Nach WM-Enttäuschung stark in MünchenKonstanze Klosterhalfen verpasst nur knapp EM-Medaille

10000 Meter der Frauen mit Konstanze Klosterhalfen (3.v.r, Deutschland).

Die 10000 Meter mit der deutschen Topläuferin Konstanze Klosterhalfen (3. von rechts).

Starker Auftritt, aber leider keine Medaille: Konstanze Klosterhalfen landete über die 10000 Meter der Frauen bei der Heim-Europameisterschaft in München auf dem vierten Platz.

von Alexander Haubrichs (ach)

Nach der enttäuschenden Weltmeisterschaft in ihrer Wahlheimat USA hat Konstanze Klosterhalfen beim Heimspiel in München einen wahren Husarenritt hingelegt!

Schon vorher hatte die deutsche Langstrecklerin sich körperlich deutlich besser gefühlt als bei der WM in Eugene. Da hatte sie geschwächt von einer Corona-Infektion das Finale über 5000 Meter verpasst. Auch die Hüftprobleme aus dem Training kurz vor den Wettbewerben an der Isar schienen sie nicht zu beeinträchtigen.

Konstanze Klosterhalfen mit ansteigender Form

Beim Diamond League Meeting der Leichtathletik in Chorzow hatte sie über 3000 Meter mit Platz sieben überzeugen können. Klosterhalfen hatte sich zufrieden gezeigt: „Wieder zu seinem eigenen Renngefühl zurückzukommen und sich nicht mehr nur mit sich beschäftigen zu müssen, sondern am Rennen teilnehmen zu können, das ist das, was Spaß macht.“

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Im Olympiastadion aber lief sie vom Start weg im Kreis der Favoriten in einem flotten Rennen mit. Schnell hatte sich eine Vierergruppe mit der ständig führenden Eilish McColgan, der Türkin Yasemin Can und der israelischen Titelverteidigerin Lonah Salpeter, die dem Feld schon nach der Hälfte der Distanz weit enteilt waren.

Klosterhalfen, die sich eigentlich über 5000 Meter noch mehr ausrechnet, hielt sich meist auf Rang drei in dieser Gruppe. „Ich freue mich generell, wenn es zügige Rennen von Beginn an sind“, hatte sie vorher gesagt. „In München geht es darum, das positive Gefühl aus dem Wettkampf in Polen mitzunehmen und die Leistung aus dem Training der vergangenen Wochen nun im Wettkampf zu zeigen.“

Das gelang ihr mit Bravour, bis die Türkin Can anzog und nach sieben Kilometern die Spitzengruppe sprengte. Klosterhalfen musste abreißen lassen und kam am Ende auf Rang vier, verpasste dabei ihren eigenen Deutschen Rekord nur um Sekunden. Can wurde Europameisterin, McCoulgan Zweite, Salpeter Dritte.

Klosterhalfen: „Ich hab es mir etwas anders vorgestellt, ich wollte schon eine 30er-Zeit laufen, deshalb ist die Enttäuschung schon da. Leider konnte ich bei der Tempoverschärfung nicht mitgehen.“ Über 5000 Meter soll nun der nächste Anlauf auf die Medaille folgen.