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Die dicksten Beine im RadsportFörstemann: Hosen-Problem gelöst – WM-Medaillen im Para-Sport

Robert Förstemann zeigt seine muskulösen Beine.

Massive Oberschenkel sind das Markenzeichen von Robert Förstemann, hier im Jahr 2019. Der Radsportler ist aktuell, Anfang August 2023, bei der WM in Glasgow im Para-Sport aktiv. 

Bei Olympia 2012 in London sorgte Robert Förstemann einst mit seinen riesigen Oberschenkeln für Aufsehen. Dies ist auch nach dem Wechsel zum Para-Sport sein Markenzeichnen. Schnell ist er auch noch.

Die dicksten Oberschenkel hat Robert Förstemann immer noch. 80 Zentimeter Beinumfang waren es vor einigen Wochen in der Kraftphase, berichtet der Muskelprotz Anfang August 2023 bei der Rad-WM in Glasgow: „Da waren sie größer als früher.“

Der 37-Jährige fällt bei den Rad-Weltmeisterschaften in Glasgow aber nicht nur wegen seiner Muskelberge, sondern auch durch die sportlichen Erfolge mit seinem sehbehinderten Partner Thomas Ulbricht auf.

Förstemann: „Ich bin mehr Teamplayer geworden“

Bronze gab es auf dem Tandem im 1000-Meter-Zeitfahren, und auch im Sprint sicherte sich das Duo durch den Final-Einzug eine Medaille. Das Duo gewann am Montagabend, 7. August 2023 Silber, musste sich wie im Vorjahr den Briten Neil Fachie und Matthew Rotherham geschlagen geben.

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Förstemann, einst Weltmeister und Olympia-Dritter im Teamsprint bei den Bahnradprofis, ist vor einigen Jahren zum Para-Sport gewechselt. Als Pilot navigiert er seinen Partner durch das Holzoval. „Mittlerweile macht das mehr Spaß als früher“, sagt der Thüringer: „Früher bin ich immer für mich alleine gefahren, jetzt fährt man mit jemandem zusammen. Ich bin mehr Teamplayer geworden.“

Der Seitenwechsel habe ihn als Mensch weiterentwickelt. „Ich schaue durch den Para-Sport auch über meinen Tellerrand hinaus. Man sieht, dass es viele Menschen im Leben nicht so gut hatten wie wir als Leistungssportler. Wenn du die Leute unterstützen kannst und noch ein bisschen was Gutes machen kannst durch viel Power in den Beinen, ist das eine gute Sache.“

Power in den Beinen hat Förstemann immer noch – und wie! Kniebeugen mit einer mehr als 250 Kilogramm schweren Hantel auf den Schultern – für den Familienvater kein Problem.

Radsport/Bahn: Weltmeisterschaft, 1 km Zeitfahren mit Thomas Ulbricht und Robert Förstemann.

Thomas Ulbricht und Robert Förstemann vom Team Deutschland in Aktion bei der WM in Glasgow am 4. August 2023.

Auf seinem Instagram-Profil sind die Trainingsvideos von Quadzilla, so sein passender Spitzname, zu bestaunen. „Ich habe nie so viel Kraft wie aktuell gehabt. Wir müssen 200 Kilo aus dem Stand beschleunigen und mindestens 42 Sekunden weiterfahren. Das ist Leistungssport vom Feinsten“, sagt Förstemann.

Dem kann Ulbricht nur zustimmen. Der frühere Leichtathlet ist glücklich, Förstemann an seiner Seite zu haben. „Robert ist unfassbar stark. Mit seiner Erfahrung haben wir auch einen Sturz verhindern können“, sagt der sehbehinderte Ulbricht. Ohne ihn hätte er mit dem Radsport nicht angefangen.

Förstemann berühmt geworden für die „riesigen Oberschenkel“

Bei Förstemann war Radsport schon immer die große Leidenschaft. Bis 2018 gehörte er der deutschen Bahnrad-Nationalmannschaft an. Im Teamsprint war er lange Zeit der Anfahrer, wurde Weltmeister, Europameister und sammelte nationale Erfolge.

So richtig berühmt wurde er 2012 bei Olympia in London, als seine riesigen Oberschenkel sogar in der Yellow Press auf der Insel Schlagzeilen machten. Damals verriet er auch, dass er kaum Hosen im Geschäft findet, die ihm passen.

Vor einigen Monaten hat nun eine Lösung gefunden, wie er der „BZ“ verriet: Förstemann hatte seine eigene Jeans, die „RF74“ (Initialen plus 74 cm – für den damaligen Beinumfang) herausgebracht.

„Hosen kaufen ist für mich eine Qual. Jeans musste ich bisher immer mehrere Größen größer kaufen und beim Schneider kürzen lassen, weil meine Beine nicht sehr lang sind. Nach vier Wochen sind die Jeans meistens an den Innenseiten durchgescheuert, da wo die Muskeln beim Gehen aneinander reiben“, so der Radsportler. Mit einem Unternehmen, das Mode für Kraftsportler anbietet, hat er eine eigene Jeans entwickelt: „Herausgekommen ist meine Jeans aus Strechmaterial, strapazierfähig und für jeden Oberschenkel passend.“

Hier seht ihr Robert Förstemann beim Krafttraining auf Instagram:

Auch sportlich will er weiter angreifen: Olympia ist immer noch das Ziel, nun halt die Paralympics im Behindertensport. In Paris 2024 will das Duo eine Medaille über die 1000-Meter-Distanz holen.

„Nächstes Jahr wollen wir unter eine Minute kommen. Das muss das Ziel sein für Paris“, sagt Ulbricht. Den Rückstand zu den Briten haben sie nach und nach verkleinert, in Glasgow waren es nur noch sieben Zehntelsekunden.

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Vorher gilt es aber noch, sich zu qualifizieren. „Bei den letzten zwei Weltmeisterschaften haben wir jeweils eine Medaille geholt. Jetzt haben wir im März noch mal eine WM in Rio. Wenn wir da auch noch mal eine Medaille holen, sind wir auf jeden Fall dabei“, erklärt Förstemann.

Für das große Ziel wird er weiter hart trainieren. Die Oberschenkel sind dabei sein größtes Kapital. (dpa, ubo)