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Debakel bei Leichtathletik-WMDeutscher Zehnkampf-Star erhebt harte Rotwein-Vorwürfe

Rico Freimuth beim Zehnkampf in London.

Zehnkämpfer Rico Freimuth gewann 2017 bei der Weltmeisterschaft in London die Silbermedaille für Deutschland. 

Was ist los mit dem deutschen Spitzensport? Die Leichtathletik-WM hat aufgezeigt, dass Deutschland meilenweit hinterherhinkt. Ex-Zehnkämpfer Rico Freimuth spricht nun Klartext.

Es gab erstmals seit Einführung der Titelkämpfe keine Medaillen für die deutschen Leichtathletinnen und Leichtathleten bei einer Weltmeisterschaft. Im Medaillenspiegel sucht man Deutschland vergeblich. 46 Nationen haben in Budapest bis Sonntag, 27. August 2023, Medaillen geholt, das DLV-Team ging leer aus.

Ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris (26. Juli bis 11. August 2024) ein historischer Tiefpunkt. Die einstige Parade-Sportart Deutschlands – aktuell liegt der DLV am Boden! Die zurückliegende WM ist ein Sinnbild für die gesamte Situation des deutschen Spitzensports: Es geht bergab.

Rico Freimuth: Leichtathletik-Herz blutet

Am Montag (28. August) hat Ex-Zehnkampf-Star Rico Freimuth nun Klartext gesprochen und harte Vorwürfe erhoben. Der 35-Jährige gewann 2017 in London WM-Silber und 2015 in Peking WM-Bronze, 2020 beendete er seine aktive Karriere. In Budapest war er als Experte für Eurosport dabei.

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Bei Eurosport.de sagte Rico Freimuth über…

… das deutsche Desaster in Budapest: „Da blutet einem das Leichtathletik-Herz. Natürlich gibt es einige Athleten, die wirklich toll performt haben. Aber man landet abends nur in der Sportschau, wenn man eine Medaille holt – das ist die Realität.“

… das vom DLV formulierte Ziel, bei Olympia 2028 zu den Top-Fünf-Nationen gehören zu wollen: „Eine derartige Aussage klingt so kurz nach einer solchen Weltmeisterschaft natürlich ein bisschen aberwitzig und unseriös. Ich kann mir nicht vorstellen, was passieren soll, damit wir in fünf Jahren unter den Top-Fünf-Nationen landen.“

… die Ursache für die Missstände: „Selbst das Geld, das wir haben, wird einfach schlecht verteilt. Es kommt nicht bei den Trainern an, es kommt nicht bei den Athleten an. Man hat das Gefühl, dass der Rotwein mittlerweile wichtiger als die Trainingseinheiten ist.“

Hier geht es zu unserer Umfrage:

Freimuth holt aus: „Mittlerweile haben wir eine komische Kultur, die sich seit Jahren im DLV eingebürgert hat. Teilweise werden die Trainingslager danach ausgesucht, wo die Rotweingüter liegen – damit Trainer und Funktionäre dort abends Rotwein trinken können. Und das hat vielen Athleten bereits damals sauer aufgestoßen.“

… Zehnkampfhoffnung Leo Neugebauer (23): „Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nächstes Jahr in Paris zuschlagen wird. Und damit meine ich, dass er – davon bin ich felsenfest überzeugt – als erster deutscher Zehnkämpfer seit Frank Busemann 1996 eine Medaille bei den Olympischen Spielen holen wird. Er ist Deutschlands nächster große Leichtathletik-Star.“ (ubo)