran lag es?

Sabine Lisicki: Ich habe dran geglaubt, dass ich es schaffe. Aber auf viele Phasen war ich nicht vorbereitet. Ich habe ein Jahr lang gestillt und hätte nie gedacht, wie viel Energie das Stillen dem Körper nimmt. Das habe ich bei meiner Planung total unterschätzt. Direkt ihr die Flasche zu geben, kam für mich nicht infrage. Auch der Schlafmangel ist ein Problem gewesen. Mit drei, vier Stunden Schlaf kann man am nächsten Tag nicht voll trainieren und ans Limit gehen.

Welchen neuen Zeitplan haben Sie sich nun gesetzt?

Sabine Lisicki: Gar keinen. Jetzt nenne ich kein Datum mehr für ein Comeback. Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wo ich mich bereit fühle.

Wieso überhaupt der Ehrgeiz, noch einmal auf die große Bühne zurückzukehren?

Sabine Lisicki: Ich möchte unbedingt noch einmal zurückkommen und meine Karriere dann irgendwann selbst bestimmt beenden und nicht einfach so abtreten. Es wäre für mich, meine Familie, meine Freunde und auch meine Fans toll, wenn ich noch einmal ein letztes Turnier spielen könnte.

Sabine Lisicki jubelt nach einem Sieg.

Sabine Lisicki feierte zahlreiche Erfolge als Tennis-Profi. Zweimal stand sie unter anderem in Wimbledon im Finale.

Wie lief denn das erste Jahr mit Ihrer Tochter?

Sabine Lisicki: Bella lacht sehr viel, ist sehr glücklich und ein kleines Energiebündel. Es ist schön, zu beobachten, wie sie die Welt erkundet. Das ist etwas Besonderes. Wir haben auch schon einen kleinen Tennisschläger für sie geschenkt bekommen. Auf dem Platz hat sie auch schon mal nach meinem Schläger gegriffen. Als wir ihn ihr dann wieder weggenommen haben, hat sie geweint. Sie ist das Umfeld offenbar gewohnt. Während der Schwangerschaft war ich auch oft auf dem Platz. Daher kennt sie das Geräusch, wenn die Bälle geschlagen werden.

Sabine Lisicki: „Ich hätte gern noch mehr Kinder“

Träumen Sie denn noch von weiteren Kindern?

Sabine Lisicki: Ich hätte gern noch mehr Kinder und wünsche mir ein Geschwisterchen für Bella. Das wäre schön, wenn sie eines Tages eine Schwester oder einen Bruder hätte. Aber zunächst will ich körperlich topfit werden, um noch einmal ein Comeback feiern zu können. Die nächste Schwangerschaft muss erst einmal warten.

Nach der Schauspiel-Premiere: Haben Sie noch andere TV-Träume?

Sabine Lisicki: Von „Let’s Dance“ habe ich schon mal eine Anfrage bekommen. Solange man aktiv ist, geht das Format aber nicht, weil es einen dann doch mehrere Monate bindet. Das könnte höchstens nach der Karriere ein Thema werden. Tanzen ist ein toller Sport. Ich war auch schon mal im Studio und habe dort Joachim Llambi kennengelernt. Ich kann mir vorstellen, dass man dort ordentlich Lampenfieber hat. Mal sehen, was in meinem Leben noch so passiert.