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„Kann ich mir nicht erklären“Alica Schmidt: Körper hat sich verändert

Nach dem Wechsel auf die 800 Meter hat Alica Schmidt noch nicht die erhofften Ergebnisse eingefahren. Nach ihrem vorzeitigen Saison-Aus zieht sie Bilanz.

von Antje Rehse  (are)

In ihrem ersten Jahr als Mittelstrecklerin hat Alica Schmidt (26) ordentlich Lehrgeld bezahlt. Der Star der deutschen Leichtathletik erreichte über 800 Meter noch nicht die Zeiten, die Schmidt sich nach der Umstellung selbst erhofft hatte.

„Es ist definitiv schwieriger, als ich dachte. Ich habe mir das Ganze ein bisschen einfacher vorgestellt“, sagte die ehemalige 400-Meter-Sprinterin in einem Interview mit Sport1. „Mir war klar, dass ich es nicht innerhalb von einem Jahr hinkriege. Natürlich habe ich gehofft, dass es dieses Jahr schon schneller wird. Aber ich glaube, um wirklich schnelle Zeiten zu laufen, brauche ich noch zwei Jahre und diese Zeit gebe ich mir auch.“

Alica Schmidt: weniger Krafttraining, mehr Essen

Kurz vor den Deutschen Meisterschaften wurde Schmidt von einer Corona-Infektion gebremst. Die warf die Olympia-Teilnehmerin weit zurück. Schmidt verpasste das Finale und entschied sich anschließend, ihre Saison vorzeitig zu beenden.

Nun liegt der Fokus schon auf der kommenden Saison. „Ich habe so viel gelernt, was ich fürs nächste Jahr mitnehmen kann, vor allem auch in Sachen Trainingssteuerung. Ich habe gemerkt, dass ich im Juni noch gar nicht ready war, das müssen wir nächstes Jahr ganz anders steuern“, so Schmidt.

Eine Sache hat sie nach der Umstellung auf die längere Strecke besonders überrascht – die Veränderungen an ihrem Körper. „Ich habe Muskulatur zugelegt, was ich mir nicht erklären kann“, so Schmidt. Eine Vermutung ist, dass sie durch das erheblich gesteigerte Laufpensum („Von 10 auf 90 Kilometer die Woche!“) Muskulatur aufgebaut habe.

Eine andere Theorie, die auf den ersten Blick merkwürdig klingt: weniger Krafttraining! „Ich habe davor viermal die Woche Krafttraining gemacht, ich glaube, das war für mich zu viel“, sagt Schmidt.

Sie erklärt: „Jetzt machen wir nur zwei- bis zweieinhalbmal Krafttraining die Woche. Ich merke, dass ich dadurch stärker geworden bin, weil mein Körper wahrscheinlich erholter ins Krafttraining gehen kann. Außerdem habe ich mehr gegessen, weil ich durch diese ganzen Kilometer in der Höhe extrem viel Hunger hatte.“


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Die Leichtathletik-WM im September wird Schmidt nur vor dem Fernseher verfolgen. Von der geforderten Norm (2:00,70 Minuten) war sie in ihrer Premierensaison noch ein ganzes Stück weg. War der Streckenwechsel womöglich ein Fehler?

Nein, stellt Schmidt, der bei Instagram 5,5 Millionen Accounts folgen, klar: „Ich habe die Umstellung von 400 auf 800 Meter nie bereut. Ich weiß, dass ich mir einfach Zeit geben muss. Klar, einige Tage haben keinen Spaß gemacht, aber ich weiß, dass ich langfristig den richtigen Schritt gemacht habe.“