LeichtathletikRätselhafte Krise: Klosterhalfen trifft Entscheidung

Konstanze Klosterhalfen schaut enttäuscht nach dem Rennen über 5.000 m.

Konstanze Klosterhalfen wird die Leichtathletik-WM 2025 in Tokio verpassen.

Konstanze Klosterhalfen hält auf der Langstrecke gleich mehrere deutsche Rekorde, die sie in der Leichtathletik-Welt bekannt gemacht haben. Nun trifft sie aber ein weiterer Rückschlag in ihrer Karriere. 

von Alexander Dircks  (ad)

Konstanze Klosterhalfen, die deutsche Rekord-Trägerin über eine Meile, 3.000 m, 5.000 m und 10.000 m, wird die kommende Leichtathletik-WM verpassen. 

Die deutsche Läuferin hätte zwar noch bis zum 24. August Zeit, die WM-Norm über 5.000 m oder 10.000 m Meter zu knacken – eine Qualifikation auf den letzten Drücker wird es aber wohl nicht geben. Laut „Sport1“ habe ihr Management bestätigt, dass Klosterhalfen bei der WM in Tokio (13. bis 21. September) nicht an den Start gehen wird.

Klosterhalfen: Dämpfer trotz kürzlichem Mutmacher

„Koko“, wie die 28-Jährige genannt wird, war im Frühjahr dieses Jahres wieder zu ihrem Ex-Trainer Pete Julian zurückgekehrt. Ende Mai gelang ihr im spanischen Laredo eine starke Leistung, die ihr Mut machen sollte – sie verbesserte den deutschen Straßenrekord über 10.000 m auf 30 Minuten, 46 Sekunden. 

Bei ihrer Rückkehr auf die Tartanbahn bei den Finals in Dresden gab es dann aber sofort wieder einen Dämpfer. Im Rennen über 5.000 m lief Klosterhalfen hinter Lea Meyer und Elena Burkard nur auf den dritten Platz. 

Im anschließenden Interview rätselte sie über ihre schwache Form: „Ich glaube, das ist so das Einzige, was mich im Moment ein bisschen fertig macht, dass ich das leider nicht so ganz erklären kann. Vom Training her sind wir echt zufrieden und ich hatte keine Verletzung.“

Nach ihrem Sieg über 5.000 m bei der Europameisterschaft 2022 in München schlitterte Klosterhalfen in eine handfeste Krise. Grund dafür sei ein Übertraining gewesen, wie sie selbst analysiert. Vielleicht habe sie zu viel Vertrauen gehabt, erklärt sie. 

Seit Ende 2018 trainierte Klosterhalfen im US-amerikanischen Portland beim Nike Oregon Project, einem Elite-Trainings-Projekt, welches umstritten war. Cheftrainer Alberto Salazar wurde beispielsweise im Oktober 2019 von der amerikanischen Doping-Agentur USADA wegen Verstößen gegen Anti-Doping-Bestimmungen für vier Jahre gesperrt. 

Daraufhin wurde das Projekt von Nike gestoppt, die Laufgruppe wurde von Klosterhalfens Trainer Pete Julian übernommen. Mit seiner Hilfe möchte sie nun wieder in die Weltspitze zurückkehren.

Auf dem Weg dahin möchte sie nach der Leichtathletik-WM, die sie verpassen wird, in der „Late Season“ weitere Wettkämpfe bestreiten. „Ich glaube ganz fest daran, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es muss nur noch irgendwie klick machen“, erklärte sie nach dem 5-Kilometer-Rennen in Dresden.