French OpenEin Jahr nach schwerer Verletzung: Zverev müht sich gegen Harris in Runde zwei

Alexander Zverev am 26. Mai 2023 in Genf gegen Nicolas Jarry.

Nach über sieben Monaten Verletzungspause spielt Zverev seit Dezember 2022 wieder Turniere. Seiner starken Form läuft der Olympiasieger allerdings dennoch hinterher.

Alexander Zverev hat die 2. Runde des Tennisturniers French Open erreicht. Die Pflichtaufgabe gegen den Südafrikaner Lloyd Harris erledigte der Olympiasieger mit viel Mühe mit 7:6, 7:6 und 6:1.

Pflichtaufgabe gelöst, aber noch nicht überzeugt: 361 Tage nach seiner Horrorverletzung an gleicher Stelle hat Alexander Zverev (26) sein erfolgreiches Comeback bei den French Open gefeiert. Der formschwache Olympiasieger mühte sich gegen den Südafrikaner Lloyd Harris (26) in einer Partie auf überschaubarem Niveau zum Auftakterfolg. Am Ende hieß es 7:6 (8:6), 7:6 (7:0), 6:1.

„Es ist schön, wieder zurück zu sein. Seit dem letzten Jahr habe ich mir diesen Tag fett im Kalender angestrichen“, sagte Zverev. Zufrieden war er nicht, „aber glücklich, in drei Sätzen gewonnen zu haben. Ich weiß, dass ich besser spielen muss.“

Zverev erledigt Aufgabe nach enttäuschendem Struff-Aus 

2:43 Stunden hatte Zverevs erster Aufgalopp in Roland Garros gedauert. In der zweiten Runde wartet nun der ungesetzte Slowake Alex Molcan (25), der in Paris nach schwierigen Monaten auf einen Befreiungsschlag hofft.

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Am Tag nach dem bitteren Aus des zweiten deutschen Hoffnungsträgers Jan-Lennard Struff (33), der dem Tschechen Jiri Lehecka (21) in einem Fünfsatz-Krimi unterlegen war, hatte Zverev gegen 13 Uhr gut gelaunt den Court Simonne-Mathieu in Roland Garros betreten. Doch die Stimmung wurde schnell schlechter beim Hamburger, der zu Beginn viel zu passiv agierte und ständig lamentierte.

Stolze 20 vermeidbare Fehler produzierte Zverev im ersten Durchgang – seine Returns, die er immer wieder weit hinter der Grundlinie nahm, strahlten keinerlei Gefahr aus. Immerhin: In den entscheidenden Momenten stimmte der Kampfgeist – Zverev zitterte sich im Tiebreak zum Satzgewinn und zeigte erstmals die Faust.

„Ich bin gesund und schmerzfrei. Und das Tennisspielen werde ich nicht verlernt haben“, hatte der 26-Jährige nach einer holprigen Vorbereitung auf das Highlight der Sandplatzsaison gesagt. Seit der dramatischen Fußverletzung im Halbfinale 2022 gegen Rafael Nadal (36), als er auf dem spielerischen Höhepunkt seiner Laufbahn folgenschwer umgeknickt und anschließend sieben Monate ausgefallen war, sucht Zverev noch immer nach seiner Topform.

Harris, ebenfalls im Vorjahr lange verletzt und mit nur insgesamt sechs Match-Gewinnen auf ATP-Turnieren alles andere als ein Sandplatz-Spezialist, trug seinen Teil zum insgesamt schwachen Niveau bei.

Spät im zweiten Satz nahm Zverev ihm endlich erstmals den Aufschlag ab und weckte das Pariser Publikum aus seinem Mittagsschlaf, ehe er nach einem völlig verkorksten Servicegame doch wieder den Umweg über den Tiebreak nehmen musste.

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Im dritten Satz ließ Zverev dann nichts mehr anbrennen. Nach dem fast schon obligatorisch mühevollen Grand-Slam-Auftakt wartet nun in Molcan eine weitere machbare Aufgabe, ehe es in Runde drei gegen Topspieler Frances Tiafoe (25/USA/Nr. 12) gehen könnte.

Hoffnungsträger Struff, der im Vorfeld der French Open mit seinem Finaleinzug beim Masters in Madrid für Furore gesorgt hatte, hatte seine Hoffnungen gegen den starken Lehecka bereits am Montag begraben müssen. Daniel Altmaier (24) steht dagegen in Runde zwei. (sid)